- ... das Reden während der Fahrt
„Das war für mich eine extreme Umstellung. Nach dem ersten Versuch im Training habe ich mir nur gedacht: Oh mein Gott, keiner kennt sich aus, was ich da erzähle. Die erste Erkenntnis war, dass ich mir Wörter zurechtlegen muss, die jeder versteht. Die Fachausdrücke, die wir haben, sind den meisten Leuten fremd.“
- ... ihr Comeback nach der Knieverletzung von 2020
„Alle hatten mich abgeschrieben und gesagt, das wird nichts mehr. Ich bin froh, dass ich es durchgezogen habe. Sonst wäre ich heute nicht so fit und gesund und würde nicht mit diesem Knie dastehen.“
- ... den Entschluss, die Karriere zu beenden
„Beim Super-G in Kvitfjell, den Conny Hütter gewonnen hat, war ich bei der Zwischenzeit vorne und hätte gewinnen müssen. Ich bin dann zu einer Passage gekommen, in der es finster war und das Fangnetz ist immer näher gekommen. Da hat sich der Kopf dann gemeldet und ich hab’ gebremst. Das war für mich das Signal: Nici, genau deshalb hörst du nach der Saison auf. Du wirst kein Rennen mehr gewinnen, weil du nicht mehr bereit bist, 100 Prozent Vollgas zu geben. Mir ist bewusst geworden: Ich will nicht mehr stürzen. Und irgendwann sagt der Körper: Leck mich am Arsch!“
- ... Sehnsucht nach dem Rennfahren
„Mir geht das Leben als Rennläuferin nicht ab, aber ich merke, dass ich noch wie eine Abfahrerin denke. Das war eben 20 Jahre mein Leben. Deshalb bin ich froh, dass ich Kameraläuferin sein darf, weil eine Abfahrt runter zu fahren – das ist eines der schönsten Gefühle, die es gibt. Das kann man schwer mit etwas anderem vergleichen.“
- ... den Kontakt zu den ehemaligen Kolleginnen
„Das Verhältnis ist heute ganz ein anderes. Ich halte mich auch ganz bewusst zurück und versuche mich, fern zu halten, weil die Mädels in einer ganz anderen Stimmungslage sind. Die haben diese typische Rennstimmung. Da will ich nicht stören. Ich kenne das von früher, dass rund um die Rennen immer wieder Leute auftauchen, die es gar nicht böse meinen. Aber die kann man in diesem Moment nicht brauchen, weil die eine ganz andere Aura haben.“
- ... Emotionen, die das Rennfahren auslöst
„Es wird schwierig sein, diese Glücksgefühle, die ich durch das Skifahren erlebt habe, woanders noch einmal zu finden und zu spüren. Natürlich wird man sich extrem freuen, wenn man im sogenannten normalen Leben Ziele erreicht. Nur werden dann halt nicht Tausende Leute daneben stehen und klatschen. Das ist der große Unterschied. Andererseits haut auch niemand auf dich drauf, wenn du was vergeigst.“
- ... Luxus nach der Karriere
„Ich kann endlich einmal Sachen machen, für die ich während der Karriere keine Zeit hatte. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich was versäumt hätte. Andere in meinem Alter sind hundert Mal in die gleiche Disco gegangen, ich habe die halbe Welt gesehen. Die Frage ist, wer hat was versäumt.“
„Es sind so viele Türen aufgegangen, dass ich mich wirklich schwer tu’, zu entscheiden, durch welche ich gehen soll. Ich will etwas finden, für das ich wieder hundert Prozent reinstecke.“
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