Auf den Spuren von Vanek: Das ist NHL-Hoffnung David Reinbacher

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Reinbacher wurde vom Rekord-Champion gezogen. Wer ist der 18-Jährige, der im NHL-Draft an Nummer fünf gewählt wurde?

Den Kopf hält er meistens leicht gesenkt. Kein Wunder, bei 1,89 Meter Größe blickt doch der 18-Jährige auf den Durchschnitt herunter. Aber nur von der Körpergröße her.

Der schüchtern wirkende und stets höfliche David Reinbacher hat in den vergangenen zwei Jahren einen kometenhaften Aufstieg in das Profi-Eishockey hingelegt. Der vorläufige Höhepunkt war der NHL-Draft in der Nacht auf Donnerstag. Wie üblich in nordamerikanischen Profiligen dürfen die Teams die größten Talente des Jahrgangs verpflichten. Die Reihenfolge richtet sich nach dem Misserfolg der abgelaufenen Saison.

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Bereits an Nummer fünf wurde der Vorarlberger von Rekord-Champion Montreal Canadiens gezogen. Damit stellte er den Draft-Rekord von Thomas Vanek aus dem Jahr 2003 ein. Top-ten-Drafts waren auch Marco Rossi (2020/9.) und Marco Kasper (2022/8.). „Es ist unglaublich. Das ist einer meiner schönsten Tage, I would say“, sagte ein verwirrter und überglücklicher junger Mann aus Hohenems, umringt von einem Dutzend Reporter.

Wie erwartet wurde Reinbacher als bester Verteidiger des Draft-Jahrgangs gewählt. An Nummer eins wurde von den Chicago Blackhawks Kanadas Wunderkind Connor Bedard gezogen. Reinbacher hatte vor dem Draft Interviews mit 23 Teams. „Ich hätte nicht erwartet, so früh gezogen zu werden. Aber jetzt ist es einfach nur ein super Gefühl“, sagte er wie üblich zurückhaltend nach der Draft-Show in Nashville.

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Zu Saisonbeginn bei seinem Klub EHC Kloten, wo ihn Chef-Coach Jeff Tomlinson nach dem Aufstieg in die oberste Schweizer Liga zum Nummer-eins-Verteidiger machte, wollte er vom Gerede um den Draft noch nicht viel hören. „Natürlich ist es ein Ziel, aber ich versuche, einen Schritt nach dem anderen zu machen“, sagte er im Oktober im KURIER-Gespräch.

NHL-Spieler ist Reinbacher natürlich noch nicht. Montreal hat jetzt seine Transferrechte und wird entscheiden, ob der Österreicher noch ein Jahr in der Schweiz spielen wird, oder doch in Nordamerika. Sollte er in der NHL zum Einsatz kommen, wird er einen Liga-üblichen Einstiegsvertrag über drei Jahre mit maximal 950.000 Dollar (870.000 Euro) plus Boni bekommen.

Großes Herz

Die Aussicht auf das große Geld hat Reinbacher sicher nicht angetrieben. Schon bei der WM in Finnland zeigte er sein großes Herz, als er trotz Knieverletzung und bevorstehenden Drafts nicht abreiste, sondern mit einer Schiene im Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt mithalf.

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