"Hat sich angebahnt": Manager schildert Chronologie von Wendler-Absturz

"Hat sich angebahnt": Manager schildert Chronologie von Wendler-Absturz
Michael Wendlers Manager Markus Krampe äußert Vermutungen, wie es zu den wirren Aussagen seines Klienten kommen konnte.

Nach Michael Wendlers freiwilligem Ausstieg bei DSDS und den wirren Verschwörungstheorien, die der Schlagerstar auf Instagram geäußert hatte, sieht sich dieser nun mit Konsequenzen konfrontiert. Die Supermarktkette "Kaufland", für die Michael Wendler Werbung gemacht hatte, distanzierte sich von ihm als Werbegesicht, während RTL die ursprünglich geplante Übertragung seiner kirchlichen Hochzeit abgesagt hat.

Der Schlagersänger ("Egal") hatte am Donnerstag in einem Instagram-Video überraschend seinen Rückzug aus der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" erklärt. Für Aufsehen sorgte seine Begründung: Er werfe der Bundesregierung in der Corona-Krise "grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung und das Grundgesetz vor", erklärte er. Weiter beschuldigte er die Fernsehsender - darunter RTL - "gleichgeschaltet" zu sein.

Manager über Wendler-Eklat

 Zu Gast bei Oliver Pochers Late-Night-Show "Pocher – gefährlich ehrlich!" zeigte sich Wendlers Manager Markus Krampe über dessen Verhalten entsetzt.

"Ich bin geschockt", kommentierte er Wendlers Botschaft und machte klar, dass er sich um dessen psychische Gesundheit Sorgen mache. "Für mich ist er krank", so Krampe über den 48-Jährigen. Er ist sich sicher, dass die Karriere des Schlagerstars damit beendet sei.

Auch gegenüber Bild.de hat Wendlers Manager nun über den Sänger gesprochen. Gefragt, was er von dem Instagram-Video des Schlagerstars halte und ob er so etwas erwartet habe, machte er klar: "Ich war wie alle fassungslos und geschockt."

 

"Es hat sich angebahnt"

Es habe sich aber schon "angebahnt", in den letzten Wochen, so der Manager. Dass Wendlers Einstellung zu Corona-Verschwörungstheorien solche Ausmaße angenommen habe, habe er jedoch nicht erwartet.

"Es hat vor zwei, drei Wochen angefangen", so der Krampe. Es habe sich dann immer mehr in die Richtung entwickelt, dass er keine Maske mehr tragen wollte. "Dass er bei der Produktion bei DSDS das Team aufforderte, die Masken auszuziehen", berichtet Krampe.

Auch beim "Kaufland"-Dreh habe der Wendler den Mitarbeitern seine Corona-Theorien erklärt und diese dazu angestichelt, sich nicht an die Richtlinien der Regierung zu halten. "Dass das keinen Sinn macht, die ganzen Maßnahmen, und dass Corona eine Riesenlüge ist", soll der Sänger laut seinem Manager dem Team erklärt haben.

Die Krönung sei gewesen, dass ihn der Wendler kontaktiert hätte, um ihm mitzuteilen, dass er das Video hochladen und nicht zurück nach Deutschland kommen werde.

Kontakt zu Corona-Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann

Außerdem habe der "Egal"-Interpret angedeutet, seit einigen Tagen engen Kontakt zu Attila Hildmann zu haben – da sei ihm einiges klar geworden. Offenbar hält Krampe einen Einfluss des Corona-Gegners auf "den Wendler" für möglich.

"Ich glaube, dass das gesteuert wird", spekuliert der Manager, der Wendlers Verhalten "sehr befremdlich" findet.

Der vegane Koch Attila Hildmann gilt als radikaler Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker. Er selbst bezeichnet sich als "ultratrechts" und wird als  Verschwörungsprediger bezeichnet. Bei der Corona-Demonstration am Reichstag in Berlin am 29. August, bei der Zehntausende gegen die staatlichen Corona-Schutzauflagen demonstriert hatten, hatte er auf einer Bühne zu Widerstand aufgrufen. Von "lügenden Medien" war da die Rede, "Quarantänekonzentrationslagern" für Kinder und einer "genverändernden Giftspritze". Schließlich wurde Attila Hildmann von der Polizei in Gewahrsam genommen.

Vor zwei Wochen habe Wendlers Manager dann erfahren, dass der Wendler Informationen aus dem Messenger-Dienst "Telegram" beziehe. Irgendwann sei der Punkt gekommen, an dem er dem Wendler geraten habe, sich über psychologische Hilfe Gedanken zu machen. Daraufhin habe dieser Deutschland fluchtartig verlassen und sei in die USA abgereist.  

Man solle die Situation nicht als "Spaßnummer" ansehen, bittet Markus Krampe. "Hier gehen ganze Existenzen kaputt", so der Manager.

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