Warten auf den Schnee: Der steinige Weg zum Weltcup-Auftakt
Man möchte es angesichts der sommerlichen Temperaturen kaum glauben, aber der nächste Weltcup-Winter steht vor der Tür. In gut einem Monat erfolgt in Sölden mit zwei Riesentorläufen der Auftakt zum Ski-Weltcup. Die Ötztaler feiern heuer ihr 30-jähriges Jubiläum.
Der Weg zum Weltcup-Auftakt ist für die Skistars ein steiniger - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn an ein produktives Schneetraining ist hierzulande aktuell nicht zu denken. Die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen haben den heimischen Gletschern extrem zugesetzt. "Wir hoffen, dass wir dann im Oktober wieder fahren können", sagt ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl.
Vor zwei Jahren waren die ÖSV-Läufer bereits am 13.September auf dem Pitztaler Gletscher unterwegs. Auch im Vorjahr konnten die Österreicher Mitte September schon in heimischen Gefilden trainieren. Das ist in diesem Jahr ein Ding der Unmöglichkeit. Zwar verfügt man in Sölden über zahlreiche Schneedepots, doch die wollen die Ötztaler in Hinblick auf den Weltcup-Auftakt derzeit noch nicht anrühren.
Die Verantwortlichen bei Ski Austria haben schon früh ihre Vorkehrungen getroffen und ihre Kalenderplanung dem Klima angepasst. Ganz bewusst wurden die guten Schnee-Verhältnisse im Frühjahr ausgenutzt, die Athleten trainierten teilweise bis Ende Mai auf den Gletschern.
Dazu wurden die Trainingslager in Südamerika für einen späteren Zeitpunkt anberaumt. Aktuell trainieren die ÖSV-Stars rund um Mirjam Puchner und Marco Schwarz bei perfekten Schneebedingungen in Valle Nevado und in El Colorado (Chile). Schwarz ist bereits die vierte Woche in Südamerika und schwärmt von der Qualität des Trainings.
"Wir sind heuer ganz bewusst später erst nach Südamerika geflogen", erklärt ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl, der sich vorerst keine Sorgen macht, dass seine Athleten zum Weltcupauftakt zu wenig Schneetraining in den Beinen haben könnten. "Wir sind viel gefahren. Nach der Rückkehr aus Südamerika steht sowieso das Konditionstraining an. Und dann wird es hoffentlich einmal kälter und wir können auf die Gletscher.
Temperaturen um 5 Grad unter Null würden bereits reichen, um auf den Gletschern die Schneekanonen in Betrieb zu nehmen. Die ÖSV-Stars von morgen gehen derweil andere Wege. Ski Austria schickt seine Nachwuchshoffnungen in die Skihalle.
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