Und irgendwann habe sie gemerkt, dass ihr das Schreiben einfach viel leichter fällt als die ganzen Proben und Gesangsauftritte – der Rest ist (Erfolgs-)Geschichte, denn mittlerweile hat die gebürtige Deutsche ihren 39. Roman veröffentlicht. Von den leichten, fiktiven Liebesgeschichten ist sie 2010 ins ernstere Fach gewechselt. Seitdem schreibt sie nämlich Tatsachenromane und sie verwebt darin Schicksale, die so auch wirklich passiert sind.
„Ich werde überschwemmt mit wahren Geschichten und das ist so ein Geschenk, dass mir die Menschen ihre Lebensgeschichten schicken, anvertrauen, erzählen“, so Lind, die jedes dieser ihr zugesendeten Manuskripte sorgfältig liest, genauso sorgfältig auswählt und dann die Menschen dahinter auch besucht, um sich einen Eindruck von ihnen vor Ort zu machen.
So entstehen im Jahr zwei Romane, wie jetzt auch ihr Neuester, „Grenzgängerin aus Liebe“ (Diana Verlag; 11,30 Euro), der in der ehemaligen DDR spielt.
„Ich habe noch ungefähr 80 Geschichten in der Schublade, die infrage kommen. Und ich bekomme täglich fünf bis sechs neue. Also, ich denke, wenn ich 80 bin und noch nicht dement, mache ich vielleicht noch der Rosamunde Pilcher (Anm.: die britische Vielschreiberin, 2014 mit 94, galt als Meisterin der Liebesschnulze) Konkurrenz und schreibe noch mit 90. Wahre Geschichten gehen ja nie aus, ganz im Gegenteil, die passieren ja täglich.“
Leichtigkeit
Lind versucht aber, ihren Romanfiguren, so tragisch ihre Schicksale auch sein mögen, etwas von ihrer eigenen Leichtigkeit mitzugeben. „Ich bin ein ausgesprochen heiterer, lebensfroher, manchmal auch alberner, stets lustiger Mensch. Und wenn ich so ganz tragische Geschichten schreibe, dann baue ich immer etwas Leichtes ein“, erzählt die Autorin, die mit ihrem Ehemann Engelbert Lainer (verheiratet seit 2002) in Salzburg wohnt.
Und sollte ihr eigenes Leben auch einmal verfilmt werden – genug Stoff würde es bieten, denn Hera Lind hat nicht nur Höhen, sondern auch einige Tiefen erlebt (mehr dazu im Video) –, wüsste sie schon ganz genau, wer sie spielen sollte. „Sie hat auch schon gesagt, sie würde es machen. Ich verehre sie heiß. Es ist Caroline Peters. Ich finde diese Frau großartig und ich sehe auch eine gewisse Ähnlichkeit.“
Mehr noch: „Die hat so einen Witz und kann über sich selber lachen. Und die geht, glaube ich, auch nicht immer nur gerade Wege, wie es den Leuten gefällt. Und ich mag sie sehr. Sie hat uns schon zu Hause besucht und hat gesagt: ,Wenn dein Leben verfilmt wird, das spiele ich.‘“
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