England fliegt sieglos nach Hause

Die Truppe von Teamchef Hodgson ließ die Chance auf einen versöhnlichen Abschied von der WM verstreichen.
England enttäuscht auch gegen Costa Rica. Nach dem 0:0 scheidet man als Gruppenletzter aus.

Vor zwei Wochen war noch vollkommen klar gewesen: Costa Rica ist der Punktelieferant in Gruppe D mit den drei übermächtigen Weltmeistern Italien (1934, 1938, 1982, 2006), Uruguay (1930, 1950) und England (1966). Doch Los Ticos wurden zur Sensation. "Ich möchte einigen Spielern eine Pause gönnen", sagte gar Trainer Jorge Luis Pinto vor dem letzten Gruppenspiel des Fixaufsteigers – ein Affront den bereits ausgeschiedenen Engländern gegenüber.

Tatsächlich jedoch ließ der 62-jährige sein Team nahezu unverändert. Englands Teamchef Roy Hodgson hingegen krempelte seine Mannschaft ordentlich um, setzte gleich sechs Verlierer vom 1:2 gegen Uruguay auf die Bank. Allen voran Wayne Rooney, der auch bei seinem vierten großen Turnier in Serie enttäuschte. Zu seinem 106. und letzten Länderspieleinsatz kam Mittelfeldmann Frank Lampard, der Steven Gerrard ersetzte. Der 34-Jährige möchte nach drei Wochen Bedenkzeit bekanntgeben, ob er seine Teamkarriere fortsetzen wird.

Entscheidung in der Gruppe D in Bildern:

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Uruguay's Luis Suarez reacts after clashing with I
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Italy's Giorgio Chiellini shows his shoulder, clai
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Uruguay's Suarez argues with first assistant refer
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Italy's Mario Balotelli collides with Uruguay's Eg
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BRAZIL SOCCER FIFA WORLD CUP 2014
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Uruguay's Luis Suarez fights for the ball with Ita
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Italy's Marchisio is shown red card as Uruguay's G
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Uruguay's Diego Godin scores a goal during the 201
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England's Milner fights for the ball with Costa Ri
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England's Sturridge reacts during their 2014 World
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England's Lampard kicks the ball during their 2014
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England's Rooney reacts next to his teammate Jones

Mutig

Die Ticos begannen auch gegen das Mutterland des Fußballs unerschrocken. Ein abgefälschter Schuss von Joel Campbell strich Zentimeter am Tor vorbei (2.). Tormann Ben Foster wäre chancenlos gewesen. Dann drehte der Ersatzmann für Joe Hart einen Freistoß von Borges an die Latte. England zeigte wenig, was auf Wiedergutmachung hindeutete. Gefährlich wurde einzig Daniel Sturridge, der 24-Jährige vom FC Liverpool. Ein Fernschuss des Torschützenkönigs der Premier League ging knapp vorbei (12.), dann wurde er vor dem Torschuss abgeblockt (27.), nach einer Ecke köpfelte er knapp drüber (35.). Das war’s auch schon in der ersten Spielhälfte.

Auch in der zweiten Halbzeit gab es nicht viel, was die knapp 58.000 Zuschauer im Estadio Mineirão in Belo Horizonte am Mittagsschläfchen hindern konnte. Die Mittelamerikaner schonten sich bereits für das Achtelfinale – für England reichte es. Der einzige Spieler der "Three Lions", der Normalform erreichte, war Sturridge, der einmal knapp verzog, ein anderes Mal an Costa-Rica-Keeper Keylor Navas scheiterte, dem Teamkollegen von Andreas Ivanschitz bei Levante.

Im Finish brachte England mit Sterling und Rooney zwei Offensivspieler. Der Stürmer von Manchester United kam auch zu einer Chance – einem Heber, den Navas über die Latte lenkte.

Wie 1950 schied England auch 2014 in Brasillien schon nach der Gruppenphase aus. Doch damals gelang zumindest ein Sieg – 2:0 gegen Chile.

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Belo Horizonte, Estadio Mineirao, 57.000 Zuschauer, SR Haimoudi (ALG)

Costa Rica: Navas - Gamboa, Duarte, Gonzalez, Miller, Diaz - Ruiz, Borges (78. Barrantes), Tejeda - Brenes (59. Bolanos), Campbell (65. Urena)

England: Foster - Jones, Cahill, Smalling, Shaw - Lampard, Wilshere (73. Gerrard) - Milner (76. Rooney), Barkley, Lallana (62. Sterling) - Sturridge

Gelbe Karten: Gonzalez bzw. Barkley, Lallana

Jorge Luis Pinto (Teamchef Costa Rica): "Wir haben ein sehr sicheres, dynamisches Spiel gespielt. Ich habe diese drei Spiele genossen. Wir sind ungeschlagen, das ist außergewöhnlich und historisch. Jetzt bereiten wir uns so gut wie möglich vor. Davor brauchen wir aber ein bisschen Erholung."

Roy Hodgson (Teamchef England): "Wir haben gezeigt, was für ein gutes Team wir sein können. Wir hatten Pech, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben. Ich bin natürlich enttäuscht, aber wir haben eine gute Leistung gezeigt und den Gegner dominiert. Diesem jungen Team gehört die Zukunft."

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