
Phoenix und De Niro standen fĂŒr "Joker" gemeinsam vor der Kamera.
© APA/AFP/GEOFF ROBINS
Phoenix und De Niro zeigten sich am "Joker"-Set die kalte Schulter
Am "Joker"-Set hatten De Niro und Phoenix unterschiedliche Vorstellungen davon, wie Schauspieler zu arbeiten haben.
WÀhrend der Dreharbeiten zum bereits jetzt von der Kritik gefeierten "Joker"-Film haben sich Joaquin Phoenix (44) und Kollege Robert De Niro (76) nicht besonders gut verstanden - das verriet Regisseur Todd Phillips höchstpersönlich.
KĂŒnstlerische Differenzen
Der 48-JĂ€hrige ("Hangover", "A Star Is Born") erzĂ€hlte gegenĂŒber Vanity Fair, dass die beiden SchauspielgröĂen vor allem professionelle Differenzen hatten. Demnach habe Phoenix vor Beginn des Drehs keine Leseprobe abhalten wollen. Darauf allerdings bestand De Niro. "Sagen Sie ihm, dass er ein Schauspieler ist und dabei sein muss. Ich höre gern den ganzen Film und wir werden uns alle in einen Raum setzen und einfach (das Drehbuch, Anm.) lesen", soll De Niro am Telefon zu Philipps gesagt haben.
FĂŒr den Regisseur eine ziemliche ZwickmĂŒhle. SchlieĂlich will man sich ja weder mit dem Joker, noch mit dem Paten anlegen. Da fĂŒr Phoenix eine Leseprobe offenbar aber absolut ausgeschlossen war, gerieten die MĂ€nner aneinander. "Joaquin sagte: 'Auf keinen verdammten Fall mache ich eine Leseprobe' und Bob war mehr so: 'Ich mache Leseproben bevor wir drehen, das ist, was wir tun'" und er sei irgendwo dazwischen gewesen, erinnert sich Philipps. Keine besonders angenehme Situation.
Eisige Stille
Die Leseprobe fand dann allerdings trotzdem statt, in De Niros New Yorker BĂŒro. Phoenix habe die ganze Zeit vor sich hin gemurmelt, was ihm dann noch ein Vier-Augen-GesprĂ€ch mit De Niro einhandelte. Im Anschluss habe er sich aufgrund der Probe krank gefĂŒhlt und sei nach Hause gegangen. Im GesprĂ€ch hĂ€tten die Schauspieler "kleine Probleme" ausmerzen mĂŒssen. Abseits laufender Kameras hĂ€tten sie danach aber so gut wie nicht mehr miteinander gesprochen, bestĂ€tigten De Niro und Phoenix.
"Ich habe am Set nicht gern mit ihm gesprochen. Am ersten Tag sagten wir 'Guten Morgen' und darĂŒber hinaus wĂŒsste ich nicht, dass wir viel geredet hĂ€tten", erinnert sich Joaquin Phoenix an den Dreh. De Niro stimmte ihm zu: "Wir sagten nur: 'Mach die Arbeit. Wir beziehen uns als unsere Figuren aufeinander' Das macht es einfacher und wir reden nicht. Es gibt keinen Grund dazu.'"
Nichtsdestotrotz sei Robert De Niro "sein liebster amerikanischer Schauspieler", erzÀhlte Joaquin Phoenix am Ende des Interviews mit Vanity Fair. Auch Spuren seines prÀferierten Method Acting habe er bei ihm beobachten können, was ihm offenbar imponierte. "Joker" kommt diese Woche in die Kinos.