Die Angst vor dem Coronavirus sorgt jetzt auch in der Erste Bank Liga für Irritationen. So haben tschechische Behörden beschlossen, dass keine Fans des HC Bozen nach Znaim dürfen. Beim Auftakt des Viertelfinales heute in Bozen gibt es keine Probleme, es werden aber Desinfektionsspender aufgestellt und Menschen gebeten, nicht in die Halle zu kommen, wenn sie Fieber haben.
Vor den ersten Spielen am Mittwoch tippt der KURIER die vier Duelle. Wer vier Siege hat, steigt ins Semifinale auf. Dort spielt immer das beste Team (nach der Zwischenrunde) gegen das schlechteste. Es gibt also keinen Play-off-Baum.
Bozen (1) – Znaim (8)
Die Südtiroler waren das beste Team in der Zwischenrunde. Unter Trainer Greg Ireland spielen die Bozener schnörkellos, effizient und können sich auf einen hervorragenden Goalie Leland Irving verlassen. Znaim hatte einige Aufs und Abs und schaffte erst in der letzten Runde den Aufstieg ins Viertelfinale. Im Angriff sind die Tschechen zu sehr von Top-Scorer Luciani (62 Punkte in 50 Partien) abhängig. Interessant wird sein, wer die 1.320 Kilometer An- und Rückreise für eine Partie besser verkraftet.
Die Salzburger haben mit Jean-Philippe Lamoureux den besten Tormann und nach der Rückkehr des vom Krebs geheilten Alexander Rauchenwald einen emotionalen Schub bekommen. Eine Frage ist die Defensive: 22:21 Tore in acht Partien der Zwischenrunde sprechen nicht für die Bullen. Gegen konterstarke Teams könnte es Probleme geben. Die Villacher haben sich nach dem Wechsel zu Trainer Rob Daum souverän für das Play-off qualifiziert und können mit einer taktisch disziplinierten Leistung auch einmal gegen Salzburg gewinnen. Aber nicht mehr.
Nahezu gleichauf liegen die Teams in den sechs direkten Duellen. Die Capitals sind bei 3:3 an Siegen nur bei den Toren (18:17) und den Punkten (11:8) voran. Auf der Torhüter-Position sind beide mit Bernhard Starkbaum und Cristopher Nihlstorp ähnlich gut besetzt, lediglich im Angriff haben die Wiener mehr Auswahl. Allerdings sind sie eine sehr sensible Mannschaft: Wenn zu Spielbeginn irgendetwas nicht funktioniert, ist die Partie gelaufen. Im Vergleich zum 5:4-Sieg der Caps vergangene Woche haben die Steirer wieder alle zuletzt verletzt gewesenen Spieler zur Verfügung. Auch Oliver Setzinger, der sich Ende Jänner von seinem Gips befreite, sein Team mit einem 5:3 gegen Dornbirn ins Play-off führte und dann sein gebrochenes Bein ausheilen ließ. „Er ist ein Krieger und würde alles für den Erfolg tun“, sagte Graz-Coach Doug Mason.
KURIER-Tipp: 4:3 für die Caps
Der jetzige KAC-Goalie Enroth beim Gewinn des WM-Titels 2013
KAC (4) – Linz (7)
Dem Meister blieb als Viertem nur Linz übrig. Es wird das härteste Duell werden. Beim KAC kehren zuletzt geschonte Spieler zurück, Petersen fehlt noch. Weltmeister-Tormann Jhonas Enroth wird gut sein müssen. Linz hat mit Brian Lebler (30 Tore/29 Assists), Rick Schofield (28/29) und Dragan Umicevic (13/52) die beste Angriffsformation der Liga. Interessant: In den vier Duellen im Grunddurchgang konnte der KAC nur zwei der zwölf möglichen Punkte holen. Dennoch sind die Klagenfurter bekannt dafür, dass sie sich im Play-off enorm steigern können.
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