Uni verärgert Studenten mit fragwürdigem Dresscode

Vor allem bei den Frauen scheint man konkrete Vorstellungen zu haben
Eine Universität in Irland hat sehr konkrete Vorstellungen zu den Outfits ihrer Studenten.

Wenn auf Irlands Universitäten die Abschluss-Woche startet, dürfen die Outfits der Studenten gerne schicker ausfallen. Jedoch, wenn es nach der Leitung der Queen's University Belfast geht, lieber nicht zu freizügig. In einer Meldung, die man auf der Website für die rund 25.000 Studenten veröffentlichte, wurde der gewünschte Dresscode unter dem Titel "Modetipps für die Abschlusswoche" veröffentlicht.

Neben konventionellen Tipps, wie der richtigen Farbe der Hüte zum Talar, war dort zu lesen: "Denken Sie daran, dass es eine formale Veranstaltung ist. Der wohl größte Fehler, den ich an Frauen beim Abschluss sehe, ist, dass dieser als Partynacht gesehen wird", schrieb Thom Dickerson, Eigentümer einer Schneiderei, im Auftrag der Universität.

"Denken Sie an Grace Kelly, nicht Kim Kardashian"

Dickerson wurde im Laufe der Mitteilung an die Studenten sehr konkret, was die falschen Modevorbilder angeht: "Kurze Röcke und tiefe Ausschnitte stehen außer Frage. Denken Sie an Grace Kelly, nicht

, zumindest bis der Tag vorbei ist. Sie können sich immer umziehen, bevor Sie dann ausgehen."

Obwohl der veröffentlichte Dresscode nicht zwingend war, stieß er einigen Studenten bitter auf. Die Tageszeitung Belfast Telegraph hat einen Brief vorliegen, den eine Studentin an die Universität schrieb. Darin beschrieb sie die Aufforderung als "beleidigend" und "herablassend".

Uni verärgert Studenten mit fragwürdigem Dresscode
Kim Kardashian attends Harper's Bazaar's celebration of 'ICONS By Carine Roitfeld' at The Plaza Hotel during New York Fashion Week in Manhattan, New York, U.S., September 9, 2016. REUTERS/Andrew Kelly

"Als Frau finde ich den Teil sehr bedauerlich, in dem Frauen gesagt wird, wie sie sich anzuziehen haben. Uns sagen zu lassen, was wir tragen sollen, aufgrund der Kleidung beurteilt zu werden und dass gewisse Kleidung gewisse Dinge über uns Frauen aussagt, geschieht noch immer täglich." Sie verstehe, dass die Universität einen Dresscode veröffentlichen wollte, jedoch nicht, warum man nicht einfach nur "formelle Kleidung" schreiben konnte.

"In Anbetracht der Vergleiche, die die Universität hier gezogen hat, ist es sehr degradierend. Während Grace Kelly als gutes Vorbild angeführt wurde, kam die risikofreudigere Kim Kardashian schlecht weg. Man würde laut der Studentin lediglich Stereotypen hervorholen. Eine Kollegin fand im Gespräch mit The Telegraph ebenso klare Worte für die misslungenen Mode-Tipps: "Es ist empörend, dass die Queen's University Belfast solche sexistischen Empfehlungen für Frauen in Betracht zieht, geschweige denn niederschreibt." Die Leitung der Universität hat sich zu diesem negativen Feedback bislang nicht geäußert.

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