Oprah: Rassistische Schlagzeilen über Meghan verfälscht?
Leugnen kann man es nicht: Während nach Bekanntwerden von Prinz Harrys Beziehung mit der US-amerikanischen Schauspielerin Meghan Markle die Liaison von der britischen Presse zunächst noch als moderne "Cinderella"-Story gefeiert wurde, wendete sich das Blatt nach der Hochzeit des Paares im Mai 2018. Schon bald schien es so, als könnte es die gerade eben in die britische Königsfamilie eingeheiratete Meghan der britischen Boulevardpresse kaum noch recht machen.
Rassistische Untertöne in der britischen Presse
Ein Umstand, auf den auch Oprah Windrey zu sprechen kam, als ihr Meghan und Harry Anfang März ihr Herz ausschütteten und ihre Gründe für den Megxit offenlegten.
Ein Vorwurf, der im Rahmen des Exklusiv-Interviews der Sussexes laut wurde, war, dass sich Meghan vonseiten der britischen Presse mit Rassismus konfrontiert gesehen habe.
Während des Interviews sagte Harry, dass der Rassismus in der britischen Boulevardpresse, der sich auf den Rest der Gesellschaft ausgewirkt habe, ein "großer Teil" der Gründe gewesen sei, warum er und Meghan Großbritannien verlassen hätten. Der Herzog von Sussex behauptete zudem, die Zeitungen seien "bigott" und hätten ein "giftiges Umfeld" von "Kontrolle und Angst" geschaffen.
"Es gab unbestreitbare rassistische Töne", konstatierte Oprah. "Es gab ständige Kritik, offensichtliche sexistische und rassistische Äusserungen britischer Boulevardzeitungen."
Nicht alle gezeigten Headlines aus Großbritannien?
Um ihren Worten mehr Nachdruck zu verleihen, wurden über 30 verschiedene Schlagzeilen eingeblendet - vermeintlich alle von der britischen Presse. Die britische Zeitung The Telegraph hat diese genauer jedoch unter die Lupe genommen und kommt zu dem Ergebnis, dass 11 der gezeigten Schlagzeilen nicht aus Großbritannien, sondern aus Meghans Heimat USA und Australien stammen sollen. Damit wäre ein Drittel der eingeblendeten Headlines nicht in Großbritannien verfasst worden.
Die Geschichten wurden von CBS-Produzenten anscheinend verwendet, um darauf hinzuweisen, dass Großbritannien eine rassistische Tendenz gegenüber Meghan hatte.
Beschwerdebrief an CBS
Ein Vorwurf, den Associated Newspapers nicht auf sich sitzen lassen will. Die Gruppe beschwert sich über die "absichtliche Verzerrung und Bearbeitung" von Schlagzeilen, die in der Montage während des Oprah Winfrey-Interviews verwendet wurden, berichtet The Telegraph.
Anwälte der Gruppe, zu der die Daily Mail und die Mail on Sunday gehören, sollen an die CBS-Produzenten geschrieben und gewarnt haben, dass viele Headlines "entweder aus dem Zusammenhang gerissen oder absichtlich bearbeitet" worden seien, um die Erzählung der Sussexes zu unterstützen.
Associated Newspapers führe Beispiele an, um die vermeintliche Verfälschung aufzuzeigen. Eine der "ungeheuerlichsten" sei die Verwendung der Überschrift: "Meghans Samen werden unsere königliche Familie beschmutzen."
"Die ursprüngliche, unbearbeitete Überschrift war in der Tat ein Bericht über die Suspendierung von jemandem aus der UKIP [Amn. UK Independence Party] wegen dieses und anderer rassistischer Texte über Meghan", schreibt Elizabeth Hartley, Rechtsberaterin von Associated Newspapers, in einem Beschwerdebrief gegen den TV-Sender CBS, laut dem Telegraph.
Hartley fügt hinzu: "Diese Bearbeitung wurde den Zuschauern nicht klargemacht, und infolgedessen ist dieser Abschnitt des Programms sowohl ungenau als auch irreführend."
Associated Newspapers soll CBS auffordern, die Montage unverzüglich aus dem Filmmaterial zu entfernen. Die Sussexes hatten nichts mit der Wahl der Schlagzeilen zu tun, betont indes eine Quelle aus Meghans und Harrys Umfeld.
Kommentare