Skiweltmeister Eberharter: "Als wäre ein Außerirdischer gelandet"

Stephan Eberharter überraschte vor 23 Jahren alle
Der Tiroler denkt an seine zwei überraschenden Goldmedaillen bei der WM 1991 in Saalbach zurück.

Gold im Super-G, Gold in der Kombination – als 21-Jähriger war Stephan Eberharter einer der Helden der Ski-WM 1991 in Saalbach-Hinterglemm, wo in einem Jahr die nächste Ski-WM startet. Der Zillertaler traf sich mit Legenden von damals auf der WM-Strecke und erinnert sich an ...

...die WM 1991 „Für die Öffentlichkeit sind meine zwei Goldmedaillen wohl aus heiterem Himmel gekommen. Ich war damals nahezu unbekannt. Aber ich habe mir vor dem Super-G einen Megadruck gemacht. Heute kann ich es ja sagen: Ich habe fix mit einer Medaille gerechnet. Und wie ich ins Bett gegangen bin, habe ich mir gesagt: Ich hole die Goldene und keine andere. Wir Österreicher sind vorher auf dieser Piste 15 Super-G-Läufe gefahren, und ich war 13 Mal Bester. Ich habe gewusst: Dieser Berg ist der meine.“

...den Rummel um seine Person „Es war fast so, als wärst du aus deinem Leben herausgerissen worden. Vorher kennt dich keiner und du kannst in Ruhe dein Leben führen und dann will plötzlich jeder was von dir. Meine besten Freunde haben mich damals gefragt: ,Wie wird das jetzt mit dir weitergehen? Bleiben wir Freude oder bist du jetzt drei Stufen höher?’“

...Auswirkungen des Erfolges „Ich bin ja generell ein bodenständiger Mensch und musste erst lernen damit umzugehen. Ich habe mir damals gedacht: Nicht ich spiele verrückt, sondern alle um mich herum spielen plötzlich verrückt. Als wäre irgendein Außerirdischer gelandet. Das war spannend zu beobachten.“

...Stellenwert der Goldmedaillen bei der Heim-WM 1991 „Ich will gar keine einzelnen Highlights herauspicken, weil ich auf meine ganze Karriere blicke. Und die ist wie an der Börse verlaufen: Erst rauf, dann runter und dann wieder rauf. Ich will auch die negativen Jahre nicht missen. Die haben mich zu dem gemacht, der ich bin.“

...Druck bei einer Heim-WM „Es gibt kein Rezept, wie man damit umgehen soll. Weil jeder Mensch reagiert auf Stress anders. Insofern muss jeder bei einer Heim-WM eigene Methoden finden, mit Druck umzugehen.“

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