George Clooney und andere Hollywood-Stars fordern Veränderung

George Clooney und andere Hollywood-Stars fordern Veränderung
DIe Empörung über Polizeibrutalität, Missachtung von Bürgerrechten und die Benachteiligung von Minderheiten steigt.

Superstars gehen auf die Straße, sie skandieren mit Demonstranten, sie ergreifen bei Kundgebungen das Wort. Die Corona-Krise sorgte auch in Hollywood wochenlang für eine Schockstarre, nun wehren sie sich gegen das, was George Clooney als "unsere Pandemie" beschrieb: "Wir sind alle infiziert und in 400 Jahren haben wir noch keinen Impfstoff gefunden."

Essay über systematischen Rassismus

In einem eindringlichen Essay schreibt der 59 Jahre alte Oscar-Preisträger bei der Nachrichten-Plattform The Daily Beast am Montag über systemischen Rassismus, Ungleichbehandlung und Polizeibrutalität gegen Schwarze in den USA.

"Es bestehen kaum Zweifel, dass George Floyd ermordet wurde", sagt der Star über den Tod des 46-jährigen Afroamerikaners nach einem Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota vor einer Woche. Einer von vier beteiligten Beamten drückte ihm minutenlang sein Knie in den Nacken. Floyds vermutlich letzte Worte "Ich kann nicht atmen" sind bei weltweiten Protesten zum Schlachtruf von Demonstranten geworden. Clooney schildert andere Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze, wie Rodney King und Eric Garner.

Stars nehmen an Protesten teil

Schauspielerin Ellen Page teilte am Montag ein Video von einem friedlichen Protest am New Yorker Time Square, Paris Jackson trug am Wochenende ein Schild mit der Aufschrift "Frieden, Liebe, Gerechtigkeit" durch die Straßen von Los Angeles. "Wir haben in Beverly Hills und West Hollywood gesungen", schrieb Sängerin Ariana Grande über ihre Protest-Erlebnisse.

Andere Stars berichteten von Übergriffen der Polizei, die sie am Rande friedlicher Demos erlebt hätten. Sie sei bei Protesten in Los Angeles von Gummigeschoßen und Tränengas getroffen worden, schrieb Sängerin Halsey auf Twitter. Dazu verlinkte die 25-Jährige Videos und Fotos zu dem "Horror" auf den Straßen, die Demonstranten dort erlebt hätten. Sie habe viel Blut gesehen und Verletzen geholfen.

Gemeinsamer Tenor: Empörung

Selten haben sich so viele Promis unterschiedlichen Alters, Hautfarbe und Herkunft geschlossen und lautstark hinter eine Sache gestellt, von Justin Bieber, Arnold Schwarzenegger, Celine Dion, Jennifer Lopez, John Legend bis Beyoncé. Der gemeinsame Tenor ist Empörung über Polizeibrutalität, Missachtung von Bürgerrechten und die Benachteiligung von Minderheiten. Doch die Reaktionen von Wut, Angst und Appellen sind vielfältig.

Auch Schwarzenegger äußert sich

Die Polizeibrutalität muss gestoppt werden, fordert Action-Star Arnold Schwarzenegger in einem Gastbeitrag in der Zeitschrift The Atlantic. Als er 1968 in die USA eingewandert war, hätten viele Menschen gegen Rassismus demonstriert, schreibt der gebürtige Österreicher. "Wir können die Probleme von Ungleichheit in diesem Land nicht ignorieren."

Taylor Swift attackiert Donald Trump

Andere Stars, darunter Sängerin Taylor Swift, wandten sich direkt an den US-Präsidenten Donald Trump, der Demonstranten mit einem gewaltbereiten Militäreinsatz drohte. "Nachdem du während deiner gesamten Präsidentschaft die Feuer der weißen Vorherrschaft und des Rassismus angefacht hast, hast du jetzt die Nerven dazu, moralische Überlegenheit vorzutäuschen und dann mit Gewalt zu drohen?", empörte sich Swift vorige Woche auf Twitter. "Wir werden dich im November aus dem Amt wählen."

"Geht wählen"

Clooney greift Trump auch unverhohlen an, ohne ihn beim Namen zu nennen. Wir brauchen Politiker, die ihre Bürger gleich behandeln, "nicht Anführer, die Hass und Gewalt schüren", schreibt der Hollywood-Star in seinem Gastbeitrag. "Und es gibt nur einen Weg in diesem Land eine dauerhafte Veränderung herbeizuführen: Geht wählen."

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