Zum 75er von Mateschitz: Wie Red Bull den Sport verändert hat

Star im Formel-1-Team von Red Bull: Max Verstappen
Ob Motorsport, Fußball oder Extremsport – der Konzern geht konsequent seinen Weg. Neben Erfolg gibt's auch Kritik.

Das vielleicht eindrucksvollste Gebilde in der Sportwelt von Red Bull schippert gerade über das Ligurische Meer. Das Bemerkenswerteste daran ist, dass das 1.221 Quadratmeter große Ungetüm aus Vollholz für Red-Bull-Verhältnisse im Schneckentempo unterwegs ist.

Die brandneue Energy-Station für (VIP)-Gäste und Mitarbeiter der konzerneigenen Formel-1-Teams Red Bull Racing und Toro Rosso nimmt Kurs auf Monaco, wo am Sonntag der Höhepunkt der Saison inszeniert wird. Red Bull ist in dieser glitzernden Welt mittlerweile ein Fixstern – und strahlt besonders hell.

Zum 75er von Mateschitz: Wie Red Bull den Sport verändert hat

Der bedeutendsten Rennserie der Welt hat der österreichische Getränkekonzern seit der Übernahme des Jaguar-Teams 2005 einen moderneren, cooleren Anstrich verpasst und dafür als Gegenschäft weltweite Aufmerksamkeit erhalten. Auf der Red-Bull-Terrasse tanzten Supermodels und Hollywood-Stars zu DJ-Sounds, in der Boxengasse wechselten Mechaniker in Star-Wars-Verkleidung die Reifen.

Die namhafte Konkurrenz von Ferrari, McLaren und Williams belächelte die Neuankömmlinge zunächst. Bis zum Jahr 2010, als Sebastian Vettel im Red Bull zum jüngsten Weltmeister der Formel 1 aufstieg und danach die erste dominante Phase seit der Schumacher-Ferrari-Ära einleitete.

Mittlerweile gehört Red Bull zu den drei großen Kräften in der Formel 1 neben Mercedes und Ferrari und ist seit 2014 mit der hauseigenen Rennstrecke in Spielberg auch im WM-Kalender vertreten.

Auf dem Red-Bull-Ring kreist auch die populäre Motorrad-Straßen-WM mit ihrer Königsklasse MotoGP, bei den Rennen in Texas und Jerez tritt der Konzern als Hauptsponsor auf. Dazu unterstützt der Konzern das Honda-Team von Serienweltmeister Marc Márquez, beim oberösterreichischen Werksteam von KTM ist Red Bull mehr als nur Sponsor.

Die Athleten – darunter auch von Red Bull geförderten Einzelsportler wie Marcel Hirscher oder Lindsey Vonn – nutzen unter anderem das sportmedizinische Zentrum in Thalgau; der Red-Bull-Rookies-Cup gilt seit 2007 als DIE Plattform für Nachwuchspiloten.

Fußball-Talente für die ganze Welt

Ein Sprungbrett in die weite Sportwelt bietet Red Bull auch Fußballern. Sadio Mané, einst Meisterkicker in Salzburg, greift am 1. Juni mit dem FC Liverpool nach der Champions-League-Trophäe. In Salzburg, wo Red Bull seit 2005 das Kommando führt, und in Leipzig (seit 2009) wird Fußball nach und mit System gespielt. Akademien und Partnerklubs in der ganzen Welt liefern Nachschub. Eines der europaweit modernsten Ausbildungszentren steht am Salzburger Stadtrand, wo derzeit 400 junge Eishockey- und Fußball-Talente ausgebildet werden.

Die strahlende Sportwelt hat auch ihre Schattenseite: Im Streben nach Rekorden und Superlativen gehen Red-Bull-Athleten oft über ihre Grenzen hinaus. Erst vor wenigen Wochen verunglückte der Tiroler Extrembergsteiger David Lama.

Ein PR-Coup gelang dem Unternehmen hingegen im Oktober 2012: Der wissenschaftliche Wert des Sprungs von Felix Baumgartner aus der Stratosphäre mag bis heute ungeklärt sein, werbewirksam war er allemal. Mehr als 200 Fernsehsender berichteten live, und nicht nur ServusTV vermeldete Rekordquoten. Den Livestream auf YouTube verfolgten mehr Menschen als die Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama anno 2009.

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