"Exzentrisch, laut - und komisch": Amy Winehouse wäre 40 geworden

Amy Winehouse
In Großbritannien sind gerade Aufzeichnungen der Sängerin erschienen. Das Buch "In Her Words" beinhaltet etwa Babyfotos und Tagebucheinträge.

Mit Turmfrisur, Lidstrich und Songs wie "Rehab" wurde Amy Winehouse bekannt. Die Pop-Musikerin, die an einer Alkoholvergiftung starb, wäre in dieser Woche (14. September) 40 Jahre alt geworden. In Großbritannien sind nun einige ihrer persönlichen Notizen erschienen.

Sehnsucht nach Anerkennung

Als Teenager hat Amy Winehouse gerne Listen geschrieben. Und darüber nachgedacht, wie sie ihr Zimmer einrichtet und was sie mal erreichen will, wenn sie berühmt ist: eine Schuhsammlung besitzen (mindestens 300 Paare), die Schauspieler Liz Taylor und Paul Newman treffen. Außerdem einen Film drehen, in dem sie hässlich aussieht. Sie wollte es schaffen, so steht es in ihren persönlichen Notizen, dass "Leute zu mir aufsehen".

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In Großbritannien sind gerade einige Aufzeichnungen der Sängerin erschienen. Das Buch "In Her Words" beinhaltet Babyfotos, Tagebucheinträge, Gemälde, Gedichte und Notizen zu ihren Liedtexten. Die Texte zeigen, dass Winehouse schon früh recht witzig sein konnte und manchmal eine Außenseiterrolle hatte. "Ich bin vielleicht ein bisschen exzentrisch und laut, auch komisch", schrieb sie. Das sei aber nur so, weil nicht viele sie kennen würden. "Die meisten Leute wollen mich nicht kennenlernen, die sind einfach zufrieden damit zu denken, ich sei die Verrückte in der Klasse."

Amy musste die Trennung ihrer Eltern verkraften und machte sich in ihren Notizen auch Gedanken über Burschen: "Wird mir jemals Liebe begegnen, oder bin ich dazu verdammt, mit Metalheads oder großartigen Typen OHNE HIRN auszugehen (eine Sache, die ich hasse)."

Eigenwillig anders

Winehouse kam in ihren Einträgen zu dem Schluss, nicht wie die anderen sein zu wollen. "Ich bin froh, anders zu sein." Sie liebe es, ihren eigenen Stil zu haben und auch mal zu widersprechen. Ihren eigenen Stil behielt sie auch in den Jahren danach. Ihre Alben "Frank" und "Back to Black" erkennt man beim Hören nach wenigen Sekunden.

Im Londoner Stadtteil Camden steht heute ein Denkmal, das an die Soulmusikerin erinnert. Die Haare der Figur sind mit Spangen hochgesteckt - die Frisur wird auch als "Beehive" bezeichnet, weil sie an einen Bienenkorb erinnert. Ihre Eltern Janis Winehouse-Collins und Mitch Winehouse werfen im Buch die Frage auf, ob Amy sich dahinter nicht auch versteckt hat. "Obwohl sie eine der meist fotografierten Sängerinnen ihrer Generation wurde, fühlte sich Amy im Innersten nie wohl mit dem Ruhm, den sie in so kurzer Zeit erreichte", heißt es im Buch.

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In den Aufzeichnungen ihrer Tochter hätten sie nach deren Tod etwas Trost gefunden, schreiben die Eltern. Natürlich könne man Amys Geschichte nicht schönreden, sie sei abhängig gewesen. "Für uns ist es bittersüß auf einen Tagebucheintrag zurückzuschauen, den Amy als Teenager schrieb: 'Meistens habe ich diesen Traum, sehr berühmt zu sein, auf der Bühne zu arbeiten.'"

Dass Amy Winehouse von ihrer Liste einen Punkt erreicht hat, kann man in ihrem früheren Wohnviertel sehen. Am Londoner Camden Square Park steht ein Baum, den Menschen zum Gedenkort gemacht haben. Mit Blumen und Geschenken erinnern sie an die Musikerin. Eine Geburtstagskarte hängt dort. Und ein Brief. Darin erzählt jemand, als Kind Amys Musik kennengelernt zu haben und nun Jahre später auf einer Parkbank zu sitzen, um ihr zu schreiben. Sie könne sich nicht vorstellen, heißt es auf dem Zettel, welchen Einfluss ihre Musik gehabt habe.

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