Uschi Glas: "Ich bin dankbar, dass ich älter werden darf"

Uschi Glas in ihrem neuen Film "Max und die Wilde 7"
Die Schauspielerin ist ab 13. August in "Max und die Wilde 7" im Kino zu sehen und nimmt sich da selbst nicht so ernst.

Zur Sache, Schätzchen“ – ja, diesen Satz sagt die Schauspielerin Uschi Glas (76) tatsächlich auch in ihrem neuesten Film „Max und die Wilde 7“, denn dort verkörpert sie die „bisserl durchgeknallte Vera, die ehemals eine berühmte Schauspielerin war, und die ab und zu gekränkt ist, wenn man sie nicht kennt“.

Glas nimmt sich charmant selbst auf die Schaufel, sogar „Reliquien“ aus ihrem Privatbesitz, wie Bravo-Ottos (Preise eines Jugendmagazins) oder Winnetou-Poster sind da zu sehen.

Der Kinofilm handelt vom 9-jährigen Außenseiter Max (Jona Eisenblätter), der mit seiner Mutter in ein Altersheim zieht und sich dort mit den rüstigen „Gruftis“ Vera, Horst (Thomas Thieme) und Kilian (Günther Maria Halmer) auf Verbrecherjagd begibt.

Uschi Glas: "Ich bin dankbar, dass ich älter werden darf"

Max und Vera (Uschi Glas)

Das sei kein reiner Kinderfilm, wie Glas betont, sondern viel mehr etwas für die ganze Familie.

„Er hat auch eine Ernsthaftigkeit. Momente, die nachdenklich stimmen. Aber natürlich gibt es auch viel zu lachen“, erzählt die Schauspielerin, die übrigens selber überhaupt kein Problem mit dem Älterwerden hat.

„Ich bin dankbar, dass ich älter werden darf, dass ich gesund bin und dass mein Geist funktioniert. Ich genieße jeden Tag“, sagt sie. „Wenn andere Leute jammern, dass sie nicht älter werden wollen, finde ich das ein bisschen frevlerisch und auch kokettierend. Zu denen sag ich dann immer: Ja, wenn du das nicht willst, dann musst du vorher sterben.‘ Und das finden sie dann auch nicht lustig. Sie sollen einfach dankbar sein, dass sie älter werden dürfen und etwas Gescheites draus machen.

Aber alles hilft nix, wenn man nicht fit ist. Das weiß auch Glas, die Krafttraining und Power-Yoga macht und Laufen geht. Dass Musical-Diva Dagmar Koller mit ihren fast 81 Jahren jetzt zu Boxen begonnen hat, findet sie übrigens Spitze.

„Ich habe zum Beispiel eine Zeit lang einmal Kickboxen gemacht. Das ist unheimlich anstrengend. Das ist wirklich auch für den ganzen Körper. Also, wenn die Dagmar boxt, finde ich das klasse, einfach sensationell.“

Sensationell auch Uschi Glas’ Modestil in ihrem neuen Kinofilm. Inspiriert von einer echten Mode-Ikone aus New York, wie die Schauspielerin verrät. „Ich bin eine ganz große Verehrerin von Iris Apfel (98) und wollte auch gerne so große Brillen und auffälligen Schmuck tragen wie sie. Ich verfolge sie seit Jahrzehnten und finde sie einfach toll. Sie kleidet sich immer extravagant, aber mit Geschmack. Übertrieben, aber sensationell. Und deswegen haben wir uns da mit einem kleinen Augenzwinkern auch ein bisschen angelehnt.“

Privat würde sich Glas über diesen Modestil aber nicht drübertrauen. „Es ist wunderbar in unserem Beruf, dass man da in so eine Figur hineinschlüpfen, das ausleben und genießen kann. Ich habe mich jeden Tag gefreut, wenn ich in die Kostüme schlüpfen durfte. Und wenn der Film zu Ende ist, dann kehre ich wieder in mein normales Leben zurück.“

Langweilig wird ihr auch in Zukunft nicht, ist doch auch schon ein zweiter Teil im Gespräch und im kommenden Frühjahr steht Glas auch wieder auf der Theaterbühne. Wobei auch ihr auffällt, dass es im reiferen Alter nicht mehr ganz so leicht ist, an gute Rollen zu kommen.

„Die Rollen werden insgesamt weniger, weil man bei Filmen doch eher auf jüngere Frauen setzt. Bei Männern ist das nicht so. Ich bewundere zum Beispiel sehr die Meryl Streep, die es immer wieder schafft, sich tolle Rollen zu fangen“, so Glas, deren Traum es wäre, einmal mit dem Hollywood-Star vor der Kamera zu stehen.

„Wenn die mal einen Gegenpart bräuchte, würde ich gerne mit ihr spielen“, lacht sie.

Apropos Hollywood: Es gab ja Gerüchte, dass Glas’ Stieftochter Sophie Hermann ein Naheverhältnis zu Johnny Depp haben soll.

Darauf angesprochen, kann man fast das Schulterzucken hören. „Ach, ich sag dazu nichts.“

Viel lieber redet sie da schon über „brotZeit“.

„Den Verein gibt es jetzt seit 11 Jahren und bis zum Shutdown haben wir jeden Tag knapp 11.000 Kinder mit Frühstück versorgt“, erzählt sie. Senioren bereiten dieses zu. „Sie werden von den Kindern geliebt und umgekehrt sagen uns alle Seniorinnen, dass sie so froh sind, dass sie eine Aufgabe haben, dass sie für die Kinder da sein dürfen.“

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