Frauen werfen Dianas Ex-Schwiegervater Al-Fayed sexuelle Übergriffe vor

Prinz Charles (links), Diana und Mohamed Al-Fayed (1987)
Al-Fayed bestellte einem BBC-Bericht zufolge regelmäßig Mitarbeiterinnen abends in sein Londoner Appartement, um Überstunden zu leisten - und wurde dann übergriffig.

Zahlreiche Frauen werfen dem früheren Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods, Mohamed Al-Fayed, laut einem BBC-Bericht Vergewaltigung, körperliche Gewalt oder sexuelle Übergriffe vor. 

Wie der Sender am Donnerstag berichtete, sprachen BBC-Journalisten für eine Dokumentation und einen Podcast mit mehr als 20 Frauen, die dem im vergangenen Jahr im Alter von 94 Jahren gestorbenen Al-Fayed sexuelle Übergriffe vorwerfen.

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Wenn Gewalt oder Missbrauch einen Ihrer Angehörigen, Bekannten, eine Schülerin oder einen Schüler betreffen, dann wenden Sie sich an die Beratungsstelle Die möwe. Telefonberatung unter: 01 532 15 15

Wenn Sie als Frau von Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich an die Frauenhelpline. Die Beratungs- und Hilfsangebote sind kostenlos und das Team rund um die Uhr erreichbar. Telefonberatung unter: 0800 222 555

Dokumentation mit Interviews von mehr als 20 Betroffenen

Der Dokumentation "Al Fayed: Predator at Harrods" (etwa: "Al-Fayed: Das Raubtier bei Harrods") zufolge sagten fünf ehemalige Angestellte aus, sie seien von dem Kaufhauschef vergewaltigt worden, fünf weitere berichteten über Vergewaltigungsversuche, 13 weitere wurden nach eigenen Angaben von ihrem Chef sexuell belästigt. 

Al-Fayed bestellte dem Bericht zufolge regelmäßig Mitarbeiterinnen abends in sein Londoner Appartement, um Überstunden zu leisten - und wurde dann übergriffig.

Ermittlungsverfahren 2015 eingestellt

Bereits in der Vergangenheit hatte es Vorwürfe gegeben, wonach Al-Fayed Frauen begrapscht und sexuell missbraucht habe. Ein Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlicher Vergewaltigung wurde laut BBC im Jahr 2015 eingestellt. Ein früherer Harrods-Manager sagte dem Sender, die sexuellen Übergriffe des Chefs seien in dem Unternehmen allgemein bekannt gewesen und es habe häufiger Anspielungen oder Witze darüber gegeben.

Die heutigen Besitzer des Luxuskaufhauses Harrods erklärten, sie seien "zutiefst erschüttert" über die Missbrauchsvorwürfe. "Als Unternehmen haben wir unseren Angestellten gegenüber versagt, die seine Opfer waren, und dafür entschuldigen wir uns aufrichtig."

Im Juli vergangenen Jahres hatte Harrods erste außergerichtliche Einigungen mit Frauen geschlossen, die angaben, zwischen Ende der 1980er- und Ende der 2000er-Jahre von Al-Fayed sexuell missbraucht worden zu sein.

Mohamed Al-Fayed war der Vater von Dodi Al-Fayed, der 1997 gemeinsam mit der geschiedenen Frau des damaligen Thronfolgers Prinz Charles, Diana, bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. Den Tod von Dodi hat Mohamed Al Fayed nie ganz verwunden. Jahrelang behauptete er, das britische Establishment habe Diana und Dodi ermorden lassen, damit die Prinzen William und Harry keinen arabischen Stiefvater bekämen. Dodi stammte aus seiner ersten Ehe mit Samira Khashoggi.

Mohamed Al Fayed wurde in Ägypten geboren. Seit den 1960er-Jahren war er aber vor allem in Großbritannien unternehmerisch tätig. Fulham hat Al Fayed 1997 gekauft. Er besaß den Fußballclub Fulham FC, der 2001 in die Premier League aufstieg. 2013 verkaufte Al Fayed ihn an den pakistanischen Unternehmer Shahid Khan. Im Jahr 2010 verkaufte der aus Ägypten stammende Al-Fayed das berühmte Luxuskaufhaus für geschätzt umgerechnet rund zwei Milliarden Euro an einen Investitionsfonds des Emirats Katar.

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