Skisprung-Bilanz: ÖSV-Jungstar Kramer überflügelt Kraft und Co.

Skisprung-Bilanz: ÖSV-Jungstar Kramer überflügelt Kraft und Co.
Österreichs Herren gelang in diesem Weltcup-Winter kein Einzelsieg, dafür holten die ÖSV-Frauen den Nationencup.

Die Adler und Adlerinnen sind gelandet und haben wieder festen Boden unter den Füßen. Mit Siegen von Sara Kramer (in Nischnij Tagil) und Karl Geiger/GER (in Planica) endete ein turbulenter Weltcupwinter. Der KURIER wertete die Daten des Flugschreibers aus und präsentiert die wichtigsten Kennzahlen der vergangenen Weltcupsaison.

Skisprung-Bilanz: ÖSV-Jungstar Kramer überflügelt Kraft und Co.

Stefan Kraft und seine Kollegen hatten im Weltcup nur wenig Grund zum Jubeln

  • 0 Einzelsiege

. . . konnten die ÖSV-Adler in der abgelaufenen Saison verbuchen. In der 42-jährigen Geschichte des Skisprung-Weltcups waren die Österreicher nur vier Mal leer ausgegangen. In Mannschaftsbewerben schlug sich das Team von Andreas Widhölzl besser und feierte zwei Saisonerfolge. Beim Mannschaftsfliegen in Planica reichte es zum Abschluss zu Rang drei.

3 Podestplätze

. . . sprangen für die österreichischen Herren nur heraus. Ein zweiter Rang von Daniel Huber Anfang Dezember in Nischnij Tagil war das sportliche Highlight einer an Tiefpunkten und Rückschlägen reichen Weltcupsaison. Der Salzburger wurde beim abschließenden Skifliegen in Planica Fünfter und landete im Gesamtweltcup als bester Österreicher auf dem zwölften Rang.

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Sara Kramer feierte in der abgelaufenen Saison sieben Weltcupsiege

7 Saisonsiege

 . . . reichten Sara Marita Kramer nicht zum Triumph im Gesamtweltcup. Eine Disqualifikation wegen eines Materialvergehens sowie ein Startverbot wegen eines vermeintlich positiven Corona-Tests vereitelten den Erfolg. Dass die 19-Jährige die beste Skispringerin des Winters war, machten die vergangenen zehn Tage: Kramer gewann die letzten vier Weltcupspringen und lag am Ende im Gesamtweltcup nur mehr elf Punkte hinter der slowenischen Siegerin Nika Kriznar. Inklusive WM in Oberstdorf war Kramer in keinem Saisonspringen schlechter als Vierte.

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Halvor Egner Granerud sicherte sich souverän die Kristallkugel

11 Erfolge

. . .feierte Halvor Egner Granerud in diesem Winter, nachdem er in der Saison zuvor nur eine Statistenrolle hatte. Der 24-Jährige ist erst der vierte Norweger, der die große Kristallkugel gewinnen konnte.

15 ÖSV-Springer

. . . landeten in dieser Saison in den Weltcuppunkterängen – keine andere Nation war mit so vielen Athleten vertreten. Die zahlreichen Covid-Infektionen im Nationalteam waren dafür verantwortlich, dass regelmäßig Adler aus dem Kontinentalcup im Weltcup in die Bresche springen mussten.

FIS Ski Jumping World Cup in Engelberg

Gregor Schlierenzauer sammelte lediglich acht Weltcuppunkte und landete im Endklassement auf Rang 65.

64 Athleten

. . .lagen im Gesamtweltcup im Endklassement vor Gregor Schlierenzauer. Der Rekordsieger im Weltcup (53 Erfolge) brachte es nur auf acht Punkte und erlebte den nächsten strengen Winter. War sein 38. Rang Mitte Jänner in Zakopane womöglich sogar der letzte Auftritt des Tirolers im Weltcup?

Für Schlierenzauer, der die Saison wegen einer Knieverletzung vorzeitig beenden musste, wird die Luft immer dünner. Zumal im Kontinentalcup zahlreiche ÖSV-Athleten nachdrängen – gleich fünf Österreicher landeten in der Gesamtwertung in den Top 6 – und sich eine Chance verdient haben. Fraglich, ob für ihn in den ÖSV-Kadern überhaupt noch ein Platz ist.

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Die ÖSV-Skispringerinnen holten nach WM-Gold auch den Nationencup

3053 Weltcuppunkte

. . .sammelten die österreichischen Skispringerinnen in diesem Winter. Damit hatten die ÖSV-Frauen wie schon im Vorjahr die Lufthoheit im Nationencup. Die mannschaftliche Stärke der Teamweltmeisterinnen wurde am Sonntag beim Saisonfinale in Nischnij Tagil augenscheinlich, wo mit Sara Kramer (1.), Daniela Iraschko-Stolz (4.) und Chiara Hölzl (5.) drei Österreicherinnen in den Top fünf landeten. „Für ein Team hat der Gewinn im Nationencup den höchsten Stellenwert“, sagt ÖSV-Damencheftrainer Harald Rodlauer.

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