Nach Krebdiagnose: So emotional stärken Promis Thomas Gottschalk den Rücken

Nahaufnahme von Thomas Gottschalk mit Fliege und dunklem Jackett vor gemustertem Hintergrund.
Viele Prominente meldeten sich zu Wort, um sich in dieser schweren Zeit hinter Gottschalk zu stellen – teils mir sehr gefühlvollen Worten.

Vor zwei Tagen gab Thomas Gottschalk öffentlich bekannt, schwer an Krebs erkrankt zu sein. Er wolle sich nun aus der Öffentlichkeit zurückziehen, um sich vollends seiner Genesung widmen zu können. Unterstützt wird er dabei von seiner Ehefrau Karina. Zuvor wurden die Auftritte des Kult-Moderators bei der Bambi- und KURIER ROMY-Verleihung, bei denen er verwirrt und schwach wirkte, heiß diskutiert. Medien und Publikum machten sich über den Ex-"Wetten, dass...?!"-Moderator lustig. 

Mittlerweile weiß man, dass Gottschalks geistige Verfassung auf die starken Schmerzmittel zurückzuführen ist. "Mit diesen Tabletten fühle ich mich, als würde ich mit meinem Kopf in einer Waschmaschine stecken", so Gottschalk gegenüber der Bild. Nun meldeten sich auch deutsche Kollegen und Freunde von Thomas Gottschalk, um der Show-Legende den Rücken zu stärken – und die öffentlichen Reaktionen auf seine Auftritte zu kritisieren.

Silbereisen zu Gottschalk: "Helden haben es nicht immer leicht"

Unter ihnen befindet sich Florian Silbereisen, seines Zeichens selbst erfolgreicher Show-Moderator. "Lieber Thomas, ich vermute, dass Du Dich gar nicht so wahnsinnig freust, wenn Du diese vielen Genesungswünsche lesen musst", ließ er ihm via Bild ausrichten. "Du, der Showtitan, würdest solche Zeilen – wenn überhaupt – von Mick Jagger oder Paul McCartney lesen wollen, aber sicher nicht vom Silbereisen."

Mit Blick auf die zahlreichen negativen Schlagzeilen der vergangenen Woche schreibt Silbereisen weiter: "Thomas, Helden haben es nicht immer leicht. Sie sind lange unantastbar, werden geliebt und bewundert. Sobald sie aber verletzlich sind und sich nur die geringste Chance ergibt, werden sie sofort an den Pranger gestellt, da Neid und Missgunst doch ein bisschen zu groß sind."

Würde sich Gottschalk einmal versprechen, sorge das "immer noch für aufgeregtere Schlagzeilen als die Rentendiskussion im Bundestag", kritisiert Silbereisen. Wenn Gottschalk auf der Bühne auftauche, würde man sich "für die anderen" nicht mehr interessieren, ist der "Feste mit Florian Silbereisen"-Moderator überzeugt. "Du bist einfach zu groß und wirst es auch immer bleiben." Zum Schluss wünscht er Gottschalk und seiner Frau "ganz viel Kraft".

Karl-Theodor zu Guttenberg: "Hashtag-Reue"

Der ehemalige deutsche Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg wandte sich via dem beruflichen sozialen Netzwerk LinkedIn an Gottschalk und bezeichnete ihn als "mein Freund". Auch er kritisiert die vorschnelle Verurteilung der Öffentlichkeit. "Erzählt doch Deine Geschichte weniger über einen alternden Entertainer als über eine Republik, die vergessen hat, wie man aushält, ohne sofort zu richten", schreibt zu Guttenberg. "Die Episode markiert einen gesellschaftlichen Reflex: erst Häme, dann Hashtag-Reue, sobald die Diagnose 'Krebs' im Raum steht." 

Und weiter: "Der Takt der Empörung kennt keine Schonfrist mehr; die öffentliche Figur ist nicht erst Mensch und dann Projektionsfläche, sondern umgekehrt."

Boris Becker über Gottschalk: "Ich weiß, er ist ein Kämpfer"

Auch die Tennis-Legende Boris Becker meldete sich zu Wort, um Gottschalk den Rücken zu stärken. Die Diagnose des Moderators tue ihm "unglaublich leid", sagte er zur Zeitung Bild. "Ich kenne Thommy seit über 35 Jahren – vielleicht sogar 40 Jahren. Aber ich weiß, er ist ein Kämpfer und hat das beste, familiäre Umfeld mit seiner Frau." Becker zeigt sich aber hoffnungsvoll: " Ich bin auch überzeugt, dass die medizinische Versorgung hervorragend ist. Ich drücke ihm alle Daumen, dass er einigermaßen heil aus dieser schwierigen Zeit herauskommt und er noch viele gesunde und fröhliche Jahre vor sich hat.

Becker rät Gottschalk, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und betont: Ich war immer einer seiner größten Fans. Und wer Thommy einmal live erlebt hat, der wird ihn nie wieder vergessen. Auch von meiner Familie die besten Genesungswünsche nach München."

Monika Gruber: "Aufrichtiges Genesungsgebet"

Bild bat ebenfalls die bayrische Kabarettistin Monika Gruber um ein Statement. Diese ließ sich nicht lange bitten: "Thomas Gottschalk hat mehr für unsere TV-Unterhaltung getan als alle zusammen, die sich während und nach der Bambi-Verleihung auf so schäbige Weise über ihn lustig gemacht und die nun hoffentlich wenigstens ein schlechtes Gewissen haben." Auch sie wünscht ihm und Ehefrau Karina "ganz viel Kraft und schicke ein aufrichtiges Genesungsgebet."

Schon zuvor plädierte Gruber, nach Gottschalks umstrittenem Auftritt bei der Bambi-Verleihung, in einem Instagram-Clip dafür, Gottschalk für seine Leistungen in der Showbranche dankbar zu sein anstatt über ihn zu urteilen.

Uschi Glas zu Gottschalk: "Denke an dich!"

Auch Schauspielerin Uschi Glas lässt Gottschalk Besserungswünsche zukommen. "Thomas, ich denke an dich!“, lässt sie ihm via dpa ausrichten und betont: "Ich habe ihn immer als einen grundoptimistischen Menschen erlebt, der das Glas immer halb voll und nie halbleer sieht." Gottschalk, ist Glas überzeugt, habe die Gabe, anderen Menschen Mut zu machen. "Diese Kraft wünsche ich ihm von Herzen jetzt, da er seinen Optimismus und seine Zuversicht für die eigene Genesung braucht."

Christoph Maria Herbst über Gottschalk: "Altes Zirkuspferd"

Schauspieler Christoph Maria Herbst wurde bei der Premiere des neuen "Stromberg"-Films von der dpa nach Gottschalk gefragt. Er bezeichnete ihn als "altes Zirkuspferd", das "für sein Publikum da sein wollte". 

Aus diesem Grund, mutmaßt Herbst, habe Gottschalk wohl lange nicht über seinen gesundheitlichen Zustand gesprochen. "Damit sich eben keiner Sorgen macht und keiner glaubt, er wäre nicht mehr der große Unterhalter oder würde nicht mehr zur Verfügung stehen. Das ist ganz alte Schule und davor kann ich erst mal nur den Hut ziehen", so Herbst bewundernd und fügte hinzu: "Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute und hoffe, dass er diese schwere Zeit zusammen mit seiner Familie übersteht und möglichst bald gesundet."

Bjarne Mädel: "Wie im alten Rom"

Auch Schauspieler Bjarne Mädel wurde bei der "Stromberg"-Filmpremiere von der dpa um seine Meinung über Thomas Gottschalk befragt. Er fand vor allem zur Kritik zu Gottschalks kürzlichen Auftritten deutliche Worte: "Man sollte generell nicht immer so hart sein in seinen Urteilen." Auf die sozialen Medien bezugnehmend sagte er: "Daumen hoch oder Daumen runter – wie im alten Rom. Man muss nicht immer so erbarmungslos auf Leute einknüppeln."

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