Theresa May sorgt mit Lederhose für Aufruhr

Theresa May sorgt mit ihrer Kleiderwahl für Gesprächsstoff
Eine eigentlich harmlose Homestory sorgt international für Diskussionen. Der Grund: Ein Kleidungsstück um 1200 Euro.

Seit mehreren Monaten hat sie in der britischen Politik die Hosen an. Dass jene, die sie kürzlich bei einem Fotoshooting anhatte, zum Dauerthema in den Medien werden würden, hatte sich Theresa May wohl nicht gedacht.

Die Sunday Times hatte die Premierministerin in ihrem Zuhause in der Downing Street Nr. 10 besucht, um für eine Home-Story ein Interview zu führen – und natürlich ein paar Fotos zu machen. May,

die für ihren ausgefallenen Modegeschmack bekannt ist
, wählte ein lässiges, aber dennoch schickes Outfit aus: Sneakers, Strickpullover und Lederhose. Eben diese löste nach dem Erscheinen des Artikels am vergangenen Sonntag ein "Trousergate" aus.

"Ich habe noch nie für etwas so viel ausgegeben"

Grund für die Aufregung war der Preis des von Amanda Wakeley entworfenen Stücks: 995 Pfund (ca. 1185 Euro). Selbst Mays Parteikollegin Nicky Morgan sah sich dazu veranlasst, die schokoladenbraune Hose zu kommentieren. Diese sei parteiintern "wahrgenommen und diskutiert worden". Gegenüber der Times konnte sich die Politikerin einen weiteren Seitenhieb nicht verkneifen: "Ich glaube, ich habe noch nie so viel für etwas ausgegeben – abgesehen von meinem Hochzeitskleid." Sie selber, fügte Morgan noch hinzu, habe übrigens keine Lederhose.

Im vergangenen Juli war Morgan als Bildungsministerin entlassen worden. Mays Kleiderwahl schien ein willkommener Anlass, um die Premierministerin zu kritisieren. Blöd nur, dass Morgan aufgrund ihrer Aussagen selbst unter Beschuss geriet. Die Daily Mail machte darauf aufmerksam, dass diese selbst eine teure Handtasche von Mulberry besitzt. Diese sei laut Morgan jedoch ein Geschenk gewesen, welches sie vor vielen Jahren erhalten habe.

Mittlerweile hat sich sogar Außenminister Boris Johnson in die Diskussion eingeschaltet. Am Ende einer Rede bei einer Weihnachtsveranstaltung sagte er: "Wir sind so kosmopolitisch, dass wir mehr Champagner trinken und mehr deutsche Autos kaufen als sonst jemand – und unsere wunderbare Premierministerin Lederhose trägt." Das Wort "Lederhose" sprach er dabei deutsch und nicht englisch aus. Somit deutete er die weniger elegante Trachtenmode an, die nichts mit der edlen Hose von May gemein hat.

Zumindest eine dürfte sich über die Schlagzeilen der vergangenen Tage gefreut haben: Designerin Amanda Wakeley. Das von ihr entworfene #trousergate-Stück ist mittlerweile ausverkauft.

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