David Reinbacher: Ein Vorarlberger Teenager begeistert in der Schweiz

David Reinbacher: Ein Vorarlberger Teenager begeistert in der Schweiz
David Reinbacher (18) spielt bei Kloten groß auf, wurde ins Nationalteam berufen und spricht im KURIER über seinen Aufstieg.

Am Dienstag wurde David Reinbacher 18 Jahre alt. Doch wer den Teenager in der starken Schweizer Eishockeyliga spielen sieht, der traut seinen Augen nicht. Denn der Verteidiger bei Aufsteiger EHC Kloten spielt wie ein abgebrühter Routinier.

In den Schweizer Medien erschienen Lobeshymnen über Reinbacher. Zuletzt war er gar im Team der Woche. Einziges Manko sei, dass er nicht für das Schweizer Nationalteam spielt. Denn Reinbacher ist Österreicher. Vertraut man der Expertise von Eishockey-Insidern, ist er der einzige Grund, warum NHL-Scouts derzeit Spiele in der National League beobachten.

Natürlich hat auch Österreichs Teamchef Roger Bader das Talent seit Längerem auf dem Radar. Der Schweizer holte Reinbacher in den Teamkader für den Deutschland-Cup (10. bis 13. November) mit prominenten Gegnern wie Deutschland, Slowakei und Dänemark.

Der KURIER erreichte Reinbacher an einem trainingsfreien Nachmittag und sprach mit einem dankbaren und zielstrebigen Jung-Profi. Die Einberufung sei „eine Riesenehre. Ich freue mich mega, für mein Land spielen zu können.“ Österreich kann einen Offensiv-Verteidiger mit dieser Größe dringend brauchen.

Reinbacher hat für einen Teenager mit 1,89 Metern und 85 Kilo sehr ordentliche Maße. Und von Kloten-Trainer Jeff Tomlinson wird er intensiv gefördert. Reinbacher erklärt, dass die Angst vor Fehlern schnell weg war: „Der Trainer hat mir gesagt, dass ein Fehler einmal passieren darf, das zweite Mal aber nicht. Seitdem spiele ich viel freier.“

Kloten liegt mit drei Siegen aus 14 Partien am Tabellenende, ist für Reinbacher aber der perfekte Ort um den Schritt ins Profi-Eishockey zu machen. „Für mich gibt es keinen besseren Klub. Da habe ich so viele Chancen und bekomme so viel Vertrauen.“

David Reinbacher: Ein Vorarlberger Teenager begeistert in der Schweiz

Offensiv-Kraft

Reinbacher bekommt trotz seiner Jugend viel Eiszeit, führt sogar das Powerplay an. Er weiß genau, welche seine Stärken und Schwächen sind: „Meine Stärken sind das Spiel mit der Scheibe, das Herausspielen nach vorne und das Powerplay. Ich habe eine sehr gute Ruhe an der Scheibe. Meine größte Schwäche sind noch die Zweikämpfe. Da gibt es Kleinigkeiten, die ich in meiner Gewohnheit ändern muss.“

Von der Anwesenheit von NHL-Scouts bei seinen Spielen lässt sich Reinbacher nicht ablenken. „Es macht keinen Unterschied, ob sie das Spiel auf Video oder in der Halle anschauen. Ich muss meine Leistungen bringen und dann sehen wir, was am Ende rauskommt. Jetzt ist nicht die Zeit, darüber nachzudenken.“ Im NHL-Draft 2023 wird Reinbacher zum Thema, wenn er so weiter macht. „Natürlich ist es für jeden das Ziel, in den Draft zu kommen. Aber ich versuche, einen Schritt nach dem anderen zu machen.“

Begonnen hat das Kapitel Schweiz für Reinbacher damit, dass ihn sein Vater ein Jahr lang täglich ins 80 Minuten entfernte Kloten chauffierte. Die Geschichte erinnert an Marco Rossi und seinen Vater Michael.

Marco spielt jetzt bei Minnesota in der NHL.

Kommentare