Prinz Andrew: Wird Klägerin Giuffre einen Vergleich akzeptieren?

Prinz Andrew: Wird Klägerin Giuffre einen Vergleich akzeptieren?
Die Anwälte von Virginia Roberts Giuffre gaben nun bekannt, zu welchen Bedingungen sie einen Vergleich im Prozess gegen Prinz Andrew akzeptieren würde.

Inmitten des Skandals um den britischen Prinz Andrew entzog Queen Elizabeth II. ihrem wegen Missbrauchsvorwürfen in den USA verklagten Sohn alle militärischen Dienstgrade und royalen Schirmherrschaften. Der 61-Jährige werde sich demnach in dem Prozess als privater Bürger verteidigen, teilte der Buckingham-Palast in London in einer Stellungnahme mit.

Klägerin Virginia Roberts Giuffre behauptet, dass sie von Jeffrey Epstein im Alter von 17 Jahren zum Sex mit Prinz Andrew gezwungen wurde und demnach als Minderjährige vom britischen Royal missbraucht wurde. Sie gibt außerdem an, zuvor Opfer eines von dem Multimillionär und seiner Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell aufgebauten Missbrauchsrings geworden zu sein. Nun gab sie über ihren Anwalt Bescheid, wie sie zu einem möglichen Vergleich vor Gericht steht.

Prinz Andrew: Wird Klägerin Roberts Giuffre Vergleich akzeptieren?

Virginia Roberts Giuffre wird laut ihren Anwälten einen Vergleich und damit eine Einigung mit Prinz Andrew vor Gericht nur akzeptieren, wenn sie ihn "zur Rechenschaft zieht". Der Herzog von York dementierte Klägerin Roberts Giuffre jemals getroffen zu haben - eine Behauptung, welche für die Klägerin "unbegreiflich" sei. "Es gibt eine Reihe von Dingen, die er hätte sagen können, die schwer angreifbar gewesen wären", meinte der Klägeranwalt David Boies.

Prinz Andrew: Wird Klägerin Giuffre einen Vergleich akzeptieren?

Klägerin Virginia Roberts Giuffre und einer ihrer Anwälte, David Boies.

Boies betonte, Giuffre gehe es um Anerkennung für sich und andere Epstein-Opfer. "Niemand darf seiner Verantwortung entgehen, nur wegen Reichtum und Macht." Andrew müsse zur Rechenschaft gezogen werden. Boies schloss aber eine außergerichtliche Einigung erneut nicht aus. "Wie diese Anerkennung erreicht wird, ist noch offen", sagte er. Im Gespräch ist eine Zahlung in Höhe von mehreren Millionen Euro.

Der Anwalt sagte aber auch, dass sie die Klage wahrscheinlich auch nicht außergerichtlich beilegen würde, wenn der Herzog von York weiterhin leugnen würde, sie getroffen zu haben, wie er es unter anderem in seinem BBC "Newsnight"-Interview tat. Andrews Ansatz sei unverständlich. Die Beweise seien stark. Boies erinnerte insbesondere an ein gut 20 Jahre altes Foto, auf dem Andrew Virginia Giuffre einen Arm auf die Hüfte legt. Im Hintergrund ist Ghislaine Maxwell zu sehen, die mit Andrew befreundet war und in den Missbrauchsskandal um den US-Unternehmer Jeffrey Epstein verwickelt ist.

Anwalt David Boies: Mitleid mit Queen

Der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II. muss bis 14. Juli als Zeuge vernommen werden. Dafür will Anwalt Boies nach Großbritannien reisen. Er warnte, wenn Andrew seine Angaben im Kreuzverhör nicht aufrechterhalten könne, verliere er seine Glaubwürdigkeit. Boies zeigte Mitleid mit der Queen. "Dies muss für jede Mutter ein Alptraum sein", sagte der Anwalt. "Und dass es wegen der Position von Prinz Andrew so öffentlich abläuft, ist besonders unglücklich. Denn die Größenordnung, die es für sie haben muss, ist weitaus schlimmer."

Epstein und Maxwell schuldig gesprochen

Der Herzog von York hatte bisher jegliches Fehlverhalten bestritten. Der Prinz legte jedoch wegen der Vorwürfe 2019 seine offiziellen Aufgaben für das Königshaus nieder. Maxwell war erst vor kurzem von einem Gericht in einem Strafverfahren in mehreren Punkten schuldig gesprochen worden und muss mit einer langen Haftstrafe rechnen. Epstein wurde zuvor als Sexualstraftäter verurteilt. Nach seinem Haftantritt wurde er tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Man geht von Selbstmord aus.

Prinz Andrew: Wird Klägerin Giuffre einen Vergleich akzeptieren?

Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein.

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