"The Crown": Diese Szene hätte eigentlich gar nicht gezeigt werden dürfen

"The Crown": Diese Szene hätte eigentlich gar nicht gezeigt werden dürfen
Die Witwe des verstorbenen Major Hugh Lindsay bat vergebens darum, auf eine Schilderung seines tödlichen Skiunfalls zu verzichten.

Die vierte Staffel der preisgekrönten Netflix-Serie "The Crown" mit dem Untertitel "Die Geschichte von Charles und Diana" sorgt derzeit für Schlagzeilen. In den zehn neuen Folgen, welche seit 15. November ausgestrahlt wird, wird die Bulimie-Erkrankung von Lady Diana (gespielt von Emma Corrin) ebenso thematisiert wie ihre Gefühle gegenüber Charles (Josh O'Connor) und seine Liebe zu Camilla Parker-Bowles. Dass das britische Königshaus über die neue Staffel der Netflix-Produktion nicht sonderlich "amused" sein soll, wundert also nicht.

Spoiler: Folge 9. behandelt dramatisches Skiunglück

Für Aufregung sorgt aber auch eine Szene in Folge neun, welche sich eigentlich um einen Nebendarsteller dreht. In der Episode mit dem Titel "Lawine" (Originaltitel "Avalanche") geht es um ein Skiunglück, welches sich im März 1988 ereignet hat.

 

 

Damals urlaubte der zu diesem Zeitpunkt 39 Jahre alte Prinz Charles mit seinen Freunden im Schweizer Skiort Klosters. Unter der Gruppe an Freunden war auch Major Hugh Lindsay, ein ehemaliger Berufssoldat und Stallmeister von Queen Elizabeth II. Der damals 34-Jährige verunglückte damals tödlich, als sich bei einer Skitour abseits der Piste eine Lawine löste und ihn unter sich begrub.

Witwe von verstorben Major bat, auf Szene zu verzichten

Der tödliche Lawinenunfall wird in der 9. Folge der vierten Staffel von "The Crown" thematisiert – und das obwohl Sarah Horsley, die Witwe des Majors, die Produzenten nach eigenen Angaben im Vorfeld die Produzenten gebeten hat, auf eine Schilderung des tragischen Ereignisses zu verzichten.

Mit Bestürzen musste die Witwe von Charles' verstorbenem Freund jedoch feststellen, dass ihr Wunsch von den Machern der britischen Serie nicht erhört wurde.

"Ich war entsetzt, als mir gesagt wurde, dass [die Episode] tatsächlich realisiert werden würde, und war sehr besorgt über die Auswirkungen auf meine Tochter", erhebt die Witwe Vorwürfe im Gespräch mit The Sunday Telegraph. "Ich nehme an, die Mitglieder der königlichen Familie müssen darüber schmunzeln und es ertragen, aber für mich ist es eine sehr private Tragödie", so die Witwe des tödlich verunglückten Stallmeisters.

In eine Brief hätten die Produzenten Horsley mitgeteilt, dass sie ihre Bedenken zwar verstehen würden, sie würden den Vorfall dennoch thematisieren wollen und bäten um ihr Vertrauen, "dass sie schwierige Themen mit Integrität und großer Sensibilität behandeln" würden. Der Brief sei zwar freundlich verfasst, die Witwe des tödlich verunglückten Freundes des Thronfolgers zeigt sich dennoch "bestürzt" über die Entscheidnung des Streamingportals.

Als sich das Skiunglück ereignete, war die Ehefrau von Major Hugh Lindsay Angestellte im Pressebüro des Buckingham Palastes und erwartete gerade das erste gemeinsame Kind. Prinz Charles übernahm später die Patenschaft für die Tochter seines verstorbenen Freundes und dessen Ehefrau.

"The Crown" widmet sich dem Leben der britischen Königin Elisabeth II. Mit einem Budget von bis zu 80 Millionen US-Dollar für die erste Staffel ist sie das bislang teuerste Projekt von Netflix.

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