Schlierenzauer: Pause auf unbestimmte Zeit

Gregor Schlierenzauer möchte Abstand gewinnen.
Der frustrierte Tiroler möchte Abstand gewinnen.

Gregor Schlierenzauer hat sich dazu entschlossen, nach einem enttäuschenden Start in die neue Weltcup-Saison eine Pause einzulegen. Auf seinem Blog gab der 25-jährige Skisprung-Star bekannt, dass er jedenfalls die kommenden Bewerbe in Nischni Tagil auslassen werde. Der Tiroler wolle sich auch nicht auf einen genauen Zeitpunkt für seine Rückkehr festlegen.

"Irgendwann mag man die Dinge nicht mehr schönreden, also habe ich am langen Heimweg von Lillehammer und dann zu Hause mit den Trainern und meinem Umfeld in aller Ruhe und Ehrlichkeit die Situation analysiert. Rausgekommen ist, dass ich Nischni Tagil auf jeden Fall mal auslassen werde und mich hinsichtlich der weiteren Tournee-Vorbereitung aktuell nicht festlegen möchte. Ich will die sprungfreie Zeit wirken lassen, der Abstand soll helfen den Knoten zu lösen", schrieb der Weltcup-Rekordsieger, der die Vierschanzentournee als das Ziel ausgibt, allerdings auch erklärt, dass sich "der Weg dorthin erst ergeben muss."

So schlecht wie heuer ist Schlierenzauer in seiner Karriere noch nie in die Saison gestartet. In den beiden letzten Bewerben in Lillehammer kam der erfolgsverwöhnte Ausnahmeathlet nicht über die Ränge 14 und 20 hinaus, auch beim Auftaktspringen in Klingenthal reichte es nur zu Platz 17. "Um wieder dort hinzukommen wo ich jahrelang war, habe ich in den vergangenen Monaten so ziemlich alles probiert, umgestellt, neu eingeschliffen und unternommen, was möglich ist und kann weder mir noch den Trainern mangelhafte Einstellung oder fehlende Motivation vorwerfen. Ich habe eine beinharte Vorbereitung hinter mir und extrem viel investiert, komme aber einfach nicht auf Meter und Weite. Das sind die Tatsachen, damit steige ich auf die Bremse und gehe ganz bewusst in die andere Richtung", lässt sich aus Schlierenzauers Blog-Zeilen Frustration heraushören.

Der vierfache Olympiamedaillengewinner hatte bereits den Weltcup in Kuusamo Ende November ausgelassen und dafür Trainingseinheiten in Lillehammer eingeschoben. Die Suche nach dem Erfolgsrezept muss er nun fortsetzen: "Ich möchte Abstand gewinnen, um die Müdigkeit, die ich aktuell verspüre aus dem Kopf raus- und neuen Schwung und Freude hinein zu bekommen. Wann und wie es konkret weitergeht, kann ich jetzt nicht sagen, denn genau darüber möchte ich mir Klar werden."

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