Thomas Gottschalk: Siebenstündige Krebs-OP "war nur der Anfang"

Thomas Gottschalk
Nach seinem Auftritt bei der ROMY-Gala in Kitzbühel machte der Entertainer seine Krebserkrankung publik.

Zusammenfassung

  • Thomas Gottschalk machte nach seinem Auftritt bei der KURIER ROMY-Gala seine Krebserkrankung öffentlich
  • Er leidet an einem seltenen, bösartigen Tumor und musste sich mehreren komplizierten Operationen und 33 Bestrahlungen unterziehen.
  • Die intensive Behandlung und starke Medikamente führten zu auffälligem Verhalten bei öffentlichen Auftritten.

Es war ein Schock für die Öffentlichkeit, als Moderator Thomas Gottschalk völlig unerwartet seine Krebserkrankung öffentlich machte. "Ich glaube, es wird Zeit, dass wir die Karten auf den Tisch legen. Ich habe Krebs", sagte er in einem Bild-Interview, das er gemeinsam mit seiner Gattin Karina gab - kurz nach seinem vieldiskutierten Auftritt bei der KURIER-ROMY-Gala. 

Epitheloides Angiosarkom: Thomas Gottschalk hat Krebs

"Thomas hatte vor knapp vier Monaten eine schwere, komplizierte Krebsoperation", berichtet Ehefrau Karina. "Die Diagnose war heftig. Epitheloides Angiosarkom. Ein seltener, bösartiger Tumor, der von den Zellen der Blutgefäße ausgeht. Thomas wurde sofort operiert." 

Ihr Mann sei dann noch ein zweites Mal operiert worden und nehme bis heute starke Medikamente.

Hinter dem Entertainer liegen herausfordernde Monate. Im Bild-Interview schildern er und seine Frau die intensive Behandlung, der sich der "Wetten, dass...?"-Moderator unterziehen musste. "Thomas musste sofort operiert werden. Sie mussten sowohl Teile seines Harnleiters als auch der Blase entfernen", erinnerte sich Karina. Doch die erste Operation, die sieben Stunden dauerte, sei "nur der Anfang gewesen". 

Nur Wochen später unterzog sich Gottschalk einem weiteren Eingriff, bei dem alle Nähte erneut geöffnet wurden. Es wurden zusätzlich große Teile des Weichgewebes im Becken entfernt. Auch diese Operation sei sehr aufwendig gewesen und dauerte insgesamt sechs Stunden. 

"Wieder die Angst, wieder die Narkose, wieder der Kampf ums Leben" - nicht nur für Gottschalk war die OP eine enorme Belastung. Seine Frau sei "vor Sorge fast durchgedreht".

"Als würde ich mit Kopf in Waschmaschine stecken"

Es folgte eine intensive Krebsbehandlung. Der Moderator musste sich insgesamt 33 Bestrahlungen unterziehen. Die Medikamente, die er seitdem zu sich nimmt, hätten verheerende Auswirkungen auf sein Wohlbefinden. 

"Erst bei der Bambi-Verleihung realisierten wir, welche Nebenwirkung diese Medikamente haben", sagte Gottschalks Ehefrau. Er selbst erzählte der Bild weiter: "Ich war nicht darauf vorbereitet, dass mir jemals so etwas passieren könnte. Mit diesen Tabletten fühle ich mich, als würde ich mit meinem Kopf in einer Waschmaschine stecken. Ich kannte mich so selbst nicht. Inzwischen weiß ich, das sind die Schmerzmittel."

Verwunderung nach Fernsehauftritt von Gottschalk

Am Freitagabend hatte Gottschalk erneut bei einem Fernsehauftritt für Verwunderung gesorgt. Zwei Wochen nach seiner viel kritisierten Bambi-Moderation wurde er diesmal selbst ausgezeichnet, und zwar mit dem Diamant-ROMY. Bei der Preisverleihung in Kitzbühel wirkte er verwirrt, seine Stimme zitterte teilweise. 

Schon bei der Bambi-Gala hatte er teils desorientiert gewirkt und sich verhaspelt.

Thomas Gottschalk und Karina

Thomas Gottschalk und Karina bei der ROMY-Gala 2025

Warum hatte der kranke Entertainer die ROMY-Verleihung nicht abgesagt? Zu Bild sagte Gottschalk: "Dann wäre noch mehr Häme über mich hereingebrochen. Außerdem bin ich alte Schule und erfülle meine Verpflichtungen." 

Er habe überlegt, die Medikamente vor dem Auftritt wegzulassen, aber das hätten ihm seine Ärzte verboten. "Bei der ROMY habe ich gemerkt, es hat keinen Sinn. Ich kann nicht mehr auftreten. Ich muss gesund werden", sagte Gottschalk.

Ehefrau zu Urteilen über Gottschalk: "War für mich die Hölle"

Gottschalks Ehefrau Karina saß bei der Veranstaltung in Kitzbühel im Publikum und verfolgte die Reaktionen des Publikums laut Bild mit Tränen in den Augen mit. Auch in den sozialen Netzwerken wurde über den Auftritt geurteilt.

Karina Gottschalk sagte der Zeitung: "Das war für mich die Hölle, weil ich ja die Wahrheit kenne. Am liebsten hätte ich jeden angeschrien: Nein, es geht uns nicht gut. Vor allem Thomas geht es nicht gut. Er ist schwer krank!"

Von welcher Krebsart ist die Rede?

Beim Epitheloiden Angiosarkom handelt es sich um einen seltenen, bösartigen Tumor, der von den Zellen der Blutgefäße ausgeht. Sarkome umfassen bis zu 100 verschiedene, bösartige Tumoren, wie die Deutsche Sarkom-Stiftung auf ihrer Website erklärt.

Sie machen demnach nur etwa ein Prozent aller Krebserkrankungen aus und werden deshalb oft erst spät erkannt oder falsch diagnostiziert. Die Prognose bei Angiosarkom-Erkrankungen sei "eher ungünstig", heißt es weiter. Einfluss auf die Überlebenschancen nehmen demnach vor allem die Tumorgröße und die Tatsache, wie tief der Tumor bereits eingedrungen ist.

Starke Opioide wie zum Beispiel Morphin oder Fentanyl werden bei starken Krebsschmerzen gegeben. Nebenwirkungen können Benommenheit, Schwindelgefühl und Schläfrigkeit sein.

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