Wengen-Abfahrt: Heimsieg für Ski-Star Odermatt, Ohrfeige für ÖSV
Superstar Marco Odermatt befindet sich weiter in Überform und zieht im Weltcup eine One-Man-Show ab. Nach seinem emotionalen Sieg im Riesentorlauf in Adelboden war der 26-jährige Schweizer nun auch beim Heimrennen in Wengen der gefeierte Held.
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Auf der verkürzten Lauberhornstrecke durfte Marco Odermatt seinen ersten Weltcupsieg in der Abfahrt bejubeln, zugleich den sechsten in dieser Saison.
Der Dominator dieses Winters spielte in Wengen seine technische Klasse aus und ließ keine Zweifel aufkommen, wer der beste Skifahrer der Gegenwart ist. Der zweitplatzierte Franzose Cyprien Sarrazin lag bereits 58 Hundertstelsekunden zurück, der Norweger Aleksander Aamodt Kilde hatte als Dritter schon fast eine Sekunde Rückstand.
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Odermatt schrie seine Freude gleich nach seiner Fahrt den Tausenden Fans entgegen, die "Odi, Odi"-Chöre angestimmt hatten. Einer der ersten Gratulanten war die 84-jährige Trainer-Legende Karl Frehsner. "Unglaublich, dass es jetzt endlich klappt, zu Hause beim Heimrennen, wo ich unbedingt einmal gewinnen wollte", sagte Odermatt nach seinem insgesamt 30. Weltcup-Sieg. "Ich habe gemerkt in den letzten Wochen, es fehlt wirklich nicht mehr viel." Er sei mit vollem Risiko gefahren. "Klar nervt das, aber ich habe es nicht so tragisch wie die Medien aufgefasst", fügte er im ORF-Interview hinzu.
Schwache Österreicher
An den Österreichern lief das erste von in diesem Jahr vier Wengen-Rennen vorbei. Striedinger nutzte seine für die unruhiger werdende Piste gute Startnummer eins nicht optimal aus, der Kärntner freute sich aber über sein mit Abstand bestes Ergebnis in dieser Saison. Vincent Kriechmayr (+1,62) rangierte nach einer durchwachsenen Fahrt auf dem 13. Platz nach 35 Gestarteten, Stefan Babinsky (+1,68) war 14. Daniel Danklmaier (+2,21) landete jenseits der Top 20, für den körperlich nicht frischen Daniel Hemetsberger (+3,03) gab es keine Weltcup-Punkte.
"Ich habe heute wirklich alles gegeben, es sind mir leider zwei kleine, blöde Fehler passiert. Grundsätzlich bin ich mit meiner Leistung zufrieden", sagte Striedinger. Kriechmayr konnte sich seinen großen Rückstand nicht erklären und haderte mit sich. "Das Kernen-S bin ich bescheiden gefahren. Da hat es mich im Training schon einmal fast in die Bande gelassen. Heute bin ich es einfach zu vorsichtig gefahren. Der Rest muss auch wirklich bescheiden gewesen sein", erklärte der Oberösterreicher.
Am Freitag ist ein Super-G angesetzt, ehe am Samstag (beide 12.30 Uhr) die klassische Lauberhornabfahrt vom Originalstart über die Bühne geht. Am Sonntag (10.15 und 13.15 Uhr/alle live ORF 1) findet noch der Slalom statt.
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