Welchen Beitrag leistete #FreeBritney zu Spears' Weg zur Selbstbestimmung?

Welchen Beitrag leistete #FreeBritney zu Spears' Weg zur Selbstbestimmung?
Gerichtlicher Sieg für Britney Spears: Nach 13 Jahren wird ihr Vater als Vormund abgesetzt.

Musikerin Britney Spears kann aufatmen - und einen großen Schritt in Richtung selbstbestimmtes Leben machen. Nach 13 langen Jahren ist ihr Vater als Vormund abgesetzt worden. Ein Wunsch, den Spears lange auch öffentlich kundgetan hatte - es ist ein Kampf für ihre Freiheit, in dem sie sich aber immer wieder mit Fehlschlägen konfontiert sah. Nach übereinstimmenden Medienberichten am Mittwoch kam Richterin Brenda Penny bei einer Anhörung nun einem Antrag von den Anwälten von Britney Spears nach. "Britney verdient es, morgen aufzuwachen, ohne ihren Vater als Vormund", sagte Anwalt Mathew Rosengart vor Gericht, wie der Sender CNN berichtete.

Free Britney nach 13 Jahren

Rosengart hatte immer einen Abtritt des Vaters als Vormund gefordert. Bei der Anhörung beschrieb er Jamie Spears als "grausamen, toxischen und missbräuchlichen Mann". Das Gericht setzte am Mittwoch laut New York Times den Buchhalter John Zabel vorübergehend als Vormund für die Finanzen der Sängerin ein. Die Vormundschaftsregelung bleibt zunächst bestehen. Die nächste Anhörung soll laut TMZ.com am 12. November stattfinden. Dann könnte das Gericht über die mögliche Aufhebung aller Auflagen entscheiden, hieß es.

Spears selbst erschien bei dem aktuellsten Gerichtstermin am Mittwoch nicht. Bei Anhörungen im Juni und Juli hatte Spears aber in emotionalen Ansprachen ihren Vater heftig angegriffen und Vorwürfe gegen ihre Familie und Betreuer erhoben. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst nicht über ihr Leben bestimmen, erklärte die Sängerin von Hits wie "Oops! ... I Did It Again" oder "Baby One More Time". Sie sei bedroht worden und habe Angst vor ihrem Vater. Stellenweise brach der Popstar dabei in Schluchzen aus.

Von der Bewegung zum stabilen Unterstützersystem

Der Fall Spears hatte bereits durch die erste Dokumentation der New York Times zu dem Thema im Frühjahr viel Aufmerksamkeit erlangt. "Framing Britney Spears" entfachte heftige Diskussionen vor allem in den sozialen Netzwerken. Viele Fans bekundeten unter dem Hashtag "#FreeBritney" daraufhin ihre Unterstützung für die Sängerin und forderden ein Ende der Vormundschaft ihres Vaters. Hunderte hatten sich auch am Mittwoch vor dem Gerichtsgebäude versammelt. Mit Sprechchören und auf Plakaten forderten sie Freiheit für Spears. Auch viele Prominente stehen der Sängerin bei.

Sänger Justin Timberlake, ein Ex-Freund von Spears, hatte in der Vergangenheit auf Twitter geschrieben, dass er und seine Frau Jessica Biel der Sängerin ihre Liebe und "volle Unterstützung" senden würden. "Wir hoffen, dass das Gericht und ihre Familie dies wieder in Ordnung bringen und sie leben lassen, wie sie es sich wünscht." Auch US-Sängerin Courtney Love gilt als Unterstützerin von Britney Spears. Am Tag von Spears' Anhörung vor Gericht im Juni forderte Love ihre Fans auf, eine Petition zu unterschreiben, in der das Ende der bestehenden Vormundschaft über den Popstar gefordert wird. In einem weiteren Tweet forderte sie ihre Fans auf, zum Gerichtsgebäude zu fahren. "Je mehr Menschen sich zeigen, desto mehr Mut wird sie haben." Neben Love sprachen auch andere Prominente ihre Unterstützung aus, darunter Christina Aguilera und Mariah Carey.

Mit dem Hashtag #FreeBritney versehen Unterstützer ihre Forderungen, dass Britney künftig wieder selbst Entscheidungen über ihr Leben treffen darf. Die Bewegung wurde schon 2009 ins Leben gerufen, doch zehn Jahre später sollte sie neuerlich ins Rollen kommen. Fans und Follower vermuteten hinter Spears' Postings auf Instagram versteckte Botschaften und Hilferufe. So hatte beispielweise ein Fan Spears in einem Kommentar aufgefordert: "Wenn du Hilfe brauchst, trage in deinem nächsten Posting die Farbe Gelb." Zufall oder nicht, auf dem nächsten Instagram-Foto erschien der Popstar tatsächlich in einem gelben Oberteil. Spekulationen wie diese wurden nie bestätigt. Inwiefern die #FreeBritney-Bewegung zum neuen Gerichtsurteil beigetragen hat, ist unklar. Der Druck auf die Behörden und Spears' Vater wuchs in jedem Fall kontinuierlich an.

Britney Spears Conservatorship Hearing

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Britney Spears conservatorship case returns to court, in Los Angeles

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Britney Spears conservatorship case returns to court, in Los Angeles

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US-#FREEBRITNEY-RALLY-IN-LOS-ANGELES

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Britney Spears conservatorship case returns to court, in Los Angeles

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US-ENTERTAINMENT-MUSIC-SPEARS

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Britney Spears conservatorship case returns to court, in Los Angeles

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Fest steht: Spears macht ihrer Familie und ihre Betreuer heftige Vorwürfe. Sie wünsche sich, dass die ganze Welt die Wahrheit erfahre, sagte sie bei einer Anhörung. Ihren Eltern warf sie Ausbeutung vor. Seit 13 Jahren würden sie von ihrem Geld profitieren und ihr Privatleben kontrollieren. Am liebsten würde sie ihre Familie verklagen, betonte Spears vor Gericht.

Spears' zufolge wurde sie dazu gezwungen, Konzerte zu geben. Man habe sie zudem unter Druck gesetzt, das Medikament Lithium zu nehmen, obwohl sie sich danach schlecht gefühlt habe. Lithium wird zur Behandlung manischer Depressionen eingesetzt. Auch in ihrem Privatleben dürfe sie keine eigenen Entscheidungen treffen, so die Sängerin. Sie würde gerne heiraten und ein weiteres Kind bekommen, doch ihr sei nicht erlaubt worden, einen Arzt aufzusuchen, um ihre Spirale zur Empfängnisverhütung zu entfernen. Erst kürzlich verlobte sich Spears mit dem Tänzer und Fitnesstrainer Sam Asghari.

Der Fall Spears: Wie alles begann

Jamie Spears hatte seit 2008 die Vormundschaft für seine Tochter inne, nachdem die Sängerin wegen privater und beruflicher Probleme psychisch zusammengebrochen war. Zunächst verwaltete er das Millionen-Vermögen und private Anliegen seiner Tochter. 2019 trat er kürzer, blieb aber für die Finanzen zuständig. Für die persönlichen Belange der Sängerin, darunter medizinische Anliegen, ist seither als Mit-Vormund Jodi Montgomery zuständig. Britney Spears' Vermögen wird auf 60 Millionen Dollar (51,5 Millionen Euro) geschätzt, im Vergleich zu anderen Popstars ist das eher wenig. Laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes brachten alleine die Konzerttouren der Sängerin fast 500 Mio. Dollar ein.

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