Warum die größte Mode-Influencerin keine sein will

Warum die größte Mode-Influencerin keine sein will
Der KURIER sprach mit Caro Daur, Deutschlands erfolgreichster Mode-Bloggerin, über schwierige Begrifflichkeiten.

Sie führt ein Leben, von dem viele träumen: Caro Daur ist mit 1,3 Millionen Instagram-Followern die derzeit erfolgreichste Modebloggerin im deutschsprachigen Raum. Mit gerade einmal 22 Jahren reist die Hamburgerin an die schönsten Orte der Welt, um dort mit namhaften Firmen wie Dolce & Gabbana und Calzedonia zusammenzuarbeiten.

"Er ist so negativ behaftet"

Was viele als Hobby belächeln, ist für die Blondine schon lange ein Vollzeit-Job. Sie gehört zu jenen Bloggern, die ihre Fans nicht primär über eine Website mit Inspirationen und Outfit-Fotos versorgen, sondern vor allem in den sozialen Medien über eine enorme Reichweite verfügen. Daur ist Teil jener Blogger-Generation, die von den Medien gerne als Influencer bezeichnet wird. Damit sind jene gemeint, die in ihrem Netzwerk (z.B. Instagram oder Snapchat) Meinungsführer sind.

Dennoch hat der Begriff Influencer für Caro Daur einen fahlen Beigeschmack, wie sie dem KURIER im Gespräch verrät. Denn: "to influence" heißt genau übersetzt "beeinflussen". "Er ist so negativ behaftet und das stört mich. Es gibt eben nicht wirklich einen Begriff für das, was man macht. Man findet ihn schließlich nicht im Duden", so die Hamburgerin.

Es höre sich an, als ob man einfach Dinge in die Kamera halte und das sei ihr zu oberflächlich. Schließlich würde hinter jeder Kooperation mit einer Marke auch ihre eigene Kreativität stecken. Man setze sich mit der anderen Seite zusammen und überlege wie etwas gemeinsam gestaltet werden könnte.

"Eigentlich ist man ein Entertainer, aber eben auf den Social-Media-Plattformen und nicht im Film", findet die Bloggerin. "Ich zeige 24/7 mein Leben, meine Outfits und mache mein Management alleine. Ich denke, dass viele, die sich selbst als Influencer bezeichnen, gar nicht dahinterstehen und mit Marken zusammenarbeiten, die ihnen eigentlich nicht gefallen." Das verwässere den Begriff. Ihr Wunsch: "Ich würde mich gerne einmal von einem TV-Team begleiten lassen, damit man sieht wie viel Arbeit dahintersteckt."

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