Hinter den Kulissen: Das schwere Schicksal königlicher Ehefrauen
Für viele klingt es wie ein Märchen, wenn Bürgerliche das Glück haben, einen hochrangigen Adeligen zu heiraten. Tatsächlich haben royale Ehefrauen wie Prinzessin Catherine von Wales aber zahlreiche Pflichten zu erfüllen.
Von königlichen Ehefrauen wird erwartet, dass sie Reinheit verkörpern
So wird es unter anderem nach wie vor nicht gerne gesehen, wenn die zukünftige Ehefrau eines Kronprinzen oder Thronfolgers eine skandalträchtige Vergangenheit mitbringt. So sah sich Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen mit zahlreichen Schlagzeilen darüber konfrontiert, weil sie als alleinerziehende Mutter mit einer wilden Party-Vergangenheit einen unehelichen Sohn mit in ihre Ehe mit dem norwegischen Kronprinzen Haakon mitbrachte. Während Spaniens König Felipe dafür kritisiert wurde, weil er 2003 die geschiedene Letizia Ortiz Rocasolano geheiratet hat.
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Früher wurden königliche Gemahlinnen nicht aufgrund wahrer Liebe, sondern aufgrund politischer Notwendigkeit ausgewählt. Wie Peter Conradi in seinem Buch "Great Survivors" erklärt: "Traditionell ging es bei königlichen Ehen nicht um Liebe, Lust oder Freundschaft – es ging vielmehr darum, Erben hervorzubringen und Bündnisse zu festigen."
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Aus diesem Grund wurden königliche Ehefrauen häufig aufgrund ihres wahrgenommenen Reinheitsgrades ausgewählt. Erwartet wurde, dass Frauen mit weniger sexueller Erfahrung den König womöglich auch nicht betrügen würden – und dadurch auch nicht die königliche Blutlinie durch das Kind eines anderen Mannes "beflecken" würden.
Dies war auch der Fall, als sich König Charles III. in den 1970er Jahren in seine jetzige Frau Camilla verliebte. Da diese eine Vergangenheit hatte, galt sie als ungeeignet für den Thron. Wie Charles‘ verstorbener Mentor, Lord Mountbatten, 1974 in einem Brief schrieb: "Als Ehefrau sollten Sie sich ein passendes, attraktives und sympathisches Mädchen aussuchen, bevor sie jemand anderen kennenlernt, in den sie sich verlieben könnte." Dieser Rat soll Charles auch dazu bewegt haben, stattdessen der jungen, unschuldig wirkenden Diana Spencer einen Heiratsantrag zu machen.
Doch auch das soll lediglich durch Druck von außen geschehen sein. In der Biografie "Prince Charles: The Passions and Paradoxes of an Improbable Life" behauptet Autor Sally Bedell Smith, der frühere Prinz Charles habe sich von seinem Vater, Prinz Philip, dazu gezwungen gefühlt, Diana zu heiraten. Nachdem Gerüchte laut geworden waren, dass Charles eine Nacht mit der damals 19-Jährigen hätte verbracht hätte, sei Prinz Philip um Dianas Ehre besorgt gewesen.
In einem Brief soll er seinen Sohn dazu aufgefordert haben, sich zu überlegen, ob er sich mit ihr verloben wolle oder nicht - immerhin sei "Dianas Ruf bedroht".
Sie werden unter Druck gesetzt, einen Erben hervorzubringen
Sobald königliche Ehefrauen in die königliche Familie eintreten, steigt der Druck, einen Erben zu zeugen. Obwohl diese Tradition Jahrhunderte zurückreicht, ist sie auch heute noch recht aktuell. Kurz nachdem Prinz William und Prinzessin Catherine 2010 ihre Verlobung bekannt gegeben hatten, sorgte der konservative königliche Korrespondent James Whitaker dafür, der zukünftigen Braut diesbezüglich Druck zu machen. "Sieh weiterhin hübsch und elegant aus (so wird man dich beurteilen) und engagiere dich massenhaft für wohltätige Zwecke. Aber was am wichtigsten ist: Bring Babys zur Welt (ziemlich schnell). Du musst einen Erben und auch einen Ersatz zeugen. Viel Glück", schrieb Whitaker damals im Mirror.
Auch auf Fürst Alberts Frau Charlène soll ein großer Druck ausgeübt worden sein, bevor sie ihrem Mann die Zwillinge Jacques und Gabriella schenkte. 2020 hat Christa Mayrhofer-Dukor, die vermeintliche österreichische Cousine von Grace Kelly, gegenüber der italienischen Zeitschrift Oggi über Charlène behauptet: "Ohne seinen Sohn wäre Monte Carlo am Ende gewesen. Das hat Albert große Sorgen bereitet." Seine Frau Charlène würde er nur lieben, weil sie ihm einen Sohn geschenkt hat.
Vor der Hochzeit habe sich Charlène sogar medizinischen Tests unterziehen müssen, um sicherzustellen, dass sie gebärfähig ist, behauptete die Wiener Society-Lady unter anderem. "Sie haben dann hart an einer Schwangerschaft gearbeitet. Aber es brauchte mehr, um die Geburt eines Sohnes sicherzustellen", so Christa Mayrhofer-Dukor. Sie wolle zwar nicht allzu viele Details preisgeben. "Aber dass sie all das akzeptierte, hat sie für Albert zu einer sehr speziellen Person gemacht."
Königliche Gemahlinnen müssen ihre Karrieren aufgeben
Es versteht sich fast von selbst, dass zukünftige königliche Gemahlinnen ihre berufliche Tätigkeit aufgeben, um sich ganz der Krone zu widmen, sobald sie in ein Königshaus einheiraten. Das wohl berühmteste Beispiel ist die amerikanische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Grace Kelly zu, die nach ihrer Heirat mit Prinz Rainier von Monaco im Jahr 1956 Fürstin Gracia Patricia wurde und ihre erfolgreiche Hollywood-Karriere aufgab.
Königliche Ehefrauen müssen sich angemessen kleiden
Zwar gelten viele von ihnen als Stilvorbilder, doch für Ehefrauen von Thronfolgern und Königsgemahlinnen gelten klare Kleidervorschriften. So dürfte sich Kate zum Beispiel nie so salopp kleiden wie ihre Schwägerin Meghan, die aus dem Königshaus zurückgetreten ist.
"Wer Selbstvertrauen ausstrahlen und aktuelle Trends verkörpern möchte, sollte sich von Meghan inspirieren lassen, während diejenigen, die sich klassischere und konservativere Outfit-Inspirationen wünschen, besser auf Kate Middleton setzen sollten", erklärt diesbezüglich Mode-Expertin Amy Priestley gegenüber Daily Express.
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Nachdem die Ehefrau von Prinz William bei mehreren Terminen aufgrund von Windstößen zu tiefe Einblicke gewährt hat, soll ihr eine persönliche Stilberaterin zur Seite gestellt, worden sein, die unter anderem darauf achte, dass die Saumlänge der Outfits höchstens knapp über dem Knie endet. Und egal, ob Sommer oder Winter - Kate muss bei jeder Wetterlage eine hautfarbene Strumpfhose unter dem Kleid tragen.
Schweigepflicht
Zudem wird von Ehefrauen von hochrangigen Royals Loyalität gegenüber der Krone erwartet. Das bedeutet auch, dass es ihnen für gewöhnlich nicht gestattet ist, kursierende Falschinformationen offiziell richtig zu stellen. So hat Prinzessin Catherine sich nie persönlich zu den von Herzogin Meghan gegen sie erhobenen Vorwürfe geäußert, während Kronprinzessin Mary kürzlich Affären-Gerüchte um ihrem Ehemann Kronprinz Frederik schweigend über sich ergehen ließ.
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