Michael Wendler-Manager nach Eklat: "Er bereut viel"

Ein Bild aus besseren Zeiten: Der Wendler bei der Tanzshow "Let's Dance"
Markus Krampe saß vergangene Woche mit Tränen in den Augen in einer Sondersendung mit Oliver Pocher. Donnerstagabend war er erneut zu Gast - erholt vom ersten Schrecken.

Schlagersänger Michael Wendler ("Egal") war ein Liebling der Klatschspalten - vergangene Woche hat er sich mit wirren Äußerungen über Corona ins Abseits katapultiert. Sein bisheriger Haussender RTL distanzierte sich mit scharfen Worten von dem 48-Jährigen und sagte umgehend die geplante Live-Übertragung von Wendlers kirchlicher Hochzeit im Jahr 2021 ab. Und dem Sänger droht weiteres Ungemach. "Michael Wendler hat eigenständig und ohne Rücksprache unseren Vertrag gekündigt und verunglimpft RTL", erklärte RTL-Geschäftsführer Jörg Graf wenig später. "Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel prüfen und ausschöpfen."

Wendler-Manager: Vom ersten Schrecken erholt

Sein Manager Markus Krampe saß daraufhin mit Tränen in den Augen in einer Sondersendung mit Oliver Pocher. "Auch für mich ist das ein Schock", sagte er. Er mache sich Sorgen um Michael, die Einstellungen hätten sich aber über einen längeren Zeitraum angedeutet. Der Sänger sei "immer krasser" in seinen Aussagen geworden im Bezug auf Corona. "Das wurde immer abstruser." Als das Video online gegangen sei, habe Wendler ihn angerufen. "Es hörte sich für mich so an, wie so ein Anruf von jemand, der zum letzten Mal jemand anruft und sagt: Pass' auf, ich beende jetzt meine Karriere, ich komme nie wieder nach Deutschland", sagte Krampe. Donnerstagabend dann Krampes neuerlicher Auftritt in Pochers Sendung. Vom ersten Schock scheint er sich mittlerweile erholt zu haben.

Krampe erzählte, nach wie vor in engem Kontakt mit Wendler zu stehen. Manche Dinge könne er nun verstehen, andere "gar nicht", räumte er dabei ein. Er glaube aber, dass Wendler mittlerweile "viele Dinge bereut". Was genau, verriet er nicht. "Viele Dinge kommen bei ihm im Nachgang", so Krampe. Er wolle Wendler nicht mehr erklären, an die Öffentlicheit treten und Fehler einzuräumen müsse er selber.

DSDS-Eklat: Was ist passiert?

Der Sänger hatte vergangene Woche über Instagram mit einem Knall seinen Rückzug aus der Jury der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) verkündet. Der Grund: Er führte - offensichtlich abgelesen - aus, dass er der Bundesregierung in der Corona-Krise "grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung und das Grundgesetz" vorwerfe. Weiter beschuldigte er die Fernsehsender, darunter RTL, "gleichgeschaltet" zu sein. Zudem soll er in engem Kontakt mit Attila Hildmann stehen, wie Krampe gegenüber Pocher angab. Der Vegan-Kochbuchautor Hildmann nennt sich selbst "ultrarechts" und einen Verschwörungsprediger.

RTL ging in die Gegenoffensive. "Wir lassen uns eine erfolgreiche Show, die Millionen Menschen gerne sehen, sicher nicht von einem Verschwörungstheoretiker vermiesen oder generell vorschreiben, wie und was wir senden", sagte Geschäftsführer Graf über die nächste DSDS-Staffel. Zudem kündigte der Sender an, sich in den kommenden Wochen journalistisch vermehrt dem Phänomen Verschwörungstheorien widmen zu wollen.

Der Sänger, der sich selbst "Der Wendler" nennt, hatte sich in den vergangenen Jahren von einem Nischenphänomen zu einer Größe im Medienzirkus hochgearbeitet, auch wenn er von vielen belächelt wurde. Mit seiner Teilnahme an nahezu allen denkbaren Promi-Shows ("Dschungelcamp", "Schlag den Star", "Promi Big Brother", "Goodbye Deutschland") und skurrilen Randgeschichten ("Tausende Wendler-CDs in Altkleidercontainer entdeckt") war Wendler zuverlässig für Schlagzeilen gut. Ob immer geplant, war dabei die große Frage. Mit plötzlichen Abgängen kennt sich Wendler gleichwohl aus. 2014 verließ er schon am vierten Tag freiwillig und überhastet das RTL-Dschungelcamp. Anschließend wollte er wieder zurück.

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