"Welche Familie tut so etwas?": Vorwürfe gegen Royal Family

Die britische Königsfamilie
Prinz Harry ist nach Charles' Diagnose nach England gejettet - ihm wurde aber ein recht frostiger Empfang bereitet.

Nachdem er von der Krebsdiagnose seines Vaters erfahren hat, ist Prinz Harry diese Woche für einen Kurzbesuch nach England gereist - ohne Herzogin Meghan und die beiden gemeinsamen Kinder. Ein herzlicher Empfang wurde dem Herzog von Sussex Berichten zufolge aber nicht zuteil. 

Prinz Harry: Kalter Empfang in Großbritannien

Nachdem Harry und Meghan ihren britischen Zweitwohnsitz Frogmore Cottage auf Geheiß von König Charles III. im vergangenen Jahr räumen mussten, hatte Harry quasi kein Dach über dem Kopf. Anstatt in einer der königlichen Residenzen zu nächtigen, musste er in einem Hotel einkehren. Das Treffen mit Charles, das der Grund für Harrys Reise war, soll lediglich 45 Minuten gedauert haben, während Prinz William ganz darauf verzichtet haben soll, seinen Bruder zu sehen.

Die erhoffte Versöhnung zwischen den beiden Brüdern blieb damit einmal mehr aus. Dass Prinz Harry einen so weiten Weg auf sich genommen hat, um derart behandelt zu werden, sorgt für Aufsehen.

"Welche Familie verhält sich so?"

Adelsexpertin Jan Moir behauptet in ihrer Kolumne für die Daily Mail, die Situation würde Bände sprechen darüber, wie belastet das Verhältnis der Royal Family zu Harry inzwischen ist. 

Die Dynamik innerhalb der Royal Family soll so angespannt sein, dass Prinz Harry es schwer haben dürfte, wieder als vollwertiges Mitglied der Familie angesehen zu werden.

"Ich kann mir gut vorstellen, wie alles gelaufen ist. Als Prinz Harry am Telefon die schlechten Nachrichten von König Charles hörte, beschloss er impulsiv, nach London zu fliegen, um seinen Vater zu besuchen. Das sei nicht nötig, beharrte Charles vielleicht. Mir geht es gut, lieber Junge. Bitte keine Aufregung", schreibt Moir über Harrys Blitz-Besuch in seiner alten Heimat. 

"Dann wird es noch seltsamer. Harry fliegt mehr als 5.000 Meilen, um seinen angeschlagenen 'Pa' zu sehen, und erhält im königlichen Zeitplan nur einen halbstündigen Termin. Es bleibt kaum Zeit, bis seine Tasse Tee kalt wird."

"Was für eine Familie verhält sich so?", fragt sich die Adelsexpertin. "Vielleicht eine, die sehr nervös ist. Eine, die durch das, was vorgefallen ist, stark verbrüht wurde."

Harrys Absichten, "egal wie gut gemeint, müssen von einigen Palastbeamten als fragwürdig angesehen worden sein", spekuliert Moir - in Anspielung auf die Vorwürfe, welche Harry und Meghan in der Vergangenheit gegen Harrys Familie erhoben haben.

"Ich zweifle keinen Moment daran, dass Harry ein besorgter und liebevoller Sohn ist", so die Adelsexpertin weiter. Sein Status innerhalb der Königsfamilie scheine inzwischen aber in Beton gegossen zu sein, während eine Versöhnung mittlerweile unwahrscheinlicher denn je sei.

Im Vorfeld von Harrys England-Reise war die Hoffnung noch groß, dass es die Königsfamilie vielleicht schaffen könnte, die bestehenden Streitigkeiten beiseitezulegen.

"Ich bin sicher, dass Harry die Vergangenheit für dieses ernste Thema jetzt beiseitelegen wird", gab sich der königliche Korrespondent Richard Fitzwilliams zuversichtlich. "Für die königliche Familie – einschließlich der Sussexes – ist es so wichtig, dass alle am selben Strang ziehen."

Experte: Versöhnung steht und fällt mit William

Royalexperte Richard Kay indes appellierte vor allem an Prinz William, seinem Bruder in seiner neuen Rolle als Thronfolger die Hand zu reichen. "Während Charles vom Konflikt zwischen seinen Söhnen zerrissen ist und sich nach einer Annäherung sehnt, ist William davon überzeugt, dass das Vertrauen, die Grundlage jeder Beziehung, völlig zerstört wurde. Harrys Ankunft wird Williams Entschlossenheit auf die Probe stellen. Wird er zustimmen, ihn zu sehen, und mit der Zeit einer Annäherung zustimmen, wie sein Vater es sicherlich wünscht? Oder bleibt der Status quo bestehen?", schrieb Kay in der Daily Mail

"Während er sich mit seinen neuen Aufgaben auseinandersetzt, werden sich Williams Gedanken mit ziemlicher Sicherheit darauf konzentrieren, wie seine Großmutter mit solch einem fürstlichen Einfall umgegangen wäre", war sich Kay sicher. 

William blieb am Ende eisern. Seine Entscheidung, Prinz Harry nicht zu treffen, zeugt von unüberbrückbaren Differenzen. Harry ist inzwischen wieder zurück in die USA gejettet.

Es wird angenommen, dass der Thronfolger und sein Bruder Harry viele Monate lang kein Wort gewechselt haben, da ihre Beziehung offenbar durch Harrys Memoiren "Spare" weiter zerrüttet wurde. In dem vor einem Jahr veröffentlichten Buch beschuldigte Harry William, ihn körperlich angegriffen zu haben, und Kate, Meghan kalt behandelt zu haben. 

Kommentare