Rücktritt in der Olympia-Saison: Ein ÖSV-Skisprungstar hat genug

Skispringerin Jacqueline Seifriedsberger beendet vor der Olympia-Saison ihre Karriere
Die 7-fache WM-Medaillengewinnerin Jacqueline Seifriedsberger (34) beendet ihre Karriere. Das reißt die nächste Lücke ins Frauen-Team.

Das österreichische Frauen-Skisprung-Team wird gerade richtig gebeutelt und hat plötzlich einen riesigen Personal-Engpass. Innerhalb weniger Wochen verlor der ÖSV all seine Stars und Siegspringerinnen.

Im August hatte Sara Marita Kramer, die Gesamtweltcupsiegerin von 2021/'22, mit nur 23 Jahren ihren Rücktritt verkündet.

Am Freitag zog sich Eva Pinkelnig (37), die Gesamtweltcupsiegerin von 2022/'23, in Predazzo einen Kreuzbandriss zu.

Und nun beendet mit Jacqueline Seifriedsberger (34) die nächste österreichische Top-Springerin die Karriere.

Jacqueline Seifriedsberger feierte in ihrer Karriere drei Weltcupsiege und gewann sieben WM-Medaillen

Jacqueline Seifriedsberger feierte in ihrer Karriere drei Weltcupsiege und gewann sieben WM-Medaillen

"Mut und Vertrauen fehlen"

"Während der Vorbereitung auf die bevorstehende Olympiasaison habe ich gemerkt, dass es mir extrem viel abverlangt und ich nicht mehr 100 Prozent geben kann wie in den vergangenen Jahren. Wenn Mut und Vertrauen an der Schanze fehlen, dann ist man auch nicht erfolgreich", sagte die 34-Jährige.

Jacqueline Seifriedsberger gehörte zu den Pionierinnen im österreichischen Frauen-Skispringen. Die Oberösterreicherin war schon dabei, als die Frauen 2009 in Liberec das erste Mal um WM-Medaillen springen durften.

Ihren größten Einzelerfolg feierte Seifriedsberger mit der Bronzemedaille bei der WM 2013 in Val di Fiemme. Dazu kommen noch sechs WM-Medaillen in diversen Teambewerben.

Bei der WM heuer in Trondheim holten Jacqueline Seifriedsberger (v.l.), Eva Pinkelnig, Julia Mühlbacher und Lisa Eder im Teambewerb die Silbermedaille

Bei der WM heuer in Trondheim holten Jacqueline Seifriedsberger (v.l.), Eva Pinkelnig, Julia Mühlbacher und Lisa Eder im Teambewerb die Silbermedaille

Von ihrer letzten WM heuer in Trondheim reiste die erfahrene Springer noch einmal mit Silber (Frauen-Teambewerb) und Bronze (Mixed-Team) nach Hause.

Seifriedsberger feierte drei Weltcupsiege, den letzten im Jänner in Yamagata (JPN).

Für das österreichische Team rund um den neuen Cheftrainer Thomas Diethart ist der Rücktritt von Jacqueline Seifriedsberger der nächste herbe Verlust.

Der ÖSV geht mit einer Rumpftruppe in den Olympia-Winter. Die letzten Hoffnungsträger sind Lisa Eder (24), die in ihrer Karriere bisher fünf Mal im Weltcup auf dem Podium gestanden ist und Julia Mühlbacher (21), die einen Stockerlplatz vorweisen kann.

Kommentare