Wienerin macht Schmuck aus Graffiti-Schichten

Wienerin macht Schmuck aus Graffiti-Schichten
Wenn alte Graffitis abgespachtelt werden, verwertet Cornelia Voglmayr den Abfall zu Accessoires.

Graffiti - selbst legale - sind vergänglich. Eine Wiener Künstlerin "verewigt" aber Teile der bunten Malereien in handgefertigtem Schmuck: Cornelia Voglmayr sammelt Farbschichten von abgespachtelten Graffitiwänden, um diese zu Anhängern, Ohrringen, Ringen und Armbändern weiterzuverarbeiten.

Ausgehärtete Farbschichten werden zu Schmuck

Die Idee sei entstanden, als sie Stücke der Wände bei einem Spaziergang am Donaukanal entdeckte, berichtet Vogelmayr. "Die vielen Farbschichten haben mich fasziniert und an Baumringe erinnert. So wie diese, dokumentieren die Schichten Zeit, die Stücke sind konservierte Jugendkultur der Stadt, und das fand ich großartig."

Wienerin macht Schmuck aus Graffiti-Schichten

Unter dem Namen "Birdly Jewelry" erschafft sie Accessoires aus den ausgehärteten Farbschichten, die entstehen, wenn man Graffiti über Graffiti aufträgt. Farbe über Farbe "wächst" über Jahre zum Ausgangsmaterial, das Voglmayr aufhebt, wenn Sprayer die für diesen Zweck bestimmten Wände für neue Werke abspachteln.

"Was mir gefällt, ist der Gedanke, das Schöne in einem Abfallprodukt zu entdecken und es so in Form zu bringen, dass man es sich als etwas Besonderes, etwas Schmückendes zu eigen machen will. Es ist eine künstlerische Form des Upcycling", sagt die 28-Jährige. Wobei sie nie in bestehenden Graffitiwände eingreife, betont Vogelmayr. "Ich sammle nur ein, was auch tatsächlich bereits von anderen Sprayern abgespachtelt wurde."

Wienerin macht Schmuck aus Graffiti-Schichten

Mittlerweile arbeitet die ausgebildete Tänzerin und Choreografin auch mit anderen Graffitikünstlern zusammen. So entstand die Kollektion "Skirl", benannt nach dem gleichnamigen Sprayer. Für das Jahr 2017 plant Voglmayr eine Auflage von 1.000 Schmuckstücken sowie die Expansion in weitere Großstädte.

Kommentare