Harry und Meghan: Wieso Hollywood nichts mehr von ihnen wissen will

Harry und Meghan
Die Traumfabrik aber auch die Bevölkerung soll das Interesse sowie das Vertrauen in das Paar verloren haben. Aus gutem Grund, heißt es.

Es war der große Wunsch von Prinz Harry (40) und Ehefrau Herzogin Meghan (43), Großbritannien den Rücken zu kehren und sich von Harrys royaler Familie loszusagen. Ein autonomes Leben zu führen, bestenfalls im Kreise vieler Hollywood-Stars und als Teil der Entertainment-Branche. Weshalb die beiden mit ihren Kindern auch seit vier Jahren in Montecito, Kalifornien, leben. 

Doch der Traum droht nun zu zerplatzen. Denn die renommierte britische Zeitung The Standard zitiert zahlreiche Hollywood-Insider, die sich einig sind: Die Traumfabrik hat die Nase voll von Harry und Meghan.

Wird der Traum zum Alptraum?

Anfänglich sah die kalifornische Zukunft für Harry und Meghan rosig aus: Die Traumfabrik war fasziniert vom "abtrünnigen Royal" und seiner wunderschönen Ehefrau, die es vom Serien-Starlet zur Herzogin schaffte. Netflix-Deals und ein exklusives Interview mit Talkshow-Queen Oprah Winfrey heizten das Interesse am Paar noch weiter an, Harrys Autobiographie "Reserve" (Originaltitel: "Spare"), in der er mit seiner Familie hart ins Gericht geht und sich kein Blatt vor den Mund nimmt, wurde ein internationaler Bestseller – auch in den USA. Zahlreiche Hollywood-Größen wohnen nicht nur in Harrys und Meghans Nachbarschaft, sondern zählen auch zu ihren Freunden.

Doch das Blatt scheint sich nun gewendet zu haben. "Wir haben das Interesse an Harry und Meghan verloren, nachdem uns klar wurde, dass wir ihnen im Laufe der Jahre viel zu viel Anerkennung gegeben haben", findet die Royals-Expertin Kinsey Schofield im Gespräch mit The Standard klare Worte. 

Das bekräftigt auch Ingrid Seward, Chefredakteurin des Magazins Majesty und Autorin der königlichen Biografie "My Mother & I": "Ich halte viele Vorträge vor Amerikanern und sie alle mögen Harry und Meghan nicht." Auch in Harrys Heimat Großbritannien ist man nicht (mehr) gut auf den jüngeren Sohn von König Charles zu sprechen. Der Grund sei klar, so Seward: "Sie hassen es, dass sie die Königin enttäuscht haben."

Harry und Meghan sind "die unbeliebtesten Kids in der Schule"

The Standard bat außerdem die Hollywood-Publizistin Jane Owen zum Gespräch. Diese schlägt in dieselbe Kerbe und kritisiert, dass Harry und Meghan ihre Chancen in den USA nicht genützt und deshalb nun sämtlichen Respekt innerhalb der Branche verloren hätten.

"Offen gesagt, sie hatten jede Gelegenheit, in Hollywood zu glänzen", so Owen. "Sie hatten einen riesigen Deal bei einem Top-Streaming-Netzwerk mit einem riesigen Budget und einem Publikum, das gerne zuhört und zuschaut." Das Paar aber habe "Schlimmeres getan als nichts", kritisiert die Expertin. "Sie haben aktiv die Chancen zerstört, die ihnen geboten wurden." Und weiter: "Ich habe immer gesagt, dass man Hollywood in Bezug auf das Verhalten der Menschen mit der High School vergleichen kann, und um diesen Vergleich zu verwenden, sind sie zu den unbeliebtesten Kids in der Schule geworden."

Auch die Mitarbeiter laufen davon

Das schlechte Image von Harry und Meghan gründet unter anderem auch auf fehlendes Vertrauen, was deren Arbeitsmoral betrifft. "Hollywood lebt von Vertrauen - Vertrauen, dass ein Projekt erfolgreich ist, dass eine Partnerschaft von Vorteil ist und dass die öffentliche Wahrnehmung positiv bleibt", erklärt Stacy Jones, Gründerin der L.A.-Marketingagentur Hollywood Branded, im Interview mit The Standard. Im vergangenen Jahr verlor das Paar einen 20 Millionen schweren Vertrag mit Spotify, da ihr Unternehmen Archewell lediglich zwölf Podcasts in zweieinhalb Jahren produziert hatte und obendrein keiner davon ein großer Erfolg wurde.

Auch munkelt man schon lange darüber, dass besonders Meghan ihre Mitarbeiter nicht gut behandeln würde. Innerhalb von drei Jahren kündigten zehn Mitarbeiter bei Archewell Inc., seit Harry und Meghan vor sechs Jahren geheiratet haben, waren es sogar 18 Mitarbeiter. "Die Leute in Hollywood sind derzeit definitiv vorsichtig, mit ihnen zusammenzuarbeiten, und jeder weiß, dass Archewell eine Drehtür ist, wenn es um das Personal geht", zitiert The Standard einen L.A.-Insider, der aber anonym bleiben will. "Ich würde im Moment niemandem raten, dort einen Job anzunehmen."

Der Verlust des Spotify-Deals sei für Meghan und Harry ein großer Imageschaden gewesen, bekräftigt Stacy Jones. "[Deren] Einfluss hat im vergangenen Jahr stark abgenommen. Ohne einen großen Erfolg in diesem Jahr hatten sie Mühe, wieder Fuß zu fassen."

Jones ist überzeugt, dass Harry und Meghan weiterhin "einen Tisch in einem Top-Restaurant" bekommen werden "und ihre Anwesenheit wird bei Veranstaltungen immer für Aufsehen sorgen". Aber: "Hollywoods Begeisterung für sie hat im Vergleich zu ihren Anfängen nachgelassen. Die Branche wägt die Risiken und Chancen einer Zusammenarbeit sorgfältiger ab, insbesondere nach einigen öffentlichen Fehltritten und enttäuschenden Ergebnissen."

Trump hasst Harry

Dazu kommt, dass der kommende US-Präsident Donald Trump kein Fan von Harry und Meghan ist. Im Wahlkampf deutete er an, dass der Herzog von Sussex aus den Vereinigten Staaten abgeschoben werden könnte, sollte er erneut Präsident werden. Was nun eingetreten ist. "Ich würde ihn nicht beschützen. Er hat die Königin verraten. Das ist unverzeihlich. Er wäre auf sich allein gestellt, wenn es an mir läge", so Trump damals. 

Der Hintergrund: In seiner Autobiographie hatte Harry zugegeben, Drogen wie Kokain, Marihuana und psychedelische Pilze konsumiert zu haben. Nach Ansicht der konservativen US-Denkfabrik "The Heritage Foundation" hätte Harry vor diesem Hintergrund nicht in die USA einreisen dürfen. Hat er in seinem Visumsantrag also gelogen? Ein Gericht ordnete an, dass Harrys Dokumente privat bleiben. Nun hat der Thinktank eine neue Klage eingereicht. 

Sollte Harry und seine Familie die USA tatsächlich verlassen müssen, sollen dafür angeblich bereits Vorkehrungen getroffen worden sein. Wie es derzeit aussieht, würde Amerika dem Paar keine Träne nachweinen. 

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