Strenge Regeln für zukünftige First Lady: Was Jill Biden bald nicht mehr darf

Strenge Regeln für zukünftige First Lady: Was Jill Biden bald nicht mehr darf
Wenn Jill Biden im Jänner als neue First Lady ins Weiße Haus einzieht, wird auch sie sich so manch strenger Vorschrift beugen müssen.

Die Gepflogenheiten im Weißen Haus dürften Jill Biden weitgehend bekannt sein: Immerhin war ihr Ehemann Joe Biden dort von 2009 bis 2017 Vizepräsident unter Barack Obama. Doch wenn die frühere Second Lady im Jänner, wenn der Wahlausgang formal besiegelt wird, ins Weiße Haus einzieht, wird sie dies in ihrer neuen Rolle als First Lady tun.

Die Lehrerin mit dem Doktortitel in Erziehungswissenschaften ist bereits in den vergangenen Wahlkampfmonaten ist Joe Bidens Ehefrau Jill immer wieder prominent in Erscheidung getreten. Erwartet wird auch, dass die 69-Jährige in ihrer Rolle als First Lady vieles anders machen wird, als die scheidende First Lady Melania Trump. Im Weißen Haus gelten einige Regeln jedoch für alle Ehefrauen der amtierenden US-Präsidenten - und auch Jill Biden wird sich diesen beugen müssen. Ein Blick auf einige der strengen Vorschriften, welche die künftige First Lady ab Jänner 2021 im Weißen Haus erwarten:

Im Weißen Haus darf man keine Fenster öffnen

Von einer Regel, an die sich auch Michelle Obama erst gewöhnen musste, berichtete die Ehefrau von Barack Obama einmal in einem Interview mit Oprah Winfrey. "Im Weißen Haus kann man kein Fenster öffnen", erzählte die frühere First Lady. Sie fuhr fort: "Sasha [Anm. eine Tochter von Barack und Michelle Obama] öffnete einmal ihr Fenster - es gab Anrufe. 'Mach das Fenster zu!' Es wurde nie wieder geöffnet."

Strenge Regeln für zukünftige First Lady: Was Jill Biden bald nicht mehr darf

"Sie kann nicht einmal ein Fenster im Weißen Haus öffnen", sagte Brigitte Macron einmal über Melania Trump.

Sicherheit wird im Weißen Haus sehr ernst genommen. Doch auch Melania Trump soll mit der Fenster-Regel gehadert haben. Nach einem Besuch von Melania Trump sagte die französische First Lady Brigitte Macron zu Le Monde laut The Guardian: "Sie kann nicht einmal ein Fenster im Weißen Haus öffnen. Sie kann nicht raus gehen. Sie ist viel eingeschränkter als ich. Ich bin jeden Tag in Paris unterwegs."

Die First Lady darf nicht fahren

Als First Lady genießt man viele Vorzüge - wie unter anderem einen eigenen Chauffeur. Dass man als Ehefrau des US-Präsidenten nicht mehr selbst hinter's Steuer darf, bedeutet aber auch eine große Umstellung."Ich möchte fahren!", rief Michelle Obama in einem Interview mit Stephen Colbert im Jahr 2015 aus, als er sie fragte, was sie tun möchte, wenn sie das Weiße Haus verlässt. Sie gab damals auch bekannt, dass sie bei "Target" einkaufen möchte. Selbst nachdem Barack Obama sein Amt abgegeben hatte, konnte Michelle aus Sicherheitsgründen immer noch nicht selbst fahren, wie sie sich gegenüber People beschwerte.

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Michelle Obama wäre gerne mal selbst hinter dem Steuer gesessen.

Auch Hillary Clinton weiß von ähnlichem Leid zu berichten. Gegenüber der National Automobile Dealers Association erzählte die ehemalige First Lady laut Daily Mail im Jahr 2014, dass sie seit 1996 kein Auto mehr gefahren sei. Sie sagte: "Ich habe immer Geschichten über Autos und Abenteuer genossen und ich muss gestehen, dass eine Sache, die ich in Bezug auf mein öffentliches Leben bedaure die ist, dass ich nicht mehr fahren kann."

Strenge Regeln für zukünftige First Lady: Was Jill Biden bald nicht mehr darf

Jill Biden unterstützte ihren Mann Joe Biden beim Wahlkampf.

Die First Lady darf nicht alle Geschenke annehmen

Der Erhalt eines persönlichen Geschenks von einem ausländischen Staatsoberhaupt ist für die First Lady und den Präsidenten nur mit Zustimmung des Kongresses gestattet, da Geschenke von ausländischen Regierungen laut dem "Congressional Research Service" eigentlich den Vereinigten Staaten gehören. Wenn der Präsident oder die First Lady das Geschenk behalten möchten, können sie es laut AOL kaufen.

"Inländische" Geschenke dagegen können angenommen werden. Die First Lady kann mit diesen Dingen machen, was sie will, und sie muss nicht dafür bezahlen, um sie zu behalten. Trotzdem durchlaufen Geschenke umfangreiche Sicherheitsüberprüfungen, bevor sie die Frau des Präsidenten erreichen.

Strenge Regeln für Designerkleider

Weil man als First Lady nicht einfach losspazieren und shoppen gehen kann, kümmern sich für gewöhnlich Stylisten um die Outfits der Präsidentengattin. Für ihre Designerkleider muss die First Lady allerdings wie alle anderen bezahlen - es sei denn, sie spendet sie nach einmaligem Tragen.

Michelle Obamas Sprecherin Joanna Rosholm erklärte diesbezüglich: "Michelle Obama bezahlt für ihre Kleidung. Für offizielle Events von öffentlicher oder historischer Bedeutung, zum Beispiel einem Staatsbesuch, ist es möglich, dass ihr ein Designer Kleider als ein Geschenk zur Verfügung stellt, das von der US-Regierung angenommen wird. Diese werden später im Nationalarchiv eingelagert."

First Lady Nancy Reagan einst sorgte für große Kontroversen, als sie gegen diese Regel verstieß, indem sie Designermode akzeptierte und behielt, ohne dafür zu bezahlen. Später beschloss sie, einige Kleider an Museen zu spenden, erhielt aber weiterhin welche als Leihgabe.

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Nancy Reagan wählte stets sehr konservative Kleidung, die für viele Frauen Vorbildcharakter hatte.

Die First Lady muss die persönlichen Ausgaben bezahlen

Auch für persönliche Ausgaben müssen der Präsident und seine Familie übrigens selbst aufkommen. Dies beinhaltet neben Kleidung auch Lebensmittel. Toilettenartikel sind weitere zusätzliche Kosten. Diese Gegenstände werden von Mitarbeitern abgeholt, die später zurückgezahlt werden.Die First Lady erhält tatsächlich Mitte eines jeden Monats eine detaillierte Rechnung. Nancy Reagan wurde von dieser Praxis überrascht. "Niemand hat uns gesagt, dass der Präsident und seine Frau für jede Mahlzeit sowie für Nebenkosten wie chemische Reinigung, Zahnpasta und andere Toilettenartikel eine Gebühr zahlen", wird sie von The Guardian zitiert.

ABC News berichtete, dass Hillary Clinton sogar zugab, finanzielle Probleme gehabt zu haben, nachdem sie im Weißen Haus gelebt hatte. Sie enthüllte der Nachrichtenagentur: "Wir sind nicht nur pleite, sondern auch verschuldet aus dem Weißen Haus gekommen." Clinton führte dies jedoch unter anderem auf Anwaltskosten zurück.

First Lady darf nur bestimmte Teile des Weißen Hauses einrichten

First Ladys übernehmen traditionell die Aufgabe, das Weiße Haus nach ihrem Einzug einzurichten. Sie können jedoch nur den Räumen, in denen sie leben, eine persönliche Note verleihen: hauptsächlich der zweiten und dritten Etage des Hauses. Historische Räume, wie das ehrwürdige Lincoln-Zimmer, sind unantastbar. "Einige Teile sind im Wesentlichen historische Räume und gehören dem amerikanischen Volk, nicht den dort lebenden Familien", erklärt Journalistin und Autorin des Buches "First Women: The Grace and Power of America's Modern First Ladies" gegenüber ABC.

Möchten die First Lady oder der Präsident in den öffentlichen Räumlichkeiten des Weißen Hauses Änderungen vornehmen, müssen sie laut Slate dafür eine Genehmigung des Ausschusses für die Erhaltung des Weißen Hauses beantragen. Dafür stehen zur Möblierung Möbel aus einem vertraulichen Lagerhaus des Weißen Hauses zur Verfügung, wie das Magazin Departure berichtet. Die First Lady kann Gegenstände aus diesem Lagerhaus wählen und einen Innenarchitekten beauftragen, der ihr bei der Auswahl und Dekorationen hilft.

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