WM-Finale im Handball: Dänemark steht vor historischem Triple

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Dänemark könnte am Sonntag den dritten Titel in Folge holen. Was die Skandinavier erfolgreich macht, erklärt Nationalspielerin Blazek.

Titelverteidiger Dänemark steht im heutigen WM-Finale (21.00) Frankreich gegenüber. Mit einem Sieg würde die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen als erstes Land überhaupt zum dritten Mal in Folge Weltmeister werden. Nationalspielerin Petra Blazek spielte von 2015 bis 2016 bei Molde HK in der höchsten norwegischen Liga. Sie erklärt, was skandinavische Teams so erfolgreich macht.

„Sie haben eine ganz andere Basis, was Sport und vor allem Handball betrifft. Es sind viel mehr Kinder, die zum Handballspielen anfangen. Außerdem wird mit Sport schon im frühesten Kindesalter begonnen.“

Die 35-jährige Torfrau war beeindruckt von der Sportförderung sowie den vielen Akademien und Vereinen. „Dadurch gibt es mehr Auswahl für das Nationalteam. Und das sieht man auch an den Ergebnissen.“ Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen waren Norwegen, Dänemark oder Schweden bei den letzten EM und WM immer unter den ersten sechs.

HANDBALL / EM-QUALIFIKATION / DAMEN / GRUPPE 2: ÖSTERREICH - DÄNEMARK

„Mit Österreich kann man das nicht vergleichen. Es fehlt an Budget, Infrastruktur, Ausbildungsstätten – auch in der Schule wird zu wenig Handball gespielt.“

Für Blazek liegt der Erfolg am Stellenwert des Sports. Die Skandinavier sind prinzipiell sehr sportlich unterwegs. Die meisten Familien sind gemeinsam aktiv und verbringen ihre Freizeit gerne mit Bewegung und Sport. „Ich weiß, dass sie Wandern gehen oder Fußball spielen und im Winter sind alle am Langlaufen. Das hat mich fasziniert. Egal bei welchem Wetter - ob es regnet oder die Sonne scheint - die Leute sind draußen in der Natur.

Der Österreicherin ist in ihrer Zeit in Norwegen auch aufgefallen, dass Skandinavier allgemein einen viel „gesünderen Lebensstil“ haben und sich auch anders ernähren. 

Die lernen zum Beispiel von klein auf, dass man nach dem Sport die Kohlenhydratspeicher wieder auffüllen oder Proteine nehmen muss. Sie essen dort auch öfter, aber dafür weniger. Was aber am wichtigsten ist: Die Skandinavier brennen für Handball.“

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