Der Traum von Skisprung-Star Fettner: Eine Medaille mit der Freundin

Skisprung-Routinier Manuel Fettner (40) hebt in seine letzte Saison ab
Wenn Manuel Fettner etwas wirklich unter die Haut geht, dann besucht er seinen Tätowierer. Die einschneidendsten Erlebnisse hat er sich vom Scheitel bis zur Sohle verewigen lassen, Fettners Athletenkörper ist ein großes Abbild seiner illustren Karriere.
Auf der Brust des Skispringers prangt ein riesiger Adler, unter dem Kehlkopf hat er sich die Olympischen Ringe stechen lassen samt dem Schriftzug Olympic Champion.
Auch in diesem Sommer sind wieder einige Tattoos dazugekommen. „Nur kleinere Lückenfüller. Es wäre schon noch genug Platz für eine Medaille“, sagt der 40-Jährige.

Und genau das ist Manuel Fettners Mission für seine Abschiedssaison. Der Routinier will auf seine alten Tage noch einmal einen Coup landen und mit einem Paukenschlag abtreten.
„Meine große Motivation ist Olympia“, sagt der Silbermedaillengewinner und Teamolympiasieger von Peking 2022.
Großer Reiz
Manuel Fettner hat es dabei ein Bewerb angetan, auf den nicht unbedingt alle Skispringer fliegen. Der Mixed-Teamwettkampf, in dem im Februar in Predazzo zum zweiten Mal Olympia-Medaillen ausgesprungen werden.
Zwei Frauen und zwei Männer bilden dabei jeweils ein Team, und bei den Österreichern könnte es tatsächlich passieren, dass Manuel Fettner zusammen mit seiner Freundin, der Spitzen-Skispringerin Lisa Eder (24), auf Medaillenjagd gehen darf.

Lisa Eder ist plötzlich Österreichs Nummer 1 im Frauen-Skispringen
„Für die meisten anderen Springer ist der Mixed-Teambewerb wenig reizvoll. Aber in meinem Fall wäre das eine wunderschöne Geschichte, wenn wir das gemeinsam bestreiten können“, sagt Fettner. Dass es dann wohl auch ein Partner-Tattoo abgeben würde, ist selbstredend.
Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Denn zuerst muss man sich einmal für die Winterspiele qualifizieren – und das ist beim starken ÖSV-Team fast die härtere Aufgabe, als dann bei Olympia auf dem Podium zu landen.
Hartes Los
Manuel Fettner kann davon ein Lied singen. Im vergangenen Winter musste er immer wieder in den Kontinentalcup ausweichen, weil fünf andere Österreicher noch besser waren als der Routinier.
In jeder anderen Nation wäre einer wie Fettner gesetzt, bei den ÖSV-Überfliegern reichten selbst konstante Ergebnisse in den Top Ten nicht. „Heuer will ich so gut springen, dass ich nicht aus dem Team rutsche.“
Eine erste kleine Bewährungsprobe ist der Sommer-Grand-Prix am Samstag auf der neuen Großschanze in Predazzo – auf jenem Bakken also, der in einem halben Jahr Schauplatz der Winterspiele sein wird.
Und wo sich für Fettner der Kreis schließt. 2013 hatte er in Predazzo mit WM-Gold im Team seinen ersten großen Erfolg gefeiert.
Kommentare