Ski-WM: ÖSV-Quartett für Damen-Slalom bekannt
Splitter von der Ski-WM
-
Hubertus von Hohenlohe 75. in RTL-Qualifikation
Hubertus von Hohenlohe hat am Donnerstag Platz 75 in der Qualifikation für den WM-Riesentorlauf in Cortina d'Ampezzo belegt. Der für Mexiko startende Sohn von Schauspielerin Ira von Fürstenberg und Enkel des ehemaligen österreichischen Prinzen Max Egon zu Hohenlohe-Langenburg verlor in Summe 42,99 Sekunden auf Quali-Sieger James Crawford aus Kanada, der in beiden Läufen Bestzeit fuhr. Für den 62-Jährigen, der auch in Wien lebt, war es die bereits 19. WM-Teilnahme.
Aufgrund des komplizierten Reglements steht noch nicht fest, ob Hohenlohe beim WM-Riesentorlauf am Freitag dabei sein wird. Denn sportlich schaffen nur die Top 25 die Qualifikation für die Medaillenentscheidung. Allerdings dürfen auch 25 Nationen, die sonst keinen Teilnehmer am Freitag dabei hätten, einen Läufer mit genug FIS-Punkten nominieren. Und Hohenlohe ist der einzige Mexikaner bei der WM in Cortina.
-
Vier Damen für den Slalom bekannt
Katharina Liensberger, Chiara Mair, Katharina Huber und Franziska Gritsch werden das ÖSV-Team am Samstag (10.00/13.30 Uhr) im letzten Damen-Event bei der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo vertreten. Nach dem Ausfall von Katharina Truppe, die kurz vor den Weltmeisterschaften eine Adduktorenverletzung erlitten hatte, ergab sich das Quartett fast von alleine. Mit den besten Chancen auf eine Medaille geht Parallel-Weltmeisterin Liensberger ins Rennen.
-
Irans Cheftrainerin darf nicht nach Corona reisen
Die Cheftrainerin des iranischen Frauen-Nationalteams der alpinen Skirennfahrerinnen, Samira Sargari, kann ihr Team in Cortina d'Ampezzo nicht begleiten. Wie iranische Medien berichteten und Sargari bestätigte, durfte sie nicht ausreisen. Der Grund für das Ausreiseverbot soll sein, dass ihr der Ehemann die Erlaubnis nicht gab. Im Iran können verheiratete Frauen ohne die notarielle Zustimmung ihrer Ehemänner keinen Reisepass beantragen. Auch mit Pass kann der Mann die Ausreise entweder verbieten oder den Pass konfiszieren. Konkret nannten Sargari und die Medien den Grund für das Ausreiseverbot nicht.
-
ÖSV im Teambewerb ohne Schwarz
2007, 2013 und 2015 - mit drei Goldmedaillen ist Österreich die Nummer eins im Teambewerb, der vor 16 Jahren in Bormio seine WM-Premiere erlebte. Nicht immer schickten die Trainer die Top-Stars in dieses Parallelrennen. Oft ließen die stärksten Läufer den Teambewerb links liegen. Das ist auch in diesem Jahr nicht anders: So verzichtet mit Frankreich eine der Top-Nationen auf die Teilnahme am umstrittenen Bewerb (12.30 Uhr).
Auch Marco Schwarz wird am Mittwoch nicht am Start stehen. Der Super-Kombi-Weltmeister konzentriert sich lieber auf den Riesentorlauf und den Slalom. „Ich brauche einfach einen Ruhetag“, kündigte der 25-Jährige an, der 2019 noch dem ÖSV-Team angehört hatte, das in Åre die Silbermedaille gewann.
-
Super-G der Damen und Herren
Am Donnerstag stehen gleich zwei Rennen auf dem Programm in Cortina. Um 10.45 Uhr starten die Damen in ihren Super-G, um 13 Uhr folgen die Herren. KURIER-Redakteur Christoph Geiler berichtet live und meldet beste Voraussetzungen für zwei spannende Rennen.
-
Was man alles ...
... in Cortina jeden Tag durchmachen muss. O-Ton Ch. Geiler: "Erst muss man in der Früh Gesundheitsfragen beantworten ("Haben Sie Husten?"), sonst kommt man nicht rein. In der Schleuse erfolgt das Fiebermessen - ab 37,5 heißt es leider nein - dann Sprühregen mit Desinfektionsmittel".
-
Gute Aussichten
"Klare nacht, freie Sicht in Cortina, den Rennen morgen steht nichts im Wege", berichtet Kollege Christoph Geiler aus dem WM-Ort.
-
Keine Pause für Pistencrews bis Donnerstag
Erst am Mittwochnachmittag fand der erneute Schneefall in Cortina ein Ende. Die Pistencrews sind dieser Tagen fast ohne Unterbrechung auf dem Berg im Einsatz. Um die Super-G-Strecken für Herren und Damen bis Donnerstag rennfertig zu bekommen, warten noch heikle Stunden auf die zahlreichen freiwilligen Helfer. Die Herren-Piste wird noch einmal mit Wasser behandelt. "Wir werden nur den oberen Teil der Vertigine wässern. Die Temperaturen, die auf minus acht Grad sinken sollen, werden uns helfen, wieder zu einem kompakten Untergrund zurückzukehren", erklärte Alberto Ghezze, der Renndirektor des lokalen Organisationskomitees.
Die Damenstrecke Olympia delle Tofane müsse nur vom Schnee befreit werden. Dabei müsse man besonders achtgeben, den Grundstock nicht zu beschädigen. Laut Informationen des OK kommen 16 Pistenraupen zum Einsatz. 150 Helfer bearbeiten die Piste dort, wo die Maschinen nicht hinkommen. 450 Schaufeln werden verwendet. "Es gibt Crew-Mitglieder, die haben tagelang nicht geschlafen. Wir haben ein fantastisches Team, das perfekte Pisten schaffen wird, damit diese Weltmeisterschaften endlich beginnen können", sagte Ghezze. Bisher seien die WM-Strecken seit Mitte Jänner sechsmal gewässert worden.
-
Die Leiden der Frau Goggia
Sofia Goggia hadert nach wie vor sehr mit ihrem verletzungsbedingten Ausfall für die Heim-WM. "Irgendwann werde ich sicher etwas Positives aus der Situation ziehen, aber noch bin ich nicht so weit", berichtete die 28-Jährige in einer Video-Pressekonferenz unter Tränen. Als beste Abfahrerin des Winters und damit Topfavoritin auf WM-Gold hatte sich Goggia vor eineinhalb Wochen in Garmisch-Partenkirchen abseits der Rennpiste bei einem Sturz eine Fraktur des Schienbeinkopfes im rechten Knie zugezogen. Statt der Rennen bei der Heim-WM stehen damit Schonung und Reha auf dem Tagesplan der emotionalen Sportlerin. "Es ist schwer, in der Früh aufzustehen, wenn im Fernsehen die Skirennen laufen und ich nicht dabei bin", erzählte Goggia. "Das killt mich immer ein bisschen."
Nach ihrem folgenschweren Malheur gab es für die Olympiasiegerin extrem viele Sympathiebekundungen in Italien. Goggia wurde sogar von Staatspräsident Sergio Mattarella angerufen, wie sie berichtete. "Ich glaube, ich habe auch ein bisschen die Herzen der Leute berührt und den Sport etwas mehr in die Öffentlichkeit gerückt", sagte sie. Bei noch drei ausstehenden Abfahrten führt Goggia die Weltcupwertung mit 195 Punkten Vorsprung vor der US-Amerikanerin Breezy Johnson an. Auf die Frage, ob sie eine Chance sehe, zum Saisonfinale in Lenzerheide in gut einem Monat wieder fit zu werden, um ihren Vorsprung eventuell zu verteidigen, sagte sie: "Eher nein als ja. Dazu wäre schon ein Wunder bei der nächsten Röntgenuntersuchung nötig."
-
Keine Streckenbesichtigung am Montag
Wegen Lawinengefahr wurde auch die für Nachmittag geplante Streckenbesichtigung sowie die Kurssetzung für den Herren-Super-G am Dienstag gestrichen. Der Zutritt zur Strecke wurde für alle gesperrt. Die Herren gehen damit ohne Vorkenntnisse in ihr erstes WM-Rennen, es wird nur eine Besichtigung vor dem Start um 13.00 Uhr (live auf KURIER.at) geben.
-
Mayer für Neureuther als Abfahrts-Weltmeister hoch im Kurs
Der ehemalige Technik-Spezialist Felix Neureuther sieht Österreichs Durststrecke in WM-Abfahrten in Cortina d'Ampezzo zu Ende gehen. Nach Michael Walchhofer 2003 ging keine Goldmedaille mehr zu den ÖSV-Herren. "Auch bei der Männer-Abfahrt sind die Favoriten andere: Matthias Mayer ist in einer gewaltigen Verfassung, auch Beat Feuz ist Wahnsinn oder Vincent Kriechmayr. Jetzt kommt auf einmal auch noch Dominik Paris daher", sagte der Bayer nach den deutschen Chancen befragt.
Diesbezüglich müsste viel zusammenpassen, fügte Neureuther an. "Wir haben ein sehr gutes Abfahrtsteam bei den Herren. Die blieben in Garmisch zwar unter ihren Verhältnissen. Aber wenn alles perfekt zusammenpasst, kann denen eine Überraschung gelingen. Ob es dann zu einer Medaille reicht, das sei dahingestellt." Im Fall von Thomas Dreßen, der erst im November eine Hüft-Operation hatte und sein Comeback geben soll, meinte der ARD-Skiexperte: "Er hatte 2019 nach seinem Kreuzbandriss direkt die erste Abfahrt in Lake Louise gewonnen. Dem Thomas ist grundsätzlich alles zuzutrauen. Von Medaillen rede ich nicht gerne. Ich war nie ein großer Freund von Medaillenzielvorgaben."
-
Schweizer Technikerinnen ohne positiv getesteten Trainer
Die Schweizer Technikerinnen müssen bei der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo ohne Gruppentrainer Alois Prenn auskommen. Der Südtiroler wurde beim letzten Corona-Test vor dem Auftakt am Montag positiv auf das Virus getestet und in eine zweiwöchige Isolation geschickt. Dies teilte Alpinchef Walter Reusser mit.
Prenn wohnt rund eine halbe Stunde von Cortina entfernt. Im besten Fall kann er seine Schützlinge im Slalom am 20. Februar, am letzten Wettkampftag der Frauen, noch vor Ort unterstützen.
Kommentare