WM: Österreichs Kombinierer starten zur Operation Titelverteidigung

WM: Österreichs Kombinierer starten zur Operation Titelverteidigung
Die letzte Gold-Chance bei der WM in Planica gibt es am Samstag von der Großschanze, auf der vor zwei Jahren Lamparter gewann.

Seit der Heim-WM 1999 in der Ramsau springen die Nordischen Kombinierer auch von Großschanzen. Und das ist ein Österreicher-Bewerb. Von der Kleinschanze, die seit 1925 im WM-Programm ist, gab es noch nie einen rot-weiß-roten Weltmeister. Von der großen Schanze haben sich schon zwei ÖSV-Athleten in der Siegerliste eingetragen.

Bernhard Gruber gewann 2015 in Falun Gold. Und vor zwei Jahren wurde Johannes Lamparter Weltmeister. Der 21-jährige Tiroler wurde in Oberstdorf Doppel-Weltmeister, kann aber nur heute seinen Titel von der Großschanze verteidigen, weil der Teamsprint, den er 2021 mit Lukas Greiderer gewonnen hat, dieses Jahr in Planica nicht auf dem WM-Programm steht.

Quintett ohne Rehrl

Weil der Titelverteidiger einen Fixplatz hat, dürfen vier weitere Österreicher an den Start: Martin Fritz, Lukas Greiderer, Stefan Rettenegger und Thomas Rettenegger. Franz-Josef Rehrl ist nicht dabei. Der Bronzemedaillengewinner von der Normalschanze wurde nach einer Grippe nicht mehr fit. Rehrl, das Männer-Team und das Mixed-Team holte jeweils Platz drei in Planica. Daher sagt Cheftrainer Christoph Eugen: „Ich hätte Riesenlust auf eine andere Medaille.“

Wohl auch Lamparter. Der kam als siebenfacher Saisonsieger, Weltcup-Führender und Titelverteidiger zumindest als Mitfavorit nach Planica. Doch nach dem enttäuschenden Start beim Kleinschanzenbewerb hatte er sogar den Platz im Mixed-Team verloren und rutschte als Ersatz für den erkrankten Rehrl ins Aufgebot. Daher hält er in Planica bei zwei Bronze-Medaillen.

Somit hat er sich besser aus der Affäre gezogen als vor einem Jahr in Peking. Vor den Olympischen Winterspielen 2022 präsentierte sich Lamparter in ähnlicher Verfassung, reiste aber ohne Medaille aus China wieder ab. Der Lehren von Peking beschreibt er so: „ Man bleibt dann etwas am Boden, realisiert einfach, wie schnell es gehen kann, dass man nicht erfolgreich ist. Das habe ich definitiv von Olympia mitgenommen.“

Der Norweger Jarl Magnus Riiber peilt die perfekte WM an, hat in den ersten drei Entscheidungen der Nordischen Kombination schon Gold geholt. Vor allem auf der Schanze hat der 25-Jährige wieder zu alter Dominanz gefunden. „Da muss man auf einen Fehler von ihm hoffen. Im Moment ist Gold schon ein bisschen weit weg“, meinte der Tiroler. Riiber machte am Freitag nur einen Trainingssprung, mit 135,5 Meter aber den weitesten. Lamparter sprang zwei Mal und hielt mit 130,5 Meter halbwegs mit.

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