Sind vegane Schuhe wirklich besser?

Wer vegan liebt, will oft nicht mehr in Lederschuhe schlüpfen
Kunststoff kommt häufig zum Einsatz – doch es gibt Alternativen.

Für jene, die sich tierfreier Ernährung verschrieben haben, kommen herkömmliche Schuhe oftmals auch nicht mehr in Frage. Doch sind vegane Schuhe wirklich besser?

Leder ist nicht, wie häufig angenommen, lediglich ein Abfallprodukt der Fleischindustrie. Laut der Tierschutzorganisation PETA wird über die Hälfte der Tiere ausschließlich für die Lederproduktion getötet. Hinzu kommt der enorme Wasser- und Energieverbrauch der Gerbereien, von denen sich die meisten in Entwicklungsländern befinden. Deren Mitarbeiter müssen mit toxischen Substanzen wie Chromsalzen und Formaldehyd arbeiten. Im Gegensatz dazu produzieren viele vegane Modemarken ihre Kreationen in Portugal und Spanien.

Ananasblätter

Aber kann ein Schuh aus Plastik wirklich die bessere Alternative sein? Eines der am häufigsten verwendeten Materialien ist der Kunststoff Polyurethan, welcher sehr widerstandsfähig ist – jedoch aus Erdöl hergestellt wird. So ganz ohne ökologischen Fußabdruck scheint es dann doch nicht zu gehen.

"Ich denke, dass wir in einigen Bereichen in naher Zukunft viel bessere und umweltfreundlichere Alternativen zur Verfügung haben werden", sagt Eva Heiling-Mackowski vom Ethischen Einkaufsführer animal.fair. "Zum Teil gibt es diese bereits jetzt." Dazu gehört beispielsweise Leder, welches aus Ananasblättern hergestellt wird, und Kork.

Auf keinen Fall sollten Veganer davon ausgehen, dass sie mit dem Kauf eines konventionellen Synthetikschuhs Gutes tun. Entwürfe von Billig-Modeketten können ebenso viele Giftstoffe enthalten wie mit Chrom gegerbtes Leder. Und: "Es gibt weder Informationen über die Materialzusammensetzung, noch die Arbeitsbedingungen", betont Heiling-Mackowski. Ein Modell aus Kunststoff sei nicht automatisch vegan. "Schuhe werden zu einem großen Teil geklebt und viele Klebstoffe enthalten tierische Substanzen."

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