Heidi Klum im Kreuzfeuer - was heimische Dragqueens dazu sagen
Das Model aus Bergisch Gladbach kann (fast) nichts machen, ohne nicht auch gleich jede Menge Kritik und Häme einzustecken. Die Meldung, dass Heidi Klum gemeinsam mit Conchita und Bald-Schwager Bill Kaulitz ab Winter die erste Drag-Show auf ProSieben (bei der Castingsendung wird die talentierteste Dragqueen Deutschlands gesucht) moderieren wird, löste sogar die Online-Petition „Kein Foto für Heidi“ (über 21.000 haben schon unterschrieben) aus.
Keinerlei nennenswerte sichtbare Verbindung zur Drag-Community, ja sogar kulturellen Missbrauch wird ihr von den beiden Initiatoren Ryan Stecken und Margot Schlönzke vorgeworfen.
Kabarettistin Désirée Nick findet noch viel schärfer Worte.
„Heidi Klum hat TV-Verbot verdient – schon lange! Sie hat das Hirn junger Mädchen mit ihrer Humorlosigkeit schon mit ,GNTM’ vergiftet. Sie ist uninspiriert, es wird nur nachgeäfft, kein Esprit, kein Humor, kein Hirn, kein Witz. Sie ist weder Dame noch Lady, sondern einfach nur ein ausgemustertes Katalog-Modell“, ätzt sie gegenüber der deutschen Bild.
„Eine Heidi Klum hat vom täglichen Kampf um die eigene Daseinsberechtigung null Ahnung. Was will die in einer Jury und zu einer Drag sagen oder an ihr beurteilen? Vielmehr ist es doch so, dass fast jede Drag mehr Kompetenzen mitbringt als sie. Wir suchen hier doch die ,Queen of Drag‘. Frau Kaulitz kann kaum drei Worte in der richtigen Reihenfolge fehlerfrei aussprechen. Aber gerade Drag lebt von Esprit, Witz und spitzer Zunge – die kann sie ja woanders abschleifen, falls ihre Zunge nach all ihren Liebschaften nicht schon arg rostig ist. Heidi ist von ,Diversity‘ so weit entfernt wie Alexander Gauland vom Berghain!“
Die Hamburger Kultfigur Oliva Jones verteidigt Klum – okay, sie hat ja auch einen Part in der Show. "Den Durchbruch hat am Ende Heidi Klum gebracht, in dem sie bei ,Germanys Next Top Model’ den Mut hatte, Drag Queens eine große Plattform zu geben und in dem sie sich danach für ein eigenes Drag Queen Format stark gemacht hat“
Der KURIER hat bei heimischen Drag-Queens nachgefragt, was sie von dem Ganzen halten.
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