Fernsehmoderatorin Caroline Flack tot aufgefunden

Fernsehmoderatorin Caroline Flack tot aufgefunden
Die britische Moderatorin wurde im Alter von 40 Jahren leblos in ihrer Wohnung in London gefunden.

Die bekannte britische Fernsehmoderatorin Caroline Flack ist im Alter von 40 Jahren gestorben. Flack, die unter anderem die Sendung "Love Island" moderierte, wurde Medienberichten zufolge am Samstag leblos in ihrer Londoner Wohnung gefunden.

Bekannte Moderatorin

Der Guardian zitiert aus einem Statement ihrer Familie: "Wir können bestätigen, dass unsere Caroline heute, am 15. Februar, verstorben ist." Zugleich wurde die Presse gebeten, "in dieser schwierigen Zeit" die Privatsphäre der Familie zu respektieren. Unter Berufung auf einen Anwalt der Familie berichteten britische Zeitungen, dass Flack sich das Leben genommen habe.

Von der Dating-Show "Love Island" zog sich Flack zuletzt zurück, da sie sich wegen Vorwürfen, sie habe ihren Partner angegriffen, im März vor Gericht hätte verantworten müssen. Sie plädierte auf "nicht schuldig", das Gericht verhängte eine Kontaktsperre. Das Paar hatte aber wieder zusammengefunden und Flack habe die Vorwürfe bestritten, wie Zeitungen am Sonntag berichteten. Der Mann hatte ihr auch zum gemeinsamen Valentinstag gratuliert. Seit den Vorwürfen gegen sie habe Flack unter großem Druck gestanden, zitierte die BBC aus einer Stellungnahme des Managements.

Von Boulevardmedien kritisiert

Flack moderierte auch "The X Factor" und gewann 2014 "Strictly Come Dancing", die britische Version von Dancing Stars. Weiters wurde sie wegen prominenter Beziehungen oft von den Boulevardmedien thematisiert: 2011 gingen sie und Ex-One-Direction-Sänger Harry Styles (26) miteinander aus. Das Paar hatte einen Altersunterschied von 14 Jahren, weswegen die Beziehung in Großbritannien medial torpediert wurde.

In ihrer Autobiografie "Storm in a C Cup", schreibt Flack zudem von ihrer kurzlebigen Romanze mit Prinz Harry (35), den sie 2009 näher kennenlernte. Auch hier machte der britische Boulevard ihr das Leben schwer. "Als die Geschichte herauskam, war es das. Wir mussten aufhören, uns zu sehen. Ich war nicht länger Caroline Flack, Fernsehmoderatorin, ich war Caroline Flack, Prinz Harrys Liaison", erklärte sie.

Psychische Probleme

Darauf, dass die negative Berichterstattung ihr zu schaffen mache, wies Flack wiederholt in den sozialen Medien hin. "Diese Art der Musterung und Spekulation ist eine Menge, für eine einzelne Person... Ich bin am Ende des Tages ein Mensch und werde nicht zum Schweigen gebracht, wenn ich eine Geschichte zu erzählen habe und ein Leben, mit dem man weitermachen kann", schrieb sie in ihrem vorletzten Beitrag auf Instagram, den sie Heiligabend 2019 veröffentlichte.

Im Oktober sprach Flack ihren Gefühlzustand ganz direkt an: "In den letzten Wochen habe ich mich wirklich seltsam gefühlt... Es fällt mir schwer, darüber zu sprechen. Ich denke, es ist Angst und Lebensdruck... Und als ich mich tatsächlich an jemanden wandte, sagte man mir, das sei erschöpfend. Ich denke, deshalb behalten manche Menschen ihre Gefühle für sich. Ich hasse es, über meine Gefühle zu sprechen. Und eine Last zu sein ist meine größte Angst..." Die mediale Berichterstattung, insbesondere um den bevorstehenden Prozess gegen sie, riss nichtsdestotrotz nie ab.

Stars trauern um Flack

"Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Medien und der Social-Media-Shitstorm, der Moante andauerte, jemanden an seine Grenze bringen", schreibt "The Good Place"-Star Jameela Jamil (33) und verweist damit auf erwähnte negative Berichterstattung über die Moderatorin. "Ruhe in Frieden, Caroline Flack. Das ist schrecklich", fügte sie hinzu.

Musiker James Blake (31), der mit Schauspielerin Jamil zusammen ist, erklärte: "Das ist der Effekt von Online- und Print-Mobbing. Das führt dazu, dass Menschen entmenschlicht und verfolgt werden. Als Gesellschaft müssen wir unser Mitgefühl und unser Einfühlungsvermögen finden. Wir wissen nicht, was andere Leute durchmachen."

Auch Sängerin Kelly Osbourne (35) drückte ihr Mitgefühl auf Twitter aus. "Worte sind viel mächtiger als man denkt... Vergesst nir, euren Lieben zu sagen, dass ihr sie liebt." Caroline Flack sei eine besondere Person gewesen, die "jedes Zimmer hell erleuchtete", erinnert sich Osbourne. "Es war eine Ehre und ein Privileg, dich gekannt zu haben und dich meine Freundin zu nennen. Ich kann kaum glauben, dass ich das schreibe."

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.

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