Wer für Kabarettistin und Schauspielerin Aida Loos der Endgegner ist
Geboren in Teheran ist Aida Loos (41) mit vier Jahren mit ihrer Familie nach Wien gekommen. Jetzt schlagen beide Herzen in ihrer Brust, das persische und auch das wienerische.
"Ich fühle mich definitiv als beides. Ich denke sehr viel auf Persisch, ich fluche auf Wienerisch, obwohl es sich eigentlich auf Persisch besser fluchen lässt", erzählt die Kabarettistin lachend in der Sendung "Herrlich ehrlich – Menschen hautnah".
Obwohl sie früh wusste, dass sie gerne Schauspielerin werden würde, und sogar die Aufnahmeprüfung einer dementsprechenden Schule geschafft hatte, musste sie sich zuerst dem Wunsch der Eltern beugen: "Lern was Gescheites." Es wurde dann Hotelmanagement, was sich aber auch irgendwie als Glücksfall herausstellte.
"Hotelmanagement hat ja ganz viel mit Gastgeber und wirtschaftlich sein zu tun. In meinem Selbstverständnis bin ich das auch auf der Bühne. Da bin ich ja auch irgendwie Gastgeberin. Für mich ist gutes Kabarett oder gute Kunst auch, dass man in der Lage ist, Kunst und Kommerz gleichermaßen miteinander zu verbinden", erzählt sie.
Das ganze Interview
Früh gemerkt hat sie auch, dass sie die Gabe hat, Leute zum Lachen zu bringen und das schon als Kind. Es sei auch ein Trostpflaster gewesen, die Dinge mit Humor anzugehen. Der große Traum von der Schauspielerei wollte sich irgendwie nicht so richtig erfüllen, so kam dann die Idee ins Kabarettfach zu wechseln.
"So hat sich das ergeben, dass ich gesagt habe, wenn das wirklich lustig ist, was ich mache, dann schreibe ich ein volles Programm und besetze mich halt selbst für die ganzen Rollen, die ich gerne spielen würde und so nicht bekommen habe. Es war schon ein bisschen eine Trotzreaktion", meint sie.
Mittlerweile sind ihre Parodien schon legendär und werden auf Youtube und in den sozialen Netzwerken rauf und runter geklickt. Ob Christiane Hörbiger mit ihrer Unterstützungserklärung an Sebastian Kurz, Herzogin Meghan bei Oprah Winfrey oder Ministerin Elisabeth Köstinger als Sesselkleberin.
Die große Herausforderung dabei sei immer, dass es sehr schnell gehen muss. Da poppt was auf, was sich zu parodieren lohnt und man sollte dann rasch reagieren. "Mein Endgegner ist eigentlich die Zeit", lacht Loos, die auch ein Faible für Profiling hat und daher auch eine richtig gute Beobachterin ist. Am 16. März feiert sie mit ihrem neuen Programm "Arbeitsloos" im Wiener CasaNova Premiere und da wird sie dann auch wieder in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen.
"Die Geschichte ist, dass ich arbeitslos bin und vom AMS in die Konditorei Aida am Stephansplatz vermittelt werde. Und dort rede ich aus dem Umkleidekammerl über alles, was war, was ist und was sein könnte. Wenn man noch naiv genug wäre, um die Dinge durch die rosarote Brille zu sehen." Wie weit Kabarett gehen darf und noch viel mehr, sehen Sie im Video oben.
Kommentare