Warum Model Ashley Graham von Barbie traumatisiert wurde

Warum Model Ashley Graham von Barbie traumatisiert wurde
Das Plus-Size-Model hätte sich als Kind eine Puppe gewünscht, mit der sie sich wirklich identifizieren kann.

Mit einem schwarz-weiß gestreiften Badeanzug kam Barbie 1959 für drei Dollar auf die Welt – 300.000 Puppen wurden in dem Jahr verkauft. Nicht nur ein langbeiniger, sondern auch ein langlebiger Siegeszug in die Kinderzimmer, denn 80 Millionen Mal jährlich geht so eine Puppe heutzutage über den Ladentisch.

Sollten Sie übrigens irgendwo noch ein wirklich gut erhaltenes Exemplar von 1959 herumliegen haben, das wäre jetzt ungefähr 27.450 Dollar wert, das ist nämlich der Preis, der im Mai 2006 auf einer Versteigerung erzielt wurde.

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Auch das US-amerikanische Plus-Size-Model Ashley Graham (Anfang 2016 war sie das erste Plus-Size-Model, das in der Bademoden-Ausgabe der Sports Illustrated abgebildet wurde) spielte als Kind mit Barbies, wobei das für sie „traumatisierend“ war, wie die 35-Jährige jetzt in der "Today"-Show erzählte.

Warum Model Ashley Graham von Barbie traumatisiert wurde

Plus-Size-Model Ashley Graham

Sie hätte sich nämlich so sehr eine Puppe gewünscht, mit der sie sich auch identifizieren kann, die eben ihren Körpermaßen entspricht. „Ich hätte mich nicht im Spiegel angeschaut und gedacht: ‚Warum habe ich das und sie das?‘“, so Graham, die sich sehr für Körperakzeptanz einsetzt und da gerne eine Vorreiter-Rolle übernimmt.

„Ich habe schlaffe Haut am Bauch. Ich habe am ganzen Körper Cellulite. Ich habe überall Dehnungsstreifen und das ist in Ordnung, denn mein Körper ist mein Körper und ich habe ihn angenommen. Ich möchte, dass kleine Mädchen das wissen.“

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Seit 2016 hat Graham sogar ihre eigene Barbie, also nach ihrem Vorbild kreiert. „Sie hat dicke Oberschenkel, sie hat einen runden Hintern!“, so die „America’s Next Top Model“-Jurorin.

Warum Model Ashley Graham von Barbie traumatisiert wurde

Wobei, einen Wunsch konnte ihr die Firma Mattel nicht erfüllen – Cellulite. „Das konnten sie nicht machen.“

Unter dem Motto „The Doll Evolves“ ( „Die Puppe entwickelt sich“) leitete der Hersteller endlich das Barbie-Zeitalter der Diversität und Vielfältigkeit ein.

Zum Frauentag am 8. März 2018 wurde sogar eine Serie von 19 „Inspirierenden Frauen“ vorgestellt, darunter auch Malerin Frida Kahlo, Pilotin und Frauenrechtlerin Amelia Earhart oder Naturschützerin Bindi Irwin. Und seit April 2023 gibt’s auch eine Barbie mit Downsyndrom.

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Am 20. Juli kommt Barbie mit Margot Robbie und Ryan Gosling (Ken) in die Kinos. Die Kritiker sprechen schon jetzt vom besten Film des Jahres. Und da wird natürlich auch anfangs mit allen verfügbaren Klischees gespielt – die perfekte, pinke Glitzer-Welt, aus der aber Barbie, die auf einmal nicht mehr so perfekt ist, in die reale Welt verbannt wird.

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Dafür verantwortlich ist Greta Gerwig, die bereits mit feministischen Filmen wie „Lady Bird“, „Frances Ha“ und „Little Women“ positiv aufgefallen ist. „Barbie stellt fest, dass sie eine Seele hat“, so Gerwig zur "Zeit".

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