9 Stars, die in Verschwörungstheorien verwickelt waren
Nachdem Verschwörungstheorien lange im politischen Diskurs sehr präsent waren, traten sie in weiten Teilen des 20. Jahrhunderts wieder in den Hintergrund. Vor allem ab den Terroranschlägen 2001 in den USA ging es mit dem Phänomen wieder bergauf. Seit dem Aufkommen der Coronapandemie haben Verschwörungstheorien nun wieder Hochkonjunktur. Betroffen waren und sind stets auch Stars, die die skurrilsten Mythen rund um sie oftmals selbst ausgeöst haben.
Prominente und ihre skurrilsten Verschwörungstheorien
Donald Trump
Die Anwälte von Donald Trump tauchten in ihren Attacken gegen den Ausgang der verlorenen Präsidentenwahl immer tiefer in Verschwörungstheorien ab. Sie behaupteten unter anderem, die Demokraten hätten die Wahl mit Hilfe von Kommunisten aus Venezuela manipuliert. Außerdem beharrten sie auf den mehrfach widerlegten Vorwürfen, bei der Auszählung verwendete Software habe Stimmen für Präsident Trump zugunsten seines siegreichen Herausforderers Joe Biden umgewandelt.
Biden nannte Trumps Blockadehaltung "völlig unverantwortlich". Seine Weigerung, das Ergebnis der Wahl vom 3. November anzuerkennen, schade dem Ansehen der Demokratie. Mit Blick auf Trumps Bemühungen, das Wahlergebnis zu untergraben, sagte Biden, dieser komme als der "unverantwortlichste Präsident" Amerikas in die Geschichtsbücher.
Kamala Harris
Trump selbst war verantwortlich für diverse absurde Thesen. Im Wahlkampf fuhr er beispielsweise immer wieder Attacken auf Kamala Harris. Als "fies" bezeichnete er sie wiederholt, ein Adjektiv, das der scheidende Präsident gerne für politische Rivalinnen nutzte. Er verbreitete sogar die Verschwörungstheorie, Harris dürfte als Tochter von Einwanderern gar nicht Vize-Präsidentin werden.
Kamala Harris hat aber jetzt schon Geschichte geschrieben. Als erste schwarze Frau wurde die Senatorin aus Kalifornien offiziell als Vize-Präsidentschaftskandidatin einer der großen US-Parteien nominiert. Jetzt wird die Politikerin mit jamaikanisch-indischen Wurzeln an der Seite von Joe Biden tatsächlich Vizepräsdentin. Gemeinsam jagen sie Trump und seinen Vize Mike Pence aus dem Weißen Haus.
Harris hält Trumps Theorien übrigens gegen. "Inkompetenz" und "Herzlosigkeit" warf sie dem Präsidenten in ihrer Nominierungsrede vor.
Michael Wendler
Der 48-jährige Schlagersänger hatte sich Anfang Oktober mit wirren Äußerungen über Corona ins Abseits katapultiert und seinen Rückzug aus der Jury der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) angekündigt. Weiter beschuldigte er die Fernsehsender, darunter RTL, "gleichgeschaltet" zu sein (ein Begiff, der in Zusammenhang mit der NS-Zeit steht). Sein bisheriger Haussender RTL distanzierte sich mit scharfen Worten von Wendler, der seit dem einige Versuche unternommen hatte, seine Verschwörungstheorien und rechzufertigen.
Attila Hildmann
Als das Video von Wendler online gegangen sei, habe dieser ihn angerufen, erzählte sein Manager Markus Krampe später. "Es hörte sich für mich so an, wie so ein Anruf von jemand, der zum letzten Mal jemand anruft und sagt: Pass' auf, ich beende jetzt meine Karriere, ich komme nie wieder nach Deutschland", so Krampe. Darüber hinaus habe ihm Wendler erzählt, dass er die ganze Nacht mit Attila Hildmann telefoniert habe. Der Vegan-Kochbuchautor Hildmann nennt sich selbst "ultrarechts" und einen "Verschwörungsprediger". Im Zuge der Corona-Pandemie trat er wiederholt mit abstrusen Theorien sowie verharmlosenden Äußerungen über den Nationalsozialismus auf.
Markus Krampe hat das Arbeitsverhältnis mit Wendler mittlerweile aufgekündigt.
Xavier Naidoo
Sänger Xavier Naidoo sah sich im vergangenen Jahr nach umstrittenen politischen Textzeilen in einem Video heftigen Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt - und verlor daraufhin seinen Job in der Jury der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar". Naidoo schrieb im Anschluss auf Facebook, seine Aussagen seien absolut falsch interpretiert worden. In dem fraglichen Videoausschnitt heißt es unter anderem: "Ich hab' fast alle Menschen lieb, aber was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt, dann muss ich harte Worte wählen. Denn keiner darf meine Leute quälen." In den Kommentarspalten zu dem Video warfen zahlreiche Nutzer dem Sänger Rassismus vor. RTL genügte Naidoos Erklärung damals nicht: "Er bleibt dem Sender viele Antworten schuldig, zudem sind weitere Videos aufgetaucht, die in eine ähnliche Richtung gehen", hieß es in einer Stellungnahme. "Wir sind Verfechter der Meinungsfreiheit. Dazu gehört aber auch, dass wir jede Form von Rassismus und Extremismus entschieden ablehnen", wurde Geschäftsführer Jörg Graf zitiert. Die aufgetauchten Videos hätten RTL "massiv irritiert". Naidoo tauchte zuletzt immer wieder im Zusammenhang mit sogenannten Verschwörungsmythen auf - er machte auch umstrittene Äußerungen zu der Corona-Pandemie.
Nena
Besonders gut hat Naidoo offenbar auch ein Post von Kollegin Nena gefallen. Diese hatte Mitte Oktober auf Instagram kontroverse Diskussionen um mögliche Verschwörungstheorien ausgelöst - als Corona-Leugnerin will sie aber nicht verstanden werden. "Ich habe meinen gesunden Menschenverstand, der die Informationen und die Panikmache, die von Außen auf uns einströmen, in alle Einzelteile zerlegt", schrieb sie wenig später. So sei es ihr möglich, sich "nicht hypnotisiert von Angst in die Dunkelheit ziehen zu lassen".
Nena forderte ihre Leser bei Instagram auf: "Lasst uns ins Licht gehen und für die Liebe stehen, denn trotz allem Wahnsinn, den wir hier erleben, glaube ich und weiß, dass der positive Wandel nicht mehr aufzuhalten ist. #liebeistdieantwort #licht." Ob sie diese Aussagen auf Corona oder auf ihre neue Platte bezog, blieb offen. Weil auch Naidoo den Post von Nena mit zwei aneinandergelegten Handflächen und einem roten Herz versah, das Nena zurückgab und zudem ein Smiley mit einem Heiligenschein sendete, waren in den Kommentaren Diskussionen um die Bedeutung der Worte entstanden.
Marilyn Monroe
Als die Haushälterin Eunice Murray am 5. August 1962 das Schlafzimmer ihrer Chefin im kalifornischen Brentwood betrat, fand sie Marilyn Monroe tot in ihrem Bett, das Telefon unter dem nackten Körper begraben. Die Filmdiva war nur 36 Jahre alt geworden. Die Autopsie kam zu dem Schluss, dass sie an einer Überdosis Schlaftabletten starb.
Doch Marilyns Leben war in den letzten Jahren zu geheimnisumrankt, als dass diese Erklärung die Mutmaßungen um ihren Tod hätte aufhalten können. Bis heute gibt es viele, die weder an einen Suizid noch an ein Unglück durch die Kombination mehrerer Medikamente glauben wollen: Sie sind überzeugt, dass die Diva ermordet wurde. Der Hollywood-Schönheit werden Affären mit US-Präsident John F. Kennedy und dessen Bruder Robert nachgesagt. Eine der vielen
Verschwörungstheorien besagt, dass der damalige Justizminister Robert Kennedy sie von Geheimagenten umbringen ließ. Eine andere Version lautet, die Mafia habe Marilyn ermordet, um sich an den Kennedys zu rächen. Und laut einer dritten Theorie soll die Mafia die Blondine im Auftrag der Kennedys ermordet haben.
Michael Jackson
Bereits kurz nach Michael Jacksons Tod im Juni 2009 kamen erste Verschwörungstheorien auf. Eine dubiose Internetseite, die übersetzt so viel heißt wie "Michael Jacksons vorgetäuschter Tod", befand, dass die Begleitumstände "vom ersten Tag an fraglich waren". Verdächtig sei unter anderem das lange Gespräch mit dem Notrufdienst 911 nach dem Kollaps des Sängers in seinem Haus in Bel Air, das Verhalten der Sanitäter, die den ohnmächtigen Star ohne jede Eile abtransportiert und noch nicht einmal die Sirene eingeschaltet hätten. Selbst der Totenschein lasse erhebliche Zweifel aufkommen, hieß es auf der Internetseite damals.
Nach einer der Verschwörungstheorien hatte sich Michael Jackson schon bei seinem letzten öffentlichen Auftritt vor der Presse im O2-Stadion von London durch ein Double vertreten lassen. Nahrung für ihren Verdacht finden Zweifler auch in der Tatsache, dass es nur ein einziges Foto von dem bewusstlosen Star gab - beim Abtransport in den Krankenwagen wenige Stunden vor seinem offiziell erklärten Tod.
Zweifel am Tod gefeierter Popmusiker sind allerdings nicht neu. So war Elvis Presley nach seinem Tod 1977 jahrelang der Ruf gefolgt, nur vor den Fans und Medien geflüchtet zu sein, um sein Leben ungestört vom Scheinwerferlicht weiterzuführen.
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