Was man über die Affäre von Charles und Camilla schon vergessen hat

Was man über die Affäre von Charles und Camilla schon vergessen hat
Die neue Staffel der Erfolgsserie "The Crown" spielt in den 1980er Jahren und lässt die einstigen Skandale wieder aufleben. Zu Unrecht, findet Prinz Charles.

Die Royals sollen empört sein über die neue Staffel der Netflix-Serie "The Crown", in der es auch um die Beziehung zwischen Prinz Charles (Josh O'Connor) und Prinzessin Diana (Emma Corrin) geht. Die Serie zeige mehr Fiktion als Fakten, kritisierten nicht näher genannte Palastkreise in mehreren britischen Medien.

Vor allem Prinz Charles, der in den 1980er-Jahren eine Affäre mit seiner heutigen Frau Camilla Parker-Bowles hatte, werde falsch dargestellt. In einem BBC-Interview vor 25 Jahre antwortete Diana auf die Frage, ob Camilla der Grund für das Scheitern ihrer Ehe gewesen sei: "Nun, wir waren zu dritt in unserer Ehe. Das war ein bisschen viel." Die Aussage der verletzten Lady Di war nicht der einzige Skandal um die Beziehung zwischen "Fred und Gladys", wie sich Charles und Camilla einst gegenseitig genannt haben sollen.

Was man über Charles und Camilla vielleicht schon vergessen hat

Was man über die Affäre von Charles und Camilla schon vergessen hat

Charles und Camilla: Der Anfang

"The Crown" hat bereits zahlreiche Preise gewonnen, darunter Emmys und Golden Globes. In der Serie, deren vierte Staffel aktuell abrufbar ist, geht es um reale historische Ereignisse. Die privaten Gespräche sind aber Fiktion. Die "Mail on Sunday" hatte mit Verweis auf enge Vertraute des Prinzen über wütende Reaktionen der Royals berichtet.

Fakt ist: Bei einem Polospiel in Windsor unweit von London nahm 1970 alles seinen Lauf. Charles und Camilla lernten sich kennen, es war der Beginn einer großen Liebe. Wenig später soll Camilla, damals Anfang 20, freimütig auf ihn zugegangen sein: "Meine Urgroßmutter war die Geliebte deines Ururgroßvaters, wie wär's mit uns?", lautet ein ihr zugeschriebenes Zitat. Angeblich funkte es sofort. Doch das Paar beendete die Beziehung, als Charles zur Navy ging.

Was man über die Affäre von Charles und Camilla schon vergessen hat

Familiäre Ratschläge

Charles' väterlicher Freund, sein später von der IRA ermordeter Großonkel Lord Mountbatten, bezeichnete Camilla einst als "ideales Mätressenmaterial" und gab ihm 1974 den schriftlichen Rat: "In einem Fall wie dem deinen sollte ein Mann sich erst die Hörner abstoßen und so viele Affären haben wie möglich. Als Frau aber sollte er sich ein geeignetes, liebes Mädchen suchen."

Der Prinz tat, wie ihm geheißen, und Camilla bestärkte ihn darin. Das "Mäuschen", wie sie die Kindergärtnerin Diana Spencer nannte, sei genau richtig. Charles zögerte, aber dann fragte er doch: "Willst du mich heiraten?" - "Ja, bitte", war die Antwort. Seinem Freund John Barrat gestand er: "Ich könnte für Diana nie das fühlen, was ich für Camilla empfinde." In die Flitterwochen soll Charles seine Angelausrüstung und Manschettenknöpfe mit den Initialen "C&C" eingepackt haben.

Was man über die Affäre von Charles und Camilla schon vergessen hat

Tampon-Telefonat

Obwohl beide erst andere Partner heirateten, ließen Charles und Camilla kurz nach der Hochzeit des Thronfolgers mit der beim Volk besonders beliebten, 13 Jahre jüngeren Lady Diana Spencer ihre Affäre wiederaufleben. Sie schrieben sich heimlich als "Fred" und "Gladys". Diana machte keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen die "Ehe zu dritt". Peinlich wurde es, als heimliche Mitschnitte eines intimen nächtlichen Telefonats auftauchten: Charles gestand, er sehne sich danach, Camillas Tampon zu sein - die Briten ergötzten sich am "Camillagate"-Skandal. Dieser hatte zur Folge, dass die ehemals britischen Fidschi-Inseln die alljährlichen Feiern zum Geburtstag des Thronfolgers einstellten.

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Startschwierigkeiten

In ihrem Buch "Prince William: Born To Be King" beschreibt Penny Junor das erste Gespräch zwischen Prinz William und Charles' Geliebter nach dem Tod von Diana: "Er nahm sie mit hoch zu Williams Wohnung und ließ sie für eine halbe Stunde alleine, um zu reden. Am Ende kam Camilla heraus und sagte nur: "Ich brauche einen Drink!"" Es dauert acht Jahre, bis die Queen ihrem Erstgeborenen erlaubt, seine Jugendliebe zu heiraten.

Was man über die Affäre von Charles und Camilla schon vergessen hat

Standesamt am Schloss

Am 9. April 2005 bescherte das Schicksal Charles und Camilla dann ein royales Happy End. Der Prinz von Wales heiratete seine frühere Geliebte - wegen rechtlicher Probleme allerdings nicht auf Schloss Windsor, sondern im Rathaus der Kleinstadt. Überhaupt war die Trauung kein Vergleich zur rauschenden Märchenhochzeit von Charles und Diana im Jahr 1981 - statt Kutsche gab es immerhin ein Luxusauto für das Brautpaar.

Was man über die Affäre von Charles und Camilla schon vergessen hat

Ungewöhnlicher Hochzeitsgast

Doch der überraschendste Gast bei der Hochzeit von Charles und Camilla war ohne Zweifel Andrew Parker Bowles, der Ex-Mann von Camilla, den sie mehr als 20 Jahre lang mit Charles betrogen hat.

Der Offizier tolerierte die Affäre, solange nicht zu viel davon an die Öffentlichkeit drang. Er sah sogar darüber hinweg, dass Charles manchmal Stunden auf seiner Küchenbank ausharrte, ehe Camilla endlich nach Hause kam. Erst als sich der Thronfolger im Fernsehen zu der Beziehung bekannte, reichte der heute 80-jährige Parker Bowles die Scheidung ein. Auch Camillas mittlerweile verstorbene Vater Major Bruce Shand kam, obwohl er Charles Anfang der Neunziger zur sofortigen Beendigung der Affäre aufgefordert hatte.

Lange Zeit war Camilla als "Rottweiler" verspottet worden. Obwohl bekanntlich immer zwei Personen dazu gehören, war es sie, der die Briten die Affäre mit Charles übel nahmen. Die beiden verschafften sich langsam mit seriösen Auftritten und viel Fleiß wieder Respekt. 200 Veranstaltungen absolvieren sie pro Jahr, und Camilla beschwerte sich in der Sun einst halb scherzend: "Ich kann ihn einfach nicht davon abhalten. Meine Füße bringen mich um!" Sie stiehlt ihm nicht das Rampenlicht und ist absolut loyal. Und - sie kennt seine Welt wie wenige andere, nimmt sie nicht zu wichtig.

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