Durchsuchungsbefehl: Warum will Alec Baldwin sein Handy nicht rausrücken?

Durchsuchungsbefehl: Warum will Alec Baldwin sein Handy nicht rausrücken?
Alec Baldwin hat sein Handy bis heute nicht der Polizei ausgehändigt. Hat er etwas zu verbergen oder ist er um seine Privatsphäre besorgt?

Nach dem tragischen Unfall während der Dreharbeiten zu "Rust" gehen die Ermittlungen gegen Schauspieler Alec Baldwin weiter. Knapp zwei Monate nach dem tödlichen Schuss an einem Filmset wurde im Dezember bekannt, dass die Polizei das Smartphone von Hollywood-Star Alec Baldwin beschlagnahmen will. Das Branchenblatt Deadline veröffentlichte den Durchsuchungsbefehl eines Gerichts im Bundesstaat New Mexico. Die Polizei hatte diesen beantragt, es geht dabei um Textnachrichten, E-Mails, Social-Media-Accounts und Fotos auf dem Gerät. Sein Handy hat der Mime laut New York Post aber bis heute nicht rausgerückt. 

Alec Baldwin will sein Mobiltelefon nicht der Polizei übergeben

Die Anwälte stellten die Theorie auf, dass der 63-jährige Schauspieler möglicherweise besorgt darüber sein könnte, dass auf seinem Mobiltelefon "belastende" Beweise gefunden werden, einschließlich gelöschter Nachrichten oder Fotos. Es könnte aber auch sein, dass der sechsfache Vater einfach nur seine Privatsphäre vor der Öffentlichkeit schützen will. "Es könnte belastende Beweise am Telefon geben oder [es ist] aus Datenschutzgründen", wird Kevin Kearon, ein ehemaliger Staatsanwalt, der jetzt Strafverteidiger ist, von der New York Post zitiert.

"Für den Durchschnittsbürger sieht es sicherlich verdächtig aus"

"Wenn Alec Baldwin Textnachrichten oder Anrufe gelöscht hat, könnte er sich der Missachtung der Justiz schuldig gemacht haben. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass er persönliche Nachrichten, zum Beispiel zwischen ihm und seiner Frau, privat halten möchte. Schockierend wäre das nicht", so der Jurist. 

Ermittler hatten Baldwin zuvor nach seinem Handy gefragt, weil sie vermuten, dass es wichtige Gespräche im Zusammenhang mit dem Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins mit der Requisitenwaffe enthält, die der Schauspieler am Set des Films "Rust" im Oktober abgefeuert hatte und die echte Munition enthielt.

Baldwins Anwälte hatten sich geweigert, das Handy des Schauspielers nur auszuhändigen, solange kein Durchsuchungsbefehl vorliege. Der Umstand, dass Baldwin sein Mobiltelefon bis heute nicht rausgerückt hat, würde laut Kearon dem Versprechen des Schauspielers widersprechen, vollständig mit der Polizei zu kooperieren. "Es steht nicht im Einklang mit seinem Versprechen, frühzeitig mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten", so der Anwalt. "Für den Durchschnittsbürger sieht es sicherlich verdächtig aus."

Alec Baldwin: Tragischer Unfall am Filmset

Bei dem Dreh für den Western "Rust" auf einer Filmranch in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico wurde am 21. Oktober die Kamerafrau Halyna Hutchins (42) tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza (48) an der Schulter getroffen. Hauptdarsteller Baldwin hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene benutzt. Die noch laufenden Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt echte Munition steckte. Die Polizei prüft derzeit, wie es dazu kommen konnte.

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