Trotz Protesten: FIS-Präsident Eliasch mit 100 Prozent wiedergewählt
Der Brite Johan Eliasch ist als Präsident des Internationalen Ski- und Snowboard-Verbandes (FIS) - so der neue Name des Weltverbandes - für vier Jahre wiedergewählt worden. Der in Schweden geborene ehemalige Head-Chef erhielt am Donnerstag in Mailand beim 53. FIS-Kongress 100 Prozent der abgegebenen Stimmen, aber nicht alle Delegierte hatten gewählt. Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcknadel ist neues Vorstandsehrenmitglied, Patrick Ortlieb wurde in den Vorstand gewählt.
Eliasch hatte das Amt im Juni 2021 vom verstorbenen Schweizer Gianfranco Kaspar übernommen. Bei seiner Wiederwahl war er der einzige Kandidat, die Abstimmung bei der Generalversammlung hätte per Akklamation stattfinden sollen. Auf Antrag mehrerer Delegierten wurde per Abstimmung eine geheime Wahl festgelegt. Der nicht mit der Fragestellung zufriedene kroatische Delegierte Vedran Pavlek verließ vor der Abstimmung aus Protest den Raum, einige andere folgten. Von den verbliebenen Delegierten erhielt Eliasch die höchstmögliche Unterstützung.
Radikale Ansätze
"Wir brauchen Veränderung, wir brauchen einen Wandel", reagierte der FIS-Chef auf das Vertrauen. "Das ist ein Abstimmungsergebnis, mit dem wir weiter in diese Richtung gehen können. Ich freue mich darauf." Der 60-Jährige sprach auch von unlimitierten Möglichkeiten. Radikale Reformbestrebungen und mangelnde Kommunikation hatten die nationalen Verbände im Vorfeld des Meetings vom Milliardär abrücken lassen. Viel diskutierte Themen sind radikale Ansätze für die Gestaltung des alpinen Weltcupkalenders und die angestrebte Zentralvermarktung der Rechte.
Vor Eliasch' Wahl war der 80-jährige Schröcksnadel für seine lange Mitwirkung im FIS-Vorstand per Standing Ovations gedankt worden, später erfolgte einstimmig seine Ernennung zum Ehrenmitglied. Rot-weiß-roter Vertreter im Vorstand statt dem zuletzt als Vizepräsident amtierenden Tiroler ist nun ÖSV-Finanzreferent Ortlieb. Der Vorarlberger Abfahrtsolympiasieger von 1992 in Albertville schaffte es unter 23 Kandidaten sicher auf einen der 18 zu vergeben gewesenen Vorstandsplätze. Wer die neuen Vizepräsidenten sind, war vorerst noch nicht klar.
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