Benetton holt sich wieder Schock-Fotograf ins Boot
Alte Liebe rostet nicht: Der italienische Starfotograf Oliviero Toscani kehrt wieder zur Modegruppe Benetton zurück, für die er einige seiner viel diskutierten Werbekampagnen entworfen hat. Anfang Dezember wird der Konzern aus Ponzano Veneto eine neue Kampagne mit Toscani vorstellen, mit der er nach einigen schwierigen Jahren den Neubeginn schaffen will.
Blut und Soldaten
"Wir werden wieder Spaß zusammen haben", versicherte der 75-jährige Toscani, der von 1986 bis 2000 mit Benetton zusammengearbeitet hatte. Der Beschluss, wieder zu Benetton zurückzukehren, sei auf das Comeback des Firmengründers Luciano Benetton zurückzuführen, der 2012 die Konzernführung verlassen hatte. Der 82-jährige Luciano Benetton wird jedoch keine offizielle Rolle im Unternehmen bekleiden, sondern lediglich bei strategischen Entscheidungen mitwirken.
Mit seinen Werbekampagnen hat Toscani immer wieder für Diskussionen gesorgt. Für Benetton fotografierte er einen sterbenden Aids-Kranken sowie Todeskandidaten in den USA, ebenso setzte er behinderte Kinder als Models ein. Verantwortlich war er auch für Plakate, die einen neugeborenen Säugling, die blutgetränkte Kleidung eines getöteten jugoslawischen Soldaten oder einen Aids-Kranken zeigten.
Der Modekonzern Benetton hat zuletzt schwierige Zeiten erlebt. Vor einem Jahr war Alessandro Benetton, Sohn von Luciano Benetton, aus dem Board des Unternehmens ausgestiegen, weil er mit den Umstrukturierungsplänen für den Modekonzern, die sein Onkel Gilberto vorantreibt, nicht einverstanden war. Mehrere Jobs wurden im Unternehmen, das die Konkurrenz von Kolossen wie Zara und H&M stark zu spüren bekommen hat, gekürzt.
Zuletzt startete die Modegruppe mit einer Umstrukturierung des Europa-Geschäfts mit Schwerpunkt Straffung des internationalen Retail-Netzes. Die Familie Benetton mischt auch mit der Infrastrukturgesellschaft Atlantia und der Raststättengesellschaft Autogrill mit.
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