Zu alt, um Auto zu fahren? Prinz Philips Unfall führt zu Debatte

Nachdem der 97-Jährige in einen Autounfall verwickelt war, äußern sich viele kritisch über das Alter des Prinzgemahls.

Der britische Prinz Philip sei mit seinen 97-Jahren zu alt, um Auto zu fahren. So lautet der Tenor, der in der Diskussion rund um den Unfall vom Gemahl der Queen vorherrscht.

Zuvor hatte der Prinz - seines Zeichens ein begeisterter Autofahrer - bei einem Staatsbesuch von Barack Obama diesen und seine Frau Michelle, sowie die Queen zum Schloss in Windsor gebracht.

Obama: "Es war eine sehr angenehme Fahrt"

Obama äußerte sich damals positiv über die Fahrkünste des Prinzgemahls: "Ich muss sagen, ich wurde noch nie zuvor von einem Herzog von Edinburgh gefahren und ich kann berichten, dass es eine sehr angenehme Fahrt war."

Zu alt, um Auto zu fahren? Prinz Philips Unfall führt zu Debatte

2016 chauffierte Prinz Philip den US-Präsidenten Barack Obama und dessen Gattin Michelle nach Windsor.

Royaler Experte über Philip: "Reaktionen sind nicht mehr so schnell"

Drei Jahre später wird heiß diskutiert, ob es zu gefährlich sei, sich mit 97 noch ans Steuer zu setzen. Adelsexperte Penny Junor sagte gegenüber Sky News: "Ich habe zwar keine Ahnung, bei wem die Schuld lag - aber er ist 97 Jahre alt und vielleicht sind seine Reaktionen nicht so schnell, wie sie einmal waren."

Robert Jobson, Adelsreporter bei Evening Standard, meinte, es sei ein Wunder, dass Prinz Philip ohne Schaden davongekommen sei. "Ich denke, nahestehende Familienmitglieder werden ihm sagen, dass er lieber gefahren werden sollte", spekulierte der royale Experte.

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Adelsexperte Jobson geht dazu aus, dass die Familie des Prinzgemahls ihn dazu auffordern wird, nicht mehr zu fahren.

Alterseinschränkung für Autofahrer: Großbritannien diskutiert

Doch nicht nur Kommentatoren diskutieren das Alter des autofahrenden Prinzen - in Großbritannien diskutiert die breite Öffentlichkeit darüber, ob es künftig eine Altersbeschränkung für Autofahrer geben sollte. Mit 70 Jahren werden Führerscheine ungültig, jedoch kann man eine Verlängerung beantragen.

Alle drei Jahre müssen Autofahrer danach ihren Schein verlängern. Dafür muss kein Tauglichkeitstest absolviert werden. Es reicht, ein Formular zur Selbsteinschätzung einzureichen.

"Jüngere Fahrer sind gefährdeter"

Edmund Kind, Generaldirektor der Automobile Association in Großbritannien, ist anderer Meinung. "Nach einem Unfall mit älteren Autofahrern rufen Kommentatoren oft dazu auf, ihnen den Führerschein zu entziehen. Wenn wir Einschränkungen für Autofahrer etablieren würden, müssten wir eher junge Fahrer einschränken", sagte er gegenüber Sky News.

Er fuhr fort: "Junge, vorwiegend männliche Fahrer sind weitaus gefährdeter, die ersten sechs Monate nach ihrer Prüfung einen Unfall zu bauen, als ältere Fahrer, sechs Monate nachdem sie ihre Schlüssel aufgehängt haben."

Auch Pete Williams vom Royal Automobile Club meinte: "Ich denke, die Mehrheit der älteren Fahrer ist sehr gut darin, ihr eigenes Fahren einzuschränken, wenn sie bestimmte Umstände als schwierig befinden. Viele Leute fahren nicht mehr nachts, oder bleiben auf bekannten Straßen." Und weiter: "Es gibt keinen Beweis, dass ältere Fahrer ein größeres Risiko darstellen."

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Der 97-Jährige überstand seinen Autounfall unverletzt.

Der 97-jährige Prinzgemahl saß am Donnerstagnachmittag am Steuer, als sein Land Rover in der Nähe des britischen Sandringham mit einem anderen Wagen kollidierte. Prinz Philip selbst blieb unverletzt. Dafür musste die Fahrerin sowie die Beifahrerin des anderen Autos im Spital behandelt werden. Auch ein neun Monate altes Baby war mit an Bord, dieses blieb jedoch ebenfalls unverletzt.

Zwei Tage nach dem Unfall wurde Prinz Philip von der Polizei angehalten. Er war wieder im Auto unterwegs - und zwar nicht angegurtet.

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