Zwei Rennen, zwei Ausfälle: Mikaela Shiffrin steckt in der Krise

Untröstlich: Mikaela Shiffrin am Mittwoch
Die 26-Jährige hätte der alpine Superstar in Peking werden können. Doch noch steht sie mit leeren Händen da.

Zweites Technik-Rennen der Frauen bei den Olympischen Spielen in China, zweite Enttäuschung für Mikaela Shiffrin: Wie schon im Riesenslalom schaffte es der Skistar aus den USA nicht ins Ziel und schied aus - und das auf dem von ihrem Trainer Mike Day gesetzten Kurs. Am fünften Tor war ihr zweiter Bewerb bei diesen Spielen schon wieder zu Ende, die 26-Jährige saß danach minutenlang am Pistenrand und schluchzte.

"Der Druck war groß, aber das hat sich nicht wie das größte Problem heute angefühlt. Es ist nicht das Ende der Welt und dumm, sich viel darüber zu sorgen, aber ich fühle, dass ich nun viel hinterfragen muss“, sagte Shiffrin später.

Bis zu den Spielen in Peking war die Amerikanerin nie bei einem Großereignis ausgeschieden und holte bei 18 Starts acht Mal Gold, drei Mal Silber und vier Mal Bronze - und es ist erst das dritte Mal in ihrer gesamten Karriere, dass sie in zwei aufeinanderfolgenden Rennen nicht das Ziel gesehen hat. Zuletzt war das Mikaela Shiffrin 2018 (Super-G Cortina, Riesenslalom Kronplatz) passiert und davor 2011 (Slalom Courchevel, Slalom Flachau).

Und: Es war im achten ersten Slalom-Lauf, den ihr Coach Mike Day gesetzt hat, das erste Mal, dass Shiffrin ausschied - drei Mal war sie die Schnellste, einmal Zweite, einmal Dritte, einmal Fünfte.

Ratlos

"Ich wollte an die Grenzen gehen und nichts verschenken. Es war der perfekte Skitag heute, die Vorbereitung hat gepasst – es gab also keinen Grund, sich zurückzuhalten“, sagte Shiffrin. "Es ist hart zu begreifen, was da passiert ist. Es ist für mich auch unheimlich schwer zu verarbeiten, wie dieser Tag hier verlaufen ist. Ich hatte eigentlich die richtige Einstellung. Ich weiß auch nicht, wie ich das erklären soll."

Zuspruch bekam sie von ihrem norwegischen Freund Aleksander Aamodt Kilde, der sich in den sozialen Medien zu Wort meldete. "Der Druck, den wir allen Individuen im Sport auferlegen, ist enorm. Also geben wir ihnen die gleiche Menge an Unterstützung zurück. Es geht um die Balance, und wir alle sind menschliche Lebewesen!! Ich liebe Dich, Kaela", schrieb der Bronzemedaillengewinner im Super-G.

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